Читать книгу Wünsch dich ins kleine Wunder-Weihnachtsland Band 1 - Martina Meier - Страница 7

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Ein Weihnachtswunder

Letzten Sonntag schneite es endlich! Es gibt nichts Schöneres in der Adventszeit! Alle Kinder spielten im Schnee, bauten Schneemänner und rutschten mit den Schlitten den Hügel hinunter. Nur Maria beobachtete die fröhlichen Kinder vor ihrem Fenster. Einerseits freute sie sich über den Schnee und über den Spaß, den sie damit haben könnte, andererseits war sie sehr besorgt darüber. Es würde in der kleinen Wohnung noch kälter werden und weder sie noch ihre Mama hatten warme Wintermäntel und Winterstiefel. So gerne wollte das Mädchen mit den anderen Kindern spielen, doch es konnte nicht.

Seit Marias Papa vor drei Jahren bei einem Autounfall gestorben war, wurde die Situation immer schwieriger. Ihr Papa hatte fleißig gearbeitet und die Familie gut versorgt. Lisa, die Mutter, hatte sich um Maria und ihren Vater gekümmert, die Wäsche gewaschen, alles sauber gehalten, die Einkäufe erledigt und jeden Tag vorzügliche Gerichte gekocht. Sie kochte besser als jeder andere. Die Frauen ihrer Familie hatten viel Erfahrung beim Kochen und Lisa über die Jahre alle Tricks gezeigt. Sie hatte sehr jung geheiratet und keinen Beruf erlernt. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes versuchte sie, Arbeit zu finden. Sie hatte sich lange um einen Job bemüht und war allmählich verzweifelt, weil sie keinen bekam. Ohne Arbeit wurde das Geld immer weniger und so konnten sie und Maria sich kaum etwas kaufen. In diesem Jahr bekam Maria weder einen Adventskalender noch konnten sie sich einen Adventskranz leisten. Die Mutter versuchte, Maria nicht mit diesem Problem zu belasten, nur leider schaffte sie es nicht, weil es täglich schwieriger wurde.

Nun stand Maria traurig am Fenster und wollte doch so gerne mit den anderen Kindern eine Schneeballschlacht veranstalten. Ihre Gedanken wurden trüb und sie dachte ans bevorstehende Weihnachtsfest. Alle Kinder würden einen tollen Weihnachtsbaum haben und schöne Geschenke bekommen, nur sie nicht. Dabei wünschte sie sich ein Kuscheltier als Spielkameraden, um sich nicht mehr so einsam zu fühlen.

Sie setzte sich an den Tisch und schrieb:

Liebes Christkind,

bitte lass ein Weihnachtswunder geschehen! Meine Mama Lisa braucht unbedingt mehr Geld. Sie kümmert sich immer gut um mich und bemüht sich, alles richtigzumachen. Wenn es möglich wäre, könntest du ihr vielleicht helfen, dass sie eine gute Arbeit findet, damit wir ein fröhliches Weihnachtsfest feiern. Bitte sende meinen Papa im Himmel liebe Grüße von mir!

Vielen Dank!

Maria

Den Brief gab sie in ein Kuvert und am Abend legte sie ihn auf ihr Fensterbrett.

Am nächsten Morgen war der Brief weg. Das zauberte ein Lächeln auf Maria Gesicht.

Auf dem Weg zur Schule war sie in letzter Zeit immer an einer Baustelle vorbeigegangen. Heute war dort aber keine Baustelle mehr. Es war ein neues Restaurant entstanden. Im Fenster hing ein Plakat:

Neueröffnung am 6. Dezember!

Restaurant Frensellis sucht noch gute Köche und Köchinnen!

Wenn Sie gerne und gut kochen, bewerben Sie sich jetzt!

frensellis@gmx.at

0676/9742782

Wir freuen uns auf Sie!

Als Maria am Abend nach Hause kam, erzählte sie ihrer Mama von dem neuen Restaurant. Lisa machte sich keine Hoffnung, weil sie keine Kochausbildung hatte und schon oft enttäuscht worden war. Ihre Tochter bestand aber darauf, dass sie es zumindest versuchen sollte, sich zu bewerben. Weil Lisa sehr nervös war, gingen die beiden einfach gemeinsam hin.

Herr Frensellis war ein netter Mann. Lisa begann ihm zu erklären, dass sie zwar toll kochen könne, aber keinen Abschluss habe. Sie war aufgeregt und hörte nicht auf zu reden. Herr Frensellis wurde ungeduldig und sagte: „Frau Rossini, hören Sie auf zu reden. Nehmen Sie eine Schürze und zeigen Sie mir, was Sie können!“

Und das tat sie.

Am Tag vor Weihnachten kam Maria nach Hause und legte sich aufgeregt hin. Sie konnte kaum einschlafen, schweißgebadet wälzte sie sich im Bett herum.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, sah sie überall in der Wohnung Lichterketten und Weihnachtsdekorationen. Am Fenster stand ein prachtvoll geschmückter Weihnachtsbaum, unter dem sich sogar ein paar Geschenke befanden. Staunend stand sie auf und bemerkte, dass es in der Wohnung angenehm warm war. Aus der Küche kam ein sanfter Lebkuchenduft. Maria lief in die Küche und umarmte glücklich ihre Mama. Die hatte Freudentränen in den Augen.

Das war ein wirkliches Weihnachtswunder!

Helena P., 10, Wien, Österreich

Wünsch dich ins kleine Wunder-Weihnachtsland Band 1

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