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Des Schneemanns Nase

Paul hat mal einen Schneemann gebaut,

ich sag euch, der hat schön ausgeschaut!

Als Nase prangte dem Wicht

eine Möhre im Gesicht

und als Krönung auf dem Kopf

aus der Küche gar ein Topf.

Er hatte keine Beine,

als Augen nur zwei Steine,

doch was er auf dem Haupte trug,

verlieh der Würde ihm genug,

und erst die Nase, glaubet mir,

war wirklich allerreinste Zier!

Bis des Nachts ein Hase kam

und dem Mann die Nase nahm,

ich sah genau, wie er saß

und die frische Möhre fraß.

O weh, nun hatte der Wicht

nur noch ein Loch im Gesicht ...

Ein Engelein im Himmel droben

sahs auch und kam herabgeflogen,

hat dem Schneemann leis und sacht

eine neue Nas gebracht,

und eh es wieder flog nach Haus

rief es noch schnell den Nikolaus.

„Der Schnee erfreut die Kinder,

fürs Wild ist hart der Winter“,

nickte ernst der Heilige, der Gute,

nein, er hatte niemals eine Rute.

Die Weihnachtszeit schon nahte bald,

drum war er unterwegs im Wald,

füllte gleich Hafer, Heu und Rüben

nebst Körnern in die Futterkrippen,

im Sack ließ er die süßen Sachen,

die allen Kindern Freude machen,

auch Äpfel, Nüss und Mandelkern

und was sie sonst noch essen gern.

Alsdann stapft er aus dem Wald heraus,

bracht etwas davon in jedes Haus,

Paul von alledem nichts merkte,

lag im Schlafe, der ihn stärkte,

überall herrscht Stille, Ruh,

Christkind guckt von Ferne zu,

flog ein paarmal rasch zur Erde,

schaut, obs allseits festlich werde,

war zufrieden, lächelt hold,

Paulchen fand ein Haar aus Gold,

als er am Morgen spät erwachte

und draußʼ die Wintersonne lachte.

Lief wie der Wind zum bunten Teller,

zum vollen Stiefel noch viel schneller

und jubelte: „Wie ich das mag,

heissa, heut ist Sankt Niklaustag!“

Am Abend Paul am Fenster stand

mit einem Zimtstern in der Hand,

sah im Licht vor der verschneiten Föhre

rot erglänzen seines Prachtkerls Möhre,

war überglücklich, und ich dachte:

„Wie gut, dass Niklaus Futter brachte:

Versorgt ist das Wild für den Rest vom Jahr

und des Schneemanns Nase außer Gefahr.“

Barbara Avato wurde 1949 in Nordhessen geboren und lebt seit 1985 in Italien. Die Diplom-Übersetzerin und ausgebildete Waldorflehrerin veröffentlichte Aufsätze zu verschiedensten Themen, Kindergeschichten und literarische Übersetzungen.

Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 5

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