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1Die geheimnisvolle Thule-Gesellschaft: Antigravitation, Hitler und die deutsche Marine Die Thule-Gesellschaft fördert Forschung & Entwicklung bei Antigravitationsraumschiffen

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Die historischen Wurzeln des ersten Geheimen Weltraumprogramms und seiner Entstehung können bis in die frühen Jahre der Weimarer Republik zurückverfolgt werden. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1919 begann eine Reihe von deutschen Geheimgesellschaften bei der Entwicklung von Prototypen Fliegender Untertassen zusammenzuarbeiten; die Grundlagen bildeten Entwürfe, die einem ungewöhnlich schönen und hochqualifizierten übersinnlichen Medium, Maria Oršić, durch telepathische Kommunikation mitgeteilt worden sind. Wenn sie in völlige Trance versunken war, befand sie sich, wie sie behauptete, im Austausch mit einer Anzahl überirdischer Wesenheiten. Darunter war auch eine Gruppe »arischer« beziehungsweise nordisch aussehender Außerirdischer vom Sternsystem des Aldebaran, die der Menschheit dabei behilflich sein wollte, Raumschiffe zu entwickeln, mit denen interstellare Flüge möglich sind. Oršić berichtete, es sei deren Anliegen gewesen, auf diese Weise das menschliche Bewusstsein zu steigern und die Evolution der Menschheit als Spezies innerhalb der galaktischen Gemeinschaft voranzubringen.

Durch die Methode des automatischen Schreibens füllte Oršić zahlreiche Seiten mit Texten, welche sich als technische Informationen in zwei Fremdsprachen herausstellten, die sie beide nicht verstand. Ein anderes prominentes Medium, »Sigrun«, war ihr dabei behilflich, den Inhalt des Geschriebenen zu verstehen, indem sie eindeutige mentale Bilder einer Fliegenden Untertasse erfasste. Oršić und Sigrun schlossen daraus, dass die Informationen enthüllten, wie ein Raumschiff gebaut werden könne.


Abb. 2: Medial empfangene Niederschriften von Maria Oršić in den Sprachen der Sumerer sowie der Templer (automatisches Schreiben)

Wenig später trafen sich Oršić und Sigrun mit Mitgliedern der Thule-Gesellschaft, die nach dem Ersten Weltkrieg zu Deutschlands mächtigster Geheimgesellschaft geworden war und zu der insbesondere Aristokraten und führende Okkultisten der damaligen Zeit gehörten.1 Sie waren in der Lage, die zweite unbekannte Sprache der automatisch verfassten Texte als antikes Sumerisch zu identifizieren. Man beauftragte Experten damit, Oršićs Texte zu übersetzen. Die Übertragung bestätigte Sigruns mentale Bilder – es handelte sich in der Tat um technische Anleitungen für den Bau eines revolutionären Maschinentyps, der ein Raumschiff antreiben könnte.2 Oršić und Mitglieder der Thule-Gesellschaft, die sie förderten, ermöglichten es verschiedenen Forschern, die übersetzten Informationen einzusehen, um festzustellen, ob sie wissenschaftlich umsetzbar seien.

Oršić wurde von der Thule-Gesellschaft mit Begeisterung unterstützt, da deren Mitglieder an die Existenz einer früher weit im Norden gelegenen (heute unterirdischen) Zivilisation glaubten, die in griechischen und römischen Sagen als Hyperborea beschrieben wurde und deren antike Hauptstadt »Ultima Thule« war. In einem erhaltenen Fragment des griechischen Historikers Diodorus Siculus (1. Jahrhundert v. Chr.) schreibt dieser über jene antike Zivilisation:

»Da wir es für angemessen erachten, hier die nördlichen Gegenden Asiens zu beschreiben, halten wir es für unser Anliegen nicht für unpassend, die fabelhaften Erzählungen von den Hyperboreern zu behandeln. Von jenen, die über die alten Sagen geschrieben haben, sagen Hekatäus und gewisse andere Autoren, dass sich in den Gegenden hinter dem Lande der Kelten eine Insel im Ozean befindet, die nicht kleiner als Sizilien ist. Diese Insel liegt, wie weiter berichtet wird, im Norden und wird von den Hyperboreern bewohnt, die so genannt werden, weil ihre Heimat jenseits des Ortes liegt, von wo der Nordwind (Boreas) bläst; und diese Insel ist sowohl fruchtbar als auch reich an jeglichem Getreide, und aufgrund ihres ungewöhnlichen Klimas bringt sie zwei Mal im Jahr eine Ernte hervor … Und die Könige jener Stadt, die zugleich Aufseher des heiligen Hains sind, heißen Boreaden, da sie Nachkommen des Boreas sind, und die Nachfolge dieser Ränge wird stets innerhalb ihrer Familie gewahrt.«3

Von den Boreaden wird behauptet, dass sie Gigantenkönige mit einer Größe gewesen seien, die laut den klassischen Gelehrten rund zehn Fuß betrug, also dreieinhalb Meter.4 Mitglieder der Thule-Gesellschaft glaubten, dass die Hyperboreer die Vorfahren der arischen/germanischen Rasse gewesen seien und dass sie bis zum heutigen Tag, verborgen im Erdinneren, existieren würden.

