Читать книгу Wünsch dich ins kleine Wunder-Weihnachtsland Band 1 - Martina Meier - Страница 14
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Weihnachten im Wald
Es war einmal ein Weihnachtsmann, der schleppte einen sehr schweren Sack mit Geschenken für die Kinder von Paperlapapp. Als er im Wald ankam, da begegnete ihm ein Kaninchen und sagte: „Ach, Herr Weihnachtsmann, können Sie mir bitte ein Geschenk geben, das mir beim Aufräumen hilft? Ich habe so viele kleine Kaninchen zu Hause und die machen immer viel Unordnung.“
„Natürlich“, sagte der Weihnachtsmann und stellte den Sack ab. Dann holte er ein Geschenk heraus: „Bitte sehr, kleines Kaninchen.“
„Danke sehr!“, sagte das Kaninchen.
„Mach’s gleich mal auf“, brummte der Weihnachtsmann mit seiner tiefen Stimme. Dann lud der Weihnachtsmann seinen Sack wieder auf und ging weiter.
Das Kaninchen öffnete sein Geschenk und die Überraschung war groß: „Juchuu! Ein Staubsauger mit Reißverschlussbeutel, mit dem ich die Spielsachen einfach einsaugen kann. Und wenn der Beutel voll ist, kann ich einfach die Spielsachen aus dem Beutel in die Spielsachenkiste leeren. Das ist ja nett vom Weihnachtsmann! Vielen Dank, lieber Weihnachtsmann!“
Der Weihnachtsmann nickte freundlich und ging dann immer weiter und weiter geradeaus. Da traf er den Fuchs. „Hallo, Fuchs!“
„Hallo, lieber Weihnachtsmann“, sagte der Fuchs ganz schüchtern. „Kannst du mir bitte auch ein Geschenk geben?“
„Das mach ich doch gerne, ich hab auch schon dem Kaninchen eins gegeben.“
„Hast du ein passendes Geschenk für mich?“, fragte der Fuchs. „Mir ist im Fuchsbau immer so kalt. Da pfeift der Wind rein.“
„Lass mich mal sehen“, sagte der Weihnachtsmann. Dann stellte er den Sack mit einem lauten Rumms ab und kramte darin herum. „So, lieber Fuchs, jetzt hab ich dein Geschenk. Mach’s gleich mal auf!“
„Ja!“, jubelte der Fuchs.
Der Weihnachtsmann hob seinen Sack vom Boden mit einem lauten Stöhnen auf und lief wieder los.
Der Fuchs machte sein Geschenk auf. „Das hab ich mir schon immer gewünscht! Ein kleines Heizöfchen für meinen Bau.“ Und der Fuchs rief ihm hinterher: „Danke, lieber Weihnachtsmann!“
Der Weihnachtsmann bog beim nächsten Baum ab und der Schnee knirschte unter seinen Füßen. Voller Erstaunen stand er auf einmal bei einem Reh. Der Weihnachtsmann sagte: „Brauchst du auch ein Geschenk? Du siehst so fröstelig aus.“
„Das ist ja auch das Problem – ich hab immer so kalte Beine und wünsche mir schon so lange schöne Pantoffeln“, sagte das Reh. „Kannst du mir bitte ein Geschenk geben, damit ich nicht mehr so friere?“
„So, liebes Reh, das mach ich doch gerne, ich hab auch schon dem Kaninchen und dem Fuchs ein Geschenk gegeben. Da hast du dein Geschenk! Mach’s gleich mal auf. Bis zum nächsten Mal.“
Der Weihnachtsmann ging weg und das Reh machte sein Geschenk auf: „Genau das, was ich mir gewünscht habe. Vier rosa Häschenpantoffeln für meine Hufe! Vielen Dank, Weihnachtsmann!“
