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Verschiedene Künstler „The Montery international Pop Festival” (1993)
ОглавлениеWoodstock war die Apotheose vorm Ende, Monterey aber der fulminante Beginn der Flowerpower. „This is a festival for all“, stand im Programmheft vom Juni 1967, „children of all ages and adults of all attitudes“. Eine Toleranz, die das dreitägige Spektakel auch musikalisch einlöste: Jimi Hendrix spielte kosmischen Blues, Jefferson Airplane waren (dank LSD?) bös indisponiert, Ravi Shankar steuerte schicke Sitarklänge bei, Hugh Masakela fiebrigen Brassjazz – „as black as night“, schwärmte Eric Burdon später. Monterey war schwarz und weiß und bunt, die erste große Manifestation hunderttausendfacher Harmonie. Auf vier CDs liegen jetzt (größtenteils schon veröffentlichte) Teile des Festivals vor, sechs Stunden sind sie lang und verpackt in eine knallgelbe Riesenbox, der ein grandios gestaltetes Booklet beiliegt. Das Set gehört ins Regal eines jeden Fans, für den es ein geschichtsbewusstes Rockleben jenseits der Charts, fern des Tagesgeschehens gibt. Es zeigt, was der Rock’n’Roll einmal hatte – und was er später in Altamont, als beim Rolling-Stones-Konzert vor der Bühne ein Fan ermordet wurde, für immer verlor.