Читать книгу VI Girl goes Germany - Melanie T. Shetty - Страница 5
ОглавлениеWas bisher geschah …
In einem Büro in Deutschland gefangen, beschloss ich, meinen sicheren Job gegen eine abenteuerliche Hotelmanagementausbildung einzutauschen.
Nach 18 Monaten Sonne und viel Spaß in St.Thomas, Amerikanische Jungferninseln, musste ich meine geliebte Insel verlassen.
Da ich kaum eine Chance auf ein weiteres Visa hatte, entschied ich mich auf einem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten.
Den Sommer verbrachte ich auf den VI, traf neue Leute und dann kam wieder der Zeitpunkt des Abschiedes, aber auch ein »Hallo«, zu einem weiteren Vertrag auf dem Schiff zusammen mit meinem Zukünftigen.
ISBN 978-3-86268-829-6
Mel,
ich öffnete das Buch sobald es ankam. Und jetzt habe ich eben zu Ende gelesen.
Es war schön diese Lektüre über die Liebesaffäre eines Anderen zu dieser Insel, die ich mein zu Hause nenne, zu lesen.
31 Jahre sind es nun für mich. Ich habe mich verliebt und getrennt, aber die eine konstante Liebe in meinem Leben ist diese Insel.
Für echte Inselliebhaber wie wir selbst hast du den einzig wahren Grund gefunden, zu gehen. Die Liebe eines guten Mannes, der richtige Mann, ist die einzige Liebe die stark genug ist, um Menschen wie dich und mich von der Hitze und dem Rhythmus des Lebens in den Tropen wegzulocken.
Also mein Weglauf-Insel-Mädchen! Ich teile mit dir ein Gedicht, welches ich liebe und ich mir sicher bin, dass du es verstehst. Ich habe es eingerahmt an meiner Wand hängen. Und etwas sagt mir, du wirst es vielleicht auch bald.
Viel Spaß!
Mit Liebe,
Harriet
»Wenn du einmal auf einer Insel geschlafen hast«
von Rachel Field
Wenn du einmal auf einer Insel geschlafen hast, wirst du nie mehr dieselbe sein;
Du siehst vielleicht aus wie am Tag zuvor
Und man spricht dich mit demselben Namen an,
Du tummelst in den Straßen und Läden
du sitzt zu Hause und nähst,
Aber du siehst blaues Wasser und die Seemöwen
überall dort, wo dich deine Füße führen.
Du plauderst mit deinen Nachbarn über dies und jenes
Und dich nah an dem Feuer halten,
Aber du hörst Schiffe und das Pfeifen des Leuchtturms
und die Gezeiten schlagen in deinem Schlaf.
Oh! Du wirst nicht wissen warum und wieso
Eine solche Veränderung überkam dich,
Aber wenn man einmal auf einer Insel geschlafen hat,
wirst du nie mehr dieselbe sein.
Kapitel 1
Ich ging, um die Welt zu erkunden, aber bin mir nicht sicher über das, was ich jetzt gerade tue …
Ich war definitiv nicht aus irgendeinem Grund auf der Flucht. Alles wird von nun an Vergangenheit sein. Was ich in meinem Geldbeutel trage, all das eingepackte Gepäck und ich verabschiede mich von meinen Reisen.
Man wandert in der Welt umher; man sucht was man verloren hat. Ich war überall und habe mein zu Hause in St. Thomas gefunden. Aber dank des Mannes, den ich liebe, gebe ich jetzt alles auf. Wie wundervoll war es, jeden Tag an einem anderen Hafen aufzuwachen. Nachdem ich auf dasselbe Schiff wie David kam, sagte er mir, dass er gerne kündigen möchte. Ein langer Abschied. Und hoffentlich folgt ein guter Tag auf meinem Weg.
Wir nahmen denselben Flieger nach Düsseldorf, Deutschland. Von dort flog er nach Dubai, dann nach Mumbai. Und ich, naja, mein Ziel ist Stuttgart. Ich beobachtete alles aus dem Fenster und wünschte mir, ich könnte es zerbrechen. Jetzt, wo ich hier auf der anderen Seite der Erde bin, beginne ich nachzudenken. Ich habe meinen Traum gelebt.