James und Suzanne Pool, die Autoren von Hitlers Wegbereiter zur Macht: Die geheimen deutschen und internationalen Geldquellen, die Hitlers Aufstieg zur Macht ermöglichten, beschreiben die mächtigen aristokratischen Mitglieder, von denen die Thule-Gesellschaft finanziert wurde und die ihr angehörten:

»Äußerlich ging diese mysteriöse Gruppe als literarischer Verein durch, der sich altgermanischer Geschichte und Sitte widmete … Der Münchner Zweig war während des Krieges von einem Baron Rudolf von Sebottendorff finanziert worden, einem undurchsichtigen Individuum, das über 250 Mitglieder in der Stadt und 1.500 in ganz Bayern auflistete. Die Bedeutung der Mitgliedschaft lag allerdings nicht in ihrer Quantität, sondern in ihrer Qualität. Zu den Mitgliedern der Gruppierung gehörten Juristen, Richter, Universitätsprofessoren, Polizeibeamte, aristokratische Persönlichkeiten aus dem königlichen Umfeld der Wittelsbacher, führende Industrielle, Chirurgen, Physiker, Wissenschaftler ebenso wie reiche Geschäftsleute wie der Eigentümer des eleganten Hotels Vier Jahreszeiten in München, wo die Gesellschaft ihren Hauptsitz hatte.«5

Es wird behauptet, dass sich Oršić bereits 1917 mit Sebottendorf und drei weiteren Mitgliedern der Thule-Gesellschaft getroffen habe, um okkulte Themen im Zusammenhang mit ihren telepathischen Kommunikationen zu diskutieren.6 Aufgrund der begeisterten Unterstützung, die sie erhielt, zog Oršić anschließend im Jahre 1919 nach München, um mit Sebottendorf und der Thule-Gesellschaft zusammenzuarbeiten.

Die Führer der Thule-Gesellschaft glaubten, dass Oršić sowie weitere Personen ihrer Art bedeutende Aspekte zum Verständnis einer geheimnisvollen Kraft, genannt »Vril«, liefern würden, einer Kraft, die von Persönlichkeiten mit hinreichend entwickelten mentalen und psychischen Fähigkeiten genutzt werden könnte. Solche Vorstellungen waren auch in anderen Nationen unter okkulten Gruppen und Geheimgesellschaften weit verbreitet, wie Edward Bulwer-Lyttons Buch Vril oder eine Menschheit der Zukunft [alternativ: Das kommende Geschlecht] exemplarisch belegt, das im englischen Original 1871 erschienen war.

»Der Roman stellt einen jungen, unabhängigen Reisenden (den Erzähler) in den Mittelpunkt, der zufällig einen Weg in eine unterirdische Welt findet, die von Wesen bewohnt wird, die scheinbar Engeln gleichen und sich selbst Vril-ya nennen. Bald entdeckt der Held, dass die Vril-ya Abkömmlinge einer vorsintflutlichen Zivilisation sind, die in Netzwerken unterirdischer, durch Tunnel verbundener Höhlen leben. Es ist ein technologisch fundiertes Utopia, unter dessen Mitteln ein ›alles durchdringendes Fluidum‹, genannt ›Vril‹, an der Spitze steht, eine latente Quelle von Energie, deren spirituell erhobene Träger in der Lage sind, durch entsprechende Übungen ihren Willen bis zu einem von ihrer ererbten Konstitution abhängigen Grade zu beherrschen, wodurch sie Zugang zu einer außerordentlichen Macht erlangen, die willentlich gesteuert werden kann. Zu den Kräften des Willens gehören die Fähigkeit, Wesen und Gegenstände zu heilen, zu verwandeln und zu zerstören; vor allem die destruktiven Kräfte sind enorm machtvoll und erlauben einigen kleinen Kindern der Vril-ya, ganze Städte, wenn nötig, auszulöschen. Weiterhin wird angedeutet, dass die Vril-ya vollständig über Telepathie verfügen.«7

Bemerkenswerterweise schrieb Lytton den Vril-ya auch »Luftboote« zu, die die Vril-Kraft als zerstörerische Energie über eine Entfernung von sechshundert Meilen, also fast eintausend Kilometern, ausstrahlen können.

