Читать книгу Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 5 - Martina Meier - Страница 14
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Der Wunschzettel
Lieber Weihnachtsmann,
mein Name ist Hannes, ich bin schon fast zehn Jahre alt. Seit drei Jahren schreibe ich dir einen Wunschzettel mit all dem Spielzeug, das ich mir wünsche.
Ich hoffe, dass du nicht so arg böse mit mir bist, da ich mich bis jetzt noch nie für die vielen schönen Geschenke bedankt habe. Lass dir aber sagen, dass ich mir immer die größte Mühe gegeben habe, dir meine Wünsche darzulegen.
Du erinnerst dich bestimmt noch an den ersten Wunschzettel. Ich konnte noch nicht so gut schreiben, und da ich unbedingt jedes Missverständnis vermeiden wollte, habe ich dir ein Bild von dem Spielzeugtraktor gemalt und vorsichtshalber noch den richtigen Spielzeugtraktor aus dem Katalog ausgeschnitten. Doppelt hält besser, sagt mein Papa immer.
Das Jahr darauf habe ich mir ein Modellauto, ein Feuerwehrauto und ein Fahrrad gewünscht. Ich gebe zu, dass das doch etwas zu viel verlangt war. Schließlich habe ich nicht bedacht, dass du alle Geschenke durch den Kamin schieben musst. Bestimmt wärst du stecken geblieben. Auch an deine Rentiere habe ich nicht gedacht. Die Armen müssen ja über die ganze Welt fliegen, und die ist ja ganz schön groß. Über das Modellauto habe ich mich aber sehr gefreut, vor allem weil Papa die gesamten Weihnachtsferien mit mir gespielt hat. Das Fahrrad hat mir dann der Osterhase gebracht. Das war wirklich sehr nett von dir, dass du meinen Wunschzettel an den Osterhasen weitergeschickt hast.
Bei meinem Wunschzettel im Jahr darauf habe ich mir wirklich die allergrößte Mühe gegeben. Gewünscht habe ich mir ein Computerspiel, einen Fußball und ein Buch über Autos. Ja, ich weiß, wahrscheinlich dachtest du, dass ich aus dem Vorjahr gar nichts gelernt habe. Aber die Geschenke waren sehr klein.
Außerdem habe ich für jedes Rentier eine Karotte mit einer Schleife drum mitgeschickt. Damit sie auch wirklich genug Kraft haben, über die ganze weite Welt zu fliegen. Ich habe alle drei Geschenke bekommen und war wirklich sehr zufrieden mit meinem Wunschzettel.
Dieses Jahr, lieber Weihnachtsmann, wünsche ich mir etwas ganz anderes. Mein Papa und ich müssen Weihnachten alleine feiern. Mama geht es nicht gut. Sie ist schwer krank und musste zur Kur fahren. Ich habe wirklich große Angst davor, dass wir nun alle Weihnachten immer ohne Mama feiern müssen. Deswegen wünsche ich mir, dass meine Mama wieder gesund wird und Weihnachten wie durch ein Wunder doch noch mit Papa und mir feiern kann.
Ich werde dir auch nie wieder einen Wunschzettel schreiben und alle meine Spielsachen an arme Kinder verschenken, nur bitte, lieber Weihnachtsmann, mache meine Mama wieder gesund. Sie ist immer sehr traurig, kann gar nicht mehr lachen, und dabei habe ich mir immer solche Mühe gegeben, aber es hat nie etwas gebracht.
Papa sagte dann immer zu mir, dass Mama müde sei und viel Ruhe bräuchte. Das hat mich sehr traurig gemacht, ich wollte ihr wirklich helfen, aber ich habe es nicht geschafft. Bitte probiere du es, lieber Weihnachtsmann. Mama muss einfach wieder gesund werden und wieder lachen können.
Sie hat das schönste Lachen auf der ganzen Welt. Sehr laut lacht sie, dass sich immer alle zu ihr umdrehen. Aber mir ist das egal, ich war immer sehr froh, meine Mama so fröhlich zu sehen. Vielleicht kannst du zu ihr einen kleinen Weihnachtsengel senden, der mit seinen Flügeln ihre Füße kitzelt, dann wird sie bestimmt lachen.
Sie mag Engel sehr gerne. Als ich noch klein war, hat sie mir zu Weihnachten immer Engelsgeschichten erzählt und hat immer vor dem Einschlafen zu mir gesagt: „Träume was Süßes, mein kleiner Weihnachtsengel, kuschel dich in eine Wolke, zähle die Sterne und schwebe ins Land der Träume.“
Dein Hannes
Sandra Melcher wurde 1988 geboren. Ihr Studium des Bachelor of Education in Germanistik, Sport- und Bildungswissenschaften hat sie 2008 aufgenommen. In ihrer Freizeit liest und schreibt sie gerne, spielt Klavier und treibt Sport. Bisher veröffentlichte sie jeweils eine Kurzgeschichte in der Anthologie „Das Land der Schirmlinge“ des P & B-Verlages und in der Anthologie „Wie aus dem Ei gepellt ... Band 2“ von Papierfresserchens MTM-Verlag.