Der Weihnachtsmann ging immer weiter geradeaus. Dann traf er auf den Dachs. Der Dachs sah traurig aus und sagte auch, warum: „Lieber Weihnachtsmann, schenkst du mir bitte ein Buddelwerkzeug, mit dem ich meinen Bau buddeln kann. Ich bin ganz schlecht im Baubuddeln, deshalb.“
„Das mach ich doch gerne, ich hab auch schon dem Kaninchen, dem Fuchs und dem Reh ein Geschenk gegeben.“ Der Weihnachtsmann stellte den Sack ab und kramte schon wieder darin herum. Dann holte er noch ein Geschenk heraus und gab es dem Dachs. Er sagte: „Mach’s gleich mal auf! Ich möchte auch mal sehen, was da drin ist.“
Mit einem lauten Geräusch öffnete der Dachs das Geschenk und sah, dass da ein Spielbagger drinnen war. Der Dachs probierte ihn gleich aus und freute sich riesig. Er dankte dem Weihnachtsmann noch sehr. „Tschüss, lieber Weihnachtsmann! Ich kann dir noch einen Wegtipp geben. Wenn du nicht geradeaus laufen möchtest, kannst du dir eine Richtung aussuchen. Die schnellste Richtung zur Stadt und zum nächsten Tier ist nach rechts.“
Der Weihnachtsmann sagte „Tschüss“ und war in weniger als einer Minute beim Waschbären angekommen. „Hallo, Waschbär, möchtest du auch ein Geschenk? Ich hab auch schon dem Kaninchen, dem Fuchs, dem Reh und dem Dachs eins gegeben.“ Der Waschbär lachte ganz laut, als der Weihnachtsmann den Sack abstellte und die Erde wackelte, weil er noch so schwer war.
„Ich wünsche mir so sehr ein Quatschbuch, weil ich so gerne Quatsch mache. Hier im Wald gibt es sonst nichts zu lesen.“
Der Weihnachtsmann gab auch dem Dachs ein Geschenk. Das machte der Dachs gleich auf, weil er unbedingt sehen wollte, was da drinnen war. Auch er freute sich riesig, weil da ein Quatschbuch drinnen war. „Vielen Dank, Weihnachtsmann“, sagte er.
Und der Weihnachtsmann ging wieder weiter. Er stapfte weiter durch den tiefen Schnee, weil er zur Stadt wollte.
So lief das den ganzen Abend bei allen Tieren des Waldes. Als er aus dem Wald herauskam und in die Stadt hineinging, wollte er dem ersten Menschenkind ein Geschenk geben. Er wollte seinen Sack wieder abstellen. Da bemerkte er, dass der Sack sich auf einmal ganz anders anfühlte und er bekam einen Riesenschreck: „Mist, der Sack ist ja leer!“
Weil das Stapfen durch den Schnee so schwer gewesen war, hat der Weihnachtsmann gar nicht gemerkt, dass der Sack immer leichter und leichter geworden war. „Jetzt hab ich nichts mehr für die Kinder! Ich muss den ganzen Weg zurücklaufen! Und ich muss meinem Nachbarn, dem Schlafwichtel, den Auftrag geben, neue Geschenke zu verteilen, damit die Menschenkinder dieses Jahr trotzdem etwas bekommen. Das mache ich nächstes Jahr nicht mehr so!“ Und er stapfte verärgert zurück.
Auf dem Weg nach Hause sah er alle Tiere wieder und sie waren so glücklich. Da sagte er sich: „Das war doch eine prima Entscheidung. Das mache ich nächstes Jahr wieder so! Ich habe ja auch einen Nachbarn, der den Kindern die Geschenke bringen kann. Bis nächstes Jahr, ihr lieben Tiere. Schöne Grüße vom Weihnachtsmann für alle Kinder auf der Welt!“
Er legte sich ins Bett, schlief gleich ein und fing an zu schnarchen: „Rrrschschsch!“
Nun ist die Geschichte aus, liebe Maus!
Konstantin K., 6 Jahre, Gottenheim, Deutschland