»Ich sollte freilich berichten, dass diese Leute gewisse Röhren entwickelt haben, durch die das Vril-Fluidum zu dem Objekt, das zerstört werden soll, geleitet werden kann, auch über eine beinahe unbegrenzte Entfernung; nach einer vorsichtigen Schätzung kann man mindestens von 500 bis 600 Meilen ausgehen. Und ihre solchen Zwecken dienende mathematische Wissenschaft ist so wunderbar genau, dass jedes Mitglied der Vril-Abteilung anhand des Berichts eines Beobachters in einem Luftboot die Natur störender Hindernisse unfehlbar einschätzen kann, ebenso die Höhe, zu der das Abschussgerät angehoben werden sollte, und das Maß, bis zu dem es geladen werden kann, um eine Metropole, doppelt so groß wie London, in einem Zeitraum, der so kurz ist, dass ich nicht wagen kann, ihn zu benennen, in Asche zu verwandeln.«8

Das, worauf sich Bulwer-Lytton hier bezieht, scheint in modernen Begriffen ein mit einer Laser- oder Teilchenstrahlenwaffe ausgestattetes Flugzeug zu sein, dessen Zerstörungskapazität diejenige der auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen Atombomben zusammengenommen noch übersteigt!

Unheilvollerweise enthielt Lyttons Buch die Warnung, dass die überschüssige Bevölkerung der unterirdischen Vril-ya-Zivilisation dazu bestimmt war, an die Oberfläche der Erde zu gelangen. Dank ihrer hoch entwickelten psychischen Kräfte und Technologien würden sie unreife oder barbarische Rassen ausrotten, um brauchbare Territorien zu erobern. Jene Rassen, die sich ausreichend entwickeln würden, um ihre angeborenen psychischen Fähigkeiten und Technologien zu entfalten, bekämen passende Partner für die sich ausbreitenden Vril-ya, die unweigerlich eine weltweite Herrschaft errichten würden.

Obwohl Lyttons Buch als fiktionales Werk publiziert worden war, sahen viele Okkultisten es als weitgehend faktenbasiert und von antiken Texten abgeleitet an, die eine oder mehrere verborgene vorsintflutliche Zivilisationen beschreiben. Zweifellos hatte auch Lyttons Status als prominentes Mitglied der Rosenkreuzergesellschaft, die im Geheimen antike Texte erforschte und ihre Mitglieder dazu ermutigte, ein höheres Bewusstsein und okkulte Fähigkeiten zu entwickeln, Einfluss auf den weitverbreiteten Glauben an die Faktentreue von Vril oder eine Menschheit der Zukunft.

Diejenigen, die solche angeborenen psychischen Fähigkeiten entwickelt hatten, sollten nicht nur über große Macht verfügen und in Führungspositionen aufsteigen, sondern auch in der Lage sein, unglaublich fortgeschrittene Technologien zu entdecken und zu nutzen, die auf dem gesamten Planeten verborgen sind. Einige dieser versteckten Technologien umfassten detaillierte Baupläne für Fluggeräte, die für Weltraumflüge geeignet sind und von denen die Mitglieder der Thule-Gesellschaft glaubten, dass sie zuerst von der antiken Hyperboreer-Zivilisation entwickelt worden waren. Es ist bedeutsam, dass diese Technologien von den im Erdinneren verborgenen Zivilisationen genutzt wurden, die dazu bestimmt waren, sich eines Tages an die Oberfläche des Planeten zu begeben.

Um die Rolle der Thule-Gesellschaft bei der Gründung und Entwicklung der Nazi-Partei zu verstehen, ist es hilfreich, das Buch Aufbruch ins dritte Jahrtausend der französischen Autoren Louis Pauwels und Jacques Bergier heranzuziehen. Sie stellen gleich zu Beginn klar, die Mitglieder der Thule-Gesellschaft hätten geglaubt, dass

»… nicht alle Geheimnisse Thules untergegangen sind. Wesenheiten, die Zwischenglieder waren zwischen Menschen und anderen intelligenten Wesen aus dem Jenseits, würden den Eingeweihten ein Reservoir an Kräften zur Verfügung stellen, die verwendet werden können, um Deutschland zu ermächtigen, die Welt erneut zu beherrschen und zur Wiege einer Rasse von Übermenschen zu sein, die Mutationen der menschlichen Spezies entstammen würden. Eines Tages würden ihre Legionen aufbrechen, um alles auszulöschen, was dem spirituellen Schicksal der Erde im Weg stünde, und seine Führer würden allwissende Männer sein, deren Stärke sich vom eigentlichen Urgrund der Energie herleitet und die von den Großen der antiken Welt angeführt werden.«9

