Читать книгу Es ist alles ganz einfach - Massimiiano Allegri - Страница 11

Lass dich niemals von Negativität oder von Pessimisten beeinträchtigen.

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Angesichts eines 2:2 gibt es sicherlich keinen Grund zum Jubeln, aber so, wie sich die Dinge entwickelt hatten, war es ein fantastisches Ergebnis für uns. Und ich war sehr zufrieden, da ich den Spielern ein Konzept vermitteln konnte und sie es nicht nur übernommen, sondern auch während der gesamten zweiten Halbzeit in die Tat umgesetzt hatten. Wenn ich heute daran zurückdenke, was damals beim Rückspiel geschah, kann ich sagen, dass es, egal welche Anweisung du gibst, keine Garantie dafür gibt, dass dies automatisch auch zum erhofften Ergebnis führt – selbst dann, wenn die Mannschaft diese Anweisung verstanden und in die Tat umgesetzt hat. Denn im Fußball gibt es auch die Variable eines unvorhergesehenen Fehlers, den sogar ein erfahrener Spieler wie Patrice Evra machen kann – und der kostet dich dann unter Umständen die Qualifikation.

All dies bestätigt die Theorie dieses Arztes. Fußball ist also keine exakte Wissenschaft. Das war die Schlussfolgerung, die ich aus diesem Achtelfinale gegen Bayern München zog.

Ich schließe mit dem Gedanken ab, mit dem ich angefangen habe: Je schlechter der Tabellenplatz einer Mannschaft, desto eher findet man einen Spieler, der für sich allein spielt, um zu beweisen, dass er besser als seine Mitspieler ist. Das geht vollkommen gegen meine Philosophie der Einfachheit, denn, wer einfach spielt, stellt sich automatisch in den Dienst seiner Mannschaft. Mein Talent sollte mir dazu dienen, die Leistung des ganzen Teams zu verbessern, und nicht, um mich von ihm abzuheben. Und genau dadurch wird aus einem Champion ein echter Ausnahmespieler. Da die Einfachheit, wie schon mehrfach erwähnt, ein Konzept ist, das man sich nicht so leicht aneignet, ist es auch klar, dass es einem begabteren Spieler leichter fällt, „einfach zu spielen“, gerade weil es für ihn eher machbar ist. Ein schlechterer Spieler verliert sich jedoch häufig in egoistischen Aktionen, was kontraproduktiv für das Endergebnis sein kann.

An welchem Wochentag ist es gut, sich dieses Konzept in Erinnerung zu rufen? Instinktiv würde ich sagen: ständig und täglich. Wenn man jedoch einen speziellen Zeitpunkt nennen wollte, denke ich, dass man es an den beiden letzten Trainingstagen vor dem nächsten Spiel tun sollte. Genau in diesen sensiblen Momenten sollten Trainer und Mannschaft ihre Aufmerksamkeit besonders darauf richten, sich nicht in nutzlosen und sogar kontraproduktiven narzisstischen Aktionen zu verlieren. Die Perfektion einer Bewegung, eines Spielzugs oder einer konzertierten Mannschaftsaktion liegt in ihrer Natürlichkeit und sicher nicht in einer ununterbrochenen, oberflächlichen Suche nach Schönheit.

Was ich über andere sage

Über Carlo Ancelotti

„Er konnte aufgrund seiner großen Intelligenz auf der Trainerbank des SSC Neapel die Arbeit von Maurizio Sarri fortführen. Wir sprechen von einem der größten Trainer der letzten Jahre: Heute morgen habe ich begonnen, die Liste seiner Erfolge zu lesen, um sie dann irgendwann zur Seite zu legen, weil sie unendlich lang war. Es wäre an der Zeit, dass er endlich mal mit dem Gewinnen aufhören würde!“

Über Fabio Capello

„Von den Trainern der alten Schule sind Fabio Capello und Marcello Lippi diejenigen, die ich stets am meisten bewundert habe. Mir gefällt die Vorstellung, dass es nicht nur einen Weg zum Gipfel gibt. Es können ein paar enge Kurven kommen, dann geht man weiter. Was zählt, ist, dass man durch die richtige Einschätzung der jeweiligen Situation ans Ziel gelangen kann.“

Über Antonio Cassano

„Als ich Trainer beim AC Mailand war, war er mit seinen Vorlagen und Toren ein sehr wichtiger Spieler, zumindest bis er Herzprobleme bekam. Der AC Mailand stand ihm bei, und dank der Rossoneri („Rotschwarzen“) konnte er an der Europameisterschaft teilnehmen. Ich bin glücklich, ihn trainiert zu haben. Mit mir hat er viel und häufig gespielt.“

Es ist alles ganz einfach

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