Um jedoch ehrlich zu sein, es ist nicht, wie es scheint. Als ich mich dazu entschloss, das Schiff zu verlassen, wurde ich gefragt: »Bist du dir sicher, dass es dir nichts ausmacht?«
Nun, natürlich tut es das. Ich war unterwegs und ging von einem Ort zum nächsten, seit ich 18 Jahre alt war. Jetzt mit meinen fast 25 Jahren habe ich beschlossen zu heiraten, und er möchte ein normales Leben, vielleicht ist es auch der richtige Zeitpunkt für mich?
Im Flugzeug sitzend war mir etwas langweilig, und ich wollte daher David in ein Gespräch verwickeln. Schließlich war ich es, die bis jetzt alles für unseren zweiten großen Tag im Juli geplant hatte. Und warum soll man ihm die ganzen Details ersparen?
»Also«, sagt David, eine Stunde, nachdem wir Miami Flughafen verlassen hatten.
»Also was?«, frage ich.
»Also erzähl mir alles von der Hochzeit«, sagt er und schiebt seine Rückenlehne nach hinten. »Ist das nicht das, worüber du den ganzen Tag schon mit mir reden möchtest?«
Ich schluckte und zuckte mit den Schultern. »Ich schätze mal. Obwohl es auch andere Dinge gibt, über die wir reden können. Es muss ja nicht immer nur um die Hochzeit gehen.«
»Natürlich nicht«, sagt er ernst. »Was gibt es denn sonst Neues?«
Ich dachte für einen Moment nach. »Da war dieses eine blöde rumänische Mädchen auf dem Schiff …«
»Nein, halt. Du sollst doch nicht über die Arbeit reden«, unterbricht er mich plötzlich.
»Richtig. Natürlich«, nicke ich.
»Nun …?« Da war dieses schelmische Funkeln in seinen Augen.
»Willst du die politische Situation diskutieren?«, scherzte er.
»Klar«, sage ich trotzig. »Weißt du, das ist genau das, worüber ich mit dir reden möchte.«
»Gut«, sagt er, und lehnt sich zurück.
»Großartig«, stimme ich ihm zu.
»Dann schieß mal los, Süße«, und er neckte mich mit seinem breiten Lächeln.
»Oder ich könnte dir doch von der Hochzeitsplanung erzählen?«, schlug ich vor.
Er lachte. »Bitte, ich will alles hören!«
Ich schaute ihn an. »Es ist auch deine Hochzeit«, erinnerte ich ihn.
Er lächelte höflich. »Und das ist alles was zählt. Wir werden mit der ganzen Familie und den Freunden feiern. Du bist glücklich. Ich bin glücklich. Und jeder hat seinen Spaß.«
»Ich werde jetzt ernsthaft anfangen zu reden. Es ist doch schließlich auch wichtiger als all diese dummen Nachrichten über die globale Erwärmung, den Euro und so weiter.«
Er hob die Augenbraue und gönnte sich ein kleines Lächeln.
Also begann ich zu reden. Meine Vorstellung von einer perfekten Hochzeit. Die Zeremonie in einer kleinen Kirche, die restliche Feier in einem Schloss. Einfach nur schön romantisch.
Nachdem wir in Düsseldorf ankamen, nahm er seinen Flieger nach Dubai, und ich meinen nach Stuttgart.
Spät am Nachmittag kam ich an, der 09. März 2010.
Meine Eltern warteten wie immer schon auf mich.
»Mein kleines Mädchen! Du bist zurück!«, rief meine Mutter.
»Hey, wie geht’s euch?«, fragte ich sie.
»Uns geht es gut. Aber schau dich mal an, du siehst furchtbar aus«, sagte sie.
»Danke Mama.« Ich musste Sie beim Wort nehmen. Ich habe mich heute nicht einmal im Spiegel angeschaut.
Ich rieb mir die Augen und glitt mit meinen Fingern durch meine Haare, um diese etwas normal aussehen zu lassen.
»Im Ernst, schau dich an. Hast du etwa geweint?«, fährt sie fort.
»Mama, ich bin gerade ein paar tausend Kilometer geflogen. Ich bin müde. Und ja, vielleicht habe ich auch etwas geweint«, gebe ich zu.
»Ich verstehe immer noch nicht, was du in diesem Mann siehst … und warum du deinen Job für ihn verlassen hast. Nein, mein Schatz«, sagt sie.
