Читать книгу Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 3 - Martina Meier - Страница 8
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Ein unglaublicher Traum
Greta und Paul, die beiden rothaarigen Zwillinge, freuten sich wie in jedem Jahr unheimlich auf die Weihnachtszeit. Besonders gern bastelten sie kleine Geschenke. Beinahe noch lieber werkelten sie aber mit Teig in der Küche, um kleine Plätzchen, Lebkuchen und sogar Häuser und Züge daraus zu gestalten.
„Mama, können wir vielleicht morgen mit dem Backen beginnen?“, fragte Greta. „Wir wollen in diesem Jahr ein richtiges kleines Kunstwerk bauen. Stimmt’s Paul?“
Dieser nickte: „Ja, wir wollen Oma und Opa überraschen, wenn sie uns besuchen. Du hilfst uns doch dabei, oder?“
„Natürlich. Ich muss nachher nur noch einige Zutaten besorgen. Dann können wir morgen loslegen.“
Die Kinder waren begeistert und schmiedeten sofort Pläne.
„Lass uns ein richtiges Haus bauen, so ähnlich wie eine Puppenstube mit vielen Zimmern! Davor müssen dann natürlich ein geschmückter Weihnachtsbaum und viele verschiedene Figuren, die dort feiern.“ Paul sah das fertige Werk schon vor sich.
Auch Greta hatte genaue Vorstellungen. „Ein paar Tiere und eine Futterkrippe wären schön! Und Engel. Aber ohne Hilfe schaffen wir das nicht. – Zum Glück haben wir ja Mama.“
Diese lachte: „Oje, da haben wir ja viel zu tun! Ich werde mein Bestes geben! Lasst uns mal gleich eine Liste machen, was wir alles brauchen!“
Die Kinder holten Zettel und Stift, die Mutter das Rezeptbuch. So waren schnell alle Zutaten notiert.
„Ich geh gleich los, um alles einzukaufen. Ihr könnt ja weiter planen. Also bis dann!“
Am nächsten Morgen waren Greta und Paul natürlich zeitig wach. Vorfreude und Aufregung ließen sie einfach nicht länger schlafen. Gleich nach dem Frühstück ging es auch schon los.
„Gibst du mir bitte den Zucker, Paul?“, fragte die Mutter. Der Junge holte ihn flink herbei und stellte die Dose auf den Tisch. „Danke! Jetzt muss ich den Teig nur noch durchkneten, dann dürft ihr formen.“
Die Kinder konnten sich kaum noch gedulden. Dann war es endlich so weit. Sie kneteten kleine Tische und Hocker, Tannenbäume, verschiedene Tiere und natürlich auch Engel. Die Wangen der beiden waren vor Eifer gerötet. Mit Ausdauer und viel Liebe entstanden Mädchen, Jungen, deren Eltern und sogar zwei Babys.
„He, die sehen aber toll aus! Ihr seid schon zwei richtige Künstler.“ Die Mutter bestaunte die Figuren und war begeistert. Vier Kinderaugen strahlten sie an.
„Ich schiebe gleich die ersten Bleche rein. So könnt ihr dann bald alles verzieren.“
„Wir müssen aber auch noch den Lebkuchenteig für das Haus machen“, sagte Greta.
„Stimmt. Sobald ihr mit dem Verschönern der kleinen Kunstwerke beginnt, kümmere ich mich darum.“
Wenig später waren die ersten Figuren fertig gebacken. Ein leckerer Duft durchströmte die Wohnung.
„Herrlich, nicht wahr? Die Weihnachtszeit ist doch was ganz Besonderes“, fand die Mutter.
Greta und Paul stimmten ihr zu. Sie hatten sich bereits alle Zutaten für Zuckerglasur, kleine süße Perlen, Mandeln, Schokosplitter und bunte Streusel zurechtgestellt.
„Wartet noch einen Moment! Wir müssen sie noch abkühlen lassen.“
„Wie lange dauert das denn?“, fragte Greta ungeduldig nach.
„Naja, ein Weilchen schon. Lasst uns doch ein paar Weihnachtslieder singen. Dann vergeht die Zeit ganz schnell.“ Die Kinder mussten nicht lange überlegen und so erklangen viele schöne Melodien.
Und dann konnten sie pinseln und dekorieren. Das war ein Spaß! Ab und an wanderte natürlich auch eine leckere Kleinigkeit in die Münder.
