Читать книгу Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 3 - Martina Meier - Страница 11

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Der Kobold und der Weihnachtsmann

Leise fällt der Schnee zum Grund.

Am Nordpol ist es bitterkalt

und pfeifend gibt der Winter kund:

„Dies ist mein Land, hier werd’ ich alt.“

Und zwischen all dem weißen Schnee,

kann man es sehen – irgendwann:

Ein Haus, gleich neben einem See,

hier wohnt der gute Weihnachtsmann.

Doch was ist das? Wer klopft da laut?

Ein Kobold steht im Schnee und friert.

Sein breiter Hut wirkt leicht zerkaut,

grün sind die Schuh‘ – das Hemd kariert.

„He, Weihnachtsmann, lass mich hinein!

´nen freien Job möcht‘ ich gern kriegen.

Ein Spielzeugtester will ich sein,

´ne lange Strecke musst’ ich fliegen!

Aus Irland komm’ ich angereist,

bin talentiert – der beste Wicht!

Mein roter Bart ist ganz vereist,

nun komm, erfrieren will ich nicht!“

Die Tür schwingt auf – der Kobold lacht.

„Hey Mikey – jetzt ist es genug!“

Das hätt’ der Wicht sich nicht gedacht:

der Weihnachtsmann im Schlafanzug.

„Aha, du kennst schon meinen Namen,

dann weißt du auch die Profession!“

„Dein Narrentum sprengt jeden Rahmen“,

spricht da der Mann mit leichtem Hohn.

„Ach Quatsch, sei gut – ich krieg’ das hin!“

„Ich hab’ genügend Spielzeugtester.“

„Keksprobierer, ist das drin?“

„Oh nein, das macht schon meine Schwester.“

„Glöckchenhalter? Tannenfäller?“

„Nein und nein, die hab’ ich schon.“

„Schlittenputzer, Briefzusteller?“

„Letzteres, das macht mein Sohn.“

Mikey beißt in seinen Hut:

„Ist denn da wirklich nichts zu machen?“

Sein Gesicht ist rot vor Wut:

„Vielleicht das Schleppen, Singen, Lachen?“

„Tut mir leid, ich kann nicht helfen,

denn für all die Weihnachtswaren,

hab’ ich meine treuen Elfen

und die schon seit vielen Jahren.“

Puterrot glüht Mikeys Kopf:

„Aber ich muss Arbeit finden!

Gerne putz’ ich jeden Topf!

Werd’ mich in der Küche schinden.“

„Was ist los, wieso der Druck?“

„Ach, ich brauche dringend Geld,

denn ich suche feinen Schmuck,

der der Liebsten auch gefällt.“

„Ach, du willst wen reich beschenken?“

„Ja, das hätt’ ich gern getan.“

Der Weihnachtsmann beginnt zu denken:

„Ha, ich hab’ da einen Plan.

Du tobst schnell – ein Wirbelwind.

Ins Kostüm werd’ ich dich stecken,

denn für ungezog’ne Kinder

wärest du der Weihnachtsschrecken.

Du bringst Ruten durch den Schacht,

zum Tannenbaum, da soll’n sie liegen.

Was meinst du? Ist’s abgemacht?“

„Ja! Den Job will ich gern kriegen!“

Und so schenkte er geschwind,

mit großer Freude dieses Jahr,

’ne Rute an ein jedes Kind,

das diesmal ungezogen war.

Den Job hat Mikey nun nicht mehr,

doch seine Tat, die bleibt bekannt.

Die Kinder fürchten diesen sehr:

Knecht Ruprecht wird er jetzt genannt.

Marco Ansing, geboren 1981 in Gießen, lebt zurzeit in Hamburg. Nach seinem Studium in Geschichte und Politik begann er mit seiner Doktorarbeit in Geschichte. Seine Leidenschaft gilt dem Verfassen von Gedichten und Kindermärchen sowie der Produktion von Hörspielen.

Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 3

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