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Kapitel 8

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Nachdem er sich wieder gefangen hatte, kam neuer Ärger auf. Carola hatte ihre Versprechungen hinsichtlich der Mietzahlungen nicht eingehalten, und da ihre Mitmieter nicht konnten und nicht wollten, so dauerte es nicht lange, bis die Kündigung der Wohnung im Briefkasten lag.

Thomas war von Jule nicht mehr zu trennen, und zog ganz zu ihr nach Mölln, in einer kleinen Dachgeschoßwohnung. Sie befand sich am Waldesrand, in einer sehr ruhigen Gegend. Harry war zwar oft bei den beiden, die sich gut verstanden, doch mußte er für sich nun eine neue Bleibe finden. Manchmal übernachtete er im Wohnzimmer auf der Couch. Die beiden Kater liefen um ihn herum, aber es störte ihn nicht. Er mochte Katzen. Zuerst versuchte er sich bei seinen Freunden anzuhängen, aber da es ein Liebespaar war, fühlte er sich als störendes Glied, welches sie ihm auch ausdrücklich zu verstehen gaben. Wenn er kam, ging er gleich in die Küche, machte den Kühlschrank auf, holte sich heraus, was ihm mundete, oder schmierte sich ein paar Schreiben Brot ohne zu fragen. Zuerst wurde es noch hingenommen, weil sie Mitleid mit ihm hatten, aber es kam der Punkt, wo sie ihm wissen ließen, daß sie diese Eigenmächtigkeit nicht gutheißen konnten. So war die Stimmung zwischen ihnen auch bald vergiftet, dazu kam auch noch, daß sie mitbekamen, welche krummen Touren er unternahm. Da sie sich etwas für ihn verantwortlich fühlten, versuchten sie auf ihn einzureden, und ihn von seinen illegalen Taten abzubringen, aber Harry dachte anders. Er hatte weltfremde Ansichten und lebte in seinem eigenen Rechtssystem, welches für andere ein undurchdringlicher Dschungel war, und sich niemand anderes darin zurechtfand. Psychologen hatten ihre Statements abgegeben, und sie als wohlklingende Worte in psychologischen Gutachten geparkt. Da er durch seine Straftaten ein guter Bekannter des Jugendgerichts inzwischen war, bekam er im November über die Jugendgerichtshilfe eine Wohnung, welche in der Nähe des Ratzeburger Bahnhofs lag. Das Sozialamt übernahm großzügigerweise neben der Miete auch noch die Kaution. Wer denkt denn bei so viel Wohlfahrt auch noch ans stupide arbeiten? Er wollte mitnehmen, was er bekommen konnte.

Carola war damals im Streit mit Harry ausgezogen, bei dem verbale Schimpfwörter der übelsten Sorte ausgetauscht wurden. Sie war innerlich so aufgewühlt, daß sie beim verlassen der Wohnung die Hand zur Faust ballte. Ihre Augen traten hervor, und sie war innerlich so aufgewühlt, daß sie sich trotz ihres enormen Gewichtes auf die Zehen stellte und dabei ein paar Zentimeter an Größe gewann. Dabei schwor sie Rache. Sie fand Unterschlupf in Breitenfelde, und hat ihren Kontakt zu Jule nicht abbrechen lassen. Sie trafen sich oft, und unterhielten sich über den gemeinsamen Bekannten Harry.

Sie wollen doch betrogen werden!

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