»Ich sage dir«, sage ich und versuchte, mich wirklich zu bemühen, »Die Zeit wird es zeigen. Jeder hat vorher nur versucht, mein Herz zu brechen. Aber jetzt ist es besser. Ich glaube an uns, und die Zeit wird es beweisen oder uns eben auseinander bringen. Aber für den Augenblick ist er erst mal Kilometerweit weg von mir.«
»Oh mein Liebling, ich weiß, dass du verliebt bis. Aber gleich so schnell zu heiraten? Ich bezweifle, dass das eine gute Entscheidung war«, sagt sie letztendlich.
Wir kamen zu Hause an und die ganze Küche roch nach Schinken und Zwiebeln und etwas anderem, süßem. Mein Magen knurrte.
»Ich denke, ich werde eine Kleinigkeit essen und dann erst mal schlafen«, sage ich.
»Das ist in Ordnung«, sie schaltete den Mixer aus und schaute mich an.
»Und, weißt du, David ist ein guter Mensch. Ich meine, du hast ihn sogar schon einmal gesehen. Als ihr meine Koffer geholt habt, wisst ihr noch?«, sage ich.
»Wie bitte?«, fragt sie ein wenig schockiert.
»Zu der Zeit wollte ich euch noch nichts sagen, dass David und ich uns etwas näher gekommen sind«, sage ich.
»Wenn wir wenigstens vorher die Chance gehabt hätten Ihn besser kennenzulernen«, sie probierte mit dem Finger, was auch immer sie da zusammenmixte und hielt die Schüssel zu mir rüber, »dann würden wir uns nicht so komisch vorkommen, dass du einen Fremden heiratest.«
»Es ist nicht so«, sage ich und reibe mir die Augen. »Ich hab ein wenig Zeit gebraucht, um zu sehen, ob wir eine Zukunft haben.«
Meine Mutter hörte mir nicht zu.
»Hier, probiere mal …«, und sie reichte mir einen Löffel mit Kuchenteig.
Ich tunkte meine Fingerspitze in den Löffelrand und probierte es. Sehr lecker. Ich hatte schon fast vergessen, wie lecker das schmecken kann.
»Bist du hungrig? Du siehst hungrig aus. Sehr schlecht! Iss etwas und dann geh ins Bett. Hier Schatz«, und sie reichte mir einen Teller.
Im Bett störte mich etwas … Wie soll unsere Beziehung trotz des Altersunterschied und der Kultur funktionieren? Sobald er nach Deutschland kommt, wird er doch hoffentlich eine Arbeitsstelle finden? Und was passiert, wenn die neue Arbeit einen Umzug erfordert? Oh man. Ich wusste, dass es nicht einfach werden würde. Egal … Jetzt muss ich mich erst einmal darauf einstellen, die nächsten Wochen oder Monate ohne ihn klarzukommen. Gott sei Dank gibt es einen Prozentsatz an Kommunikation via Textnachricht, einen Telefonanruf oder Skype!
Aber ich kann nicht einschlafen. Daher entscheide ich mich, nachzusehen, wer gerade online ist.
Ach, super! Meine Cousine Karolina!
›Wie geht es dir? Kannst du auch nicht schlafen?‹, schreibe ich ihr im Chat.
›Hi Mel! Ach, ich mache etwas für die Arbeit. Warum bist du noch wach? Stimmt etwas nicht?‹, schreibt sie zurück.
›Ich weiß auch nicht. Ich denke darüber nach, wie wohl alles funktionieren soll …!‹, gebe ich zu.
›Verstehe. Woran zweifelst du denn?‹, tippt sie ein.
›Alter? Kultur?‹, antworte ich, und bin so froh, dass mir jemand zuhört.
›Das Alter ist das Fahrzeug, durch die wir gemeinsam Meilensteine im Leben erleben. Diese Meilensteine geben dir die Möglichkeit, dich mit ihm besser zu verstehen, Darling‹, schreibt Karolina weiter.
›Was ist, wenn Dinge, die mir eigentlich wichtig waren, ihm plötzlich nicht wichtig sind?‹, fahre ich unsere Konversation fort.
›Stell dich auf eine Veränderung ein. Für beide von euch. Und wenn es mal schwierig wird, denkt immer an die Dinge, die ihr ursprünglich gemeinsam hattet‹, versuchte sie, mich aufzumuntern.
Weise Worte, die mir helfen, einzuschlafen.