„Wir sind fertig! Wo stellen wir denn unser Haus auf, Mama?“
Nach kurzem Überlegen antwortete diese: „Wir haben doch im Wohnzimmer den kleinen Tisch. Dort würde es sicher schön aussehen, oder?“
„Ja. Klasse. Komm, Paul, wir tragen es vorsichtig rüber!“
„Aber lass es ja nicht fallen!“, warnte er seine Schwester.
„Das musst ausgerechnet du sagen. Ich denke nur an die Puddingschüssel letzten Sonntag.“ Greta grinste.
Auch Paul musste lachen. „Erinner’ mich nur nicht daran! Das war vielleicht eine Sauerei. Na los, wir gehen ganz langsam und vorsichtig.“
„Geschafft! – Und nun erwecken wir das Haus zum Leben! Komm mit, die Möbel und Menschen holen!“ Greta zog ihren Bruder mit.
Als sie endlich alles aufgebaut hatten, waren sie selbst überrascht, wie dieses Haus auf sie wirkte. Es hatte etwas Magisches an sich.
„Sieht aus wie echt, oder?“, fragte Paul.
„Ja, es lädt richtig zum Spielen ein. Aber irgendwie ist es auch ein wenig geheimnisvoll“, antwortete ihm seine Schwester.
Auch die Mutter der beiden staunte: „Das ist ja unglaublich schön geworden. Viel zu schade, um es irgendwann aufzuessen.“
Paul antwortete erschrocken: „Das bleibt auf jeden Fall bis Weihnachten so stehen. Wir wollen ja vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten hinzufügen, nicht wahr, Greta?“ Diese nickte. Sie war völlig in den Bann dieses Hauses gezogen und konnte den Blick gar nicht mehr davon abwenden.
Am Abend krochen die beiden erschöpft, aber glücklich in ihre Betten. Ein aufregender Tag lag hinter ihnen. Und so war es nicht verwunderlich, dass die zwei schnell ins Traumland zogen.
Am nächsten Morgen erwachte Greta als Erste. Sie war so aufgeregt, dass sie sofort ihren Bruder weckte. „Paul, ich hatte vielleicht einen verrückten Traum. Unsere gebackenen Figuren sind zum Leben erwacht. Sie haben Weihnachten gefeiert – genau wie wir. Der Weihnachtsmann war da. Es gab Geschenke und Lieder erklangen. Alles war hell erleuchtet. Unglaublich, was?“
„Wie kann das sein, Greta? Ich hatte genau denselben Traum!“
„Was? Das gibt es doch nicht.“ Greta überlegte kurz. „Oder haben wir das nicht nur geträumt?“ Beide sprangen so schnell sie konnten aus dem Bett und liefen ins Wohnzimmer.
„Sieht alles ganz normal aus, oder?“, fragte Paul seine Schwester.
Diese schlich um den kleinen Tisch und betrachtete alles sehr genau. „Schau mal, Paul. Die gebackenen Geschenke sehen aus, als hätte jemand versucht, sie zu öffnen. Und dort! Da hinten liegen Krümel. Die waren gestern Abend auf keinen Fall an dieser Stelle. Und auch die beiden Figuren hinter dem Weihnachtsbaum standen gestern woanders, nämlich an der Futterkrippe.“
Paul nickte sprachlos.
„Was hat das zu bedeuten? Sollen wir es Mama erzählen?“, fragte Greta.
„Sie schläft bestimmt noch. – Ich weiß nicht, es ist so unglaublich“, überlegte ihr Bruder.
„Du hast recht. Vielleicht sollten wir es für uns behalten. Wir wissen ja selbst nicht, ob es ein Traum oder die Wahrheit ist. Auf jeden Fall war es wunderschön!“
„Ja, ein unglaubliches Fest.“
„Lass uns einfach wieder ins Bett kriechen. Vielleicht können wir ja noch einmal dabei sein.“
So huschten sie in ihr Zimmer.
Und wer weiß? Vielleicht dürfen die beiden auch das nächste Weihnachtsfest der Plätzchen miterleben!
Silvia Michaelis, geboren 1970, lebt heute in Burg/Spreewald. Neben ihrem kreativen Beruf als selbstständige Floristin sind Lesen und Schreiben ihre liebsten Hobbys. Seit Beginn des Jahres 2008 schreibt sie Prosa und Lyrik für Erwachsene sowie Geschichten für Kinder. Erste Veröffentlichungen ihrer Werke in verschiedenen Anthologien gaben ihr die Bestätigung, mehr aus ihrem Hobby zu machen.