Infolgedessen hielten die Mitglieder der Thule-Gesellschaft es für entscheidend, ein Bündnis mit den Wesen der Inneren Erde (den Hyperboreern) zustande zu bringen, die dazu bestimmt sind, auf der Oberfläche des Planeten machtvoll in Erscheinung zu treten:

»Allianzen könnten mit dem Herrn der Welt oder dem König der Angst geschmiedet werden, der über eine irgendwo im Osten verborgene Stadt herrscht. Jene, die einen Pakt schließen, werden die Oberfläche der Erde verwandeln und das Abenteuer der Menschheit auf viele Jahrtausende hinaus mit einem neuen Sinn beschenken … Die Welt wird sich verändern: Die Herren werden aus dem Mittelpunkt der Erde kommen. Solange wir mit ihnen kein Bündnis geschmiedet haben und nicht selbst zu Herren geworden sind, werden wir uns unter den Sklaven wiederfinden, auf dem Misthaufen, der die Wurzeln der Neuen Städte nährt, die sich erheben werden.«10

Dies führt zu Pauwels und Bergiers entscheidender Schlussfolgerung, dass die Thule-Gesellschaft »ihren wahren Charakter als eine Gesellschaft von Eingeweihten in der Gemeinschaft mit den Unsichtbaren annahm und das magische Zentrum der NS-Bewegung wurde«.11 Kurz gesagt, betrachteten sie die Thule-Gesellschaft als das »geheime Führungsorgan des Dritten Reiches«.12

Die Thule-Gesellschaft förderte mit Enthusiasmus Oršić und die Gruppe junger, ebenfalls mit übersinnlichen Gaben ausgestatteter Damen, die diese in München um sich versammelt hatte. Es war die Zeit, in der Oršić die »Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik« gründete, die später in »Vril-Gesellschaft« (»Gesellschaft für Vril-Frauen«) umbenannt wurde.13 Zu einem weiteren Namenswechsel kam es offenbar 1941, als Hitler Geheimgesellschaften verbot. Oršić ließ die Gesellschaft unter dem Namen »Antriebstechnische Werkstätten« (Vril-Antriebswerkstätten) als Firma registrieren.14 Diese medial begabten Frauen widmeten sich der Aufgabe, Techniken für die Kommunikation mit jenseitigen Wesen zu entwickeln und zu erfahren, wie die Vril-Kraft für übersinnliche Zwecke und zum Weltraumflug genutzt werden könne. Oršić selbst war ihrem Anliegen zutiefst verpflichtet, dem latenten spirituellen Potenzial und den kosmischen Verbindungen der Menschheit eine größere Bewusstheit zu verschaffen.

James und Suzanne Pool beschreiben, wie wichtig es den Mitgliedern der Thule-Gesellschaft gewesen ist, rein germanische Blutlinien zu bewahren, denn ihr Hauptziel war es, die Ruhmestaten der von ihren fernen Ahnen errichteten hyperboreischen Zivilisation wiederzuentdecken:

»Nur wer seine rassische Reinheit mindestens über drei Generationen zurückverfolgen konnte, durfte dieser Organisation beitreten, deren Motto lautete: Denke daran, dass du ein Deutscher bist! Halte dein Blut rein! … Wie bei vielen anderen Völkischen (den rassischen und nationalistischen Bewegungen in Deutschland) war das vordergründige Ziel der Thule-Gesellschaft die Errichtung eines pangermanischen Staates von einzigartiger Macht und Herrlichkeit.«15

Andere deutsche Geheimgesellschaften wie »Die Herren vom Schwarzen Stein« teilten ähnliche esoterische Glaubensvorstellungen und unterstützten daher Oršićs exotisches Raumschiff-Entwicklungsprogramm. In der Folge kamen auch die notwendigen Geldmittel und die wissenschaftliche Fachkompetenz zusammen, um die ersten funktionierenden Prototypen auf der Grundlage der von Oršić empfangenen Entwürfe zu bauen.

Ein Mitglied der Thule-Gesellschaft war Professor Winfried Schumann, der Direktor des Elektrophysikalischen Laboratoriums der Technischen Universität München (1924-1961); er wurde damit beauftragt, Oršićs erste Maschine zu bauen.16 Schumann war ein Experte für Hochenergieplasma und Hochspannungselektrostatik, die Schlüsselfaktoren bei der Entwicklung exotischer Antriebssysteme für das geplante Raumschiff darstellten.

Es ist dokumentiert, dass Schumann das Freie-Energie-Gerät des deutschen Erfinders Hans Coler (oder Köhler) untersuchte. Der Apparat sollte schließlich ausreichend Energie erzeugen, um ein U-Boot und später ein Raumschiff anzutreiben. Während der 1920er Jahre arbeitete die deutsche Marine intensiv an der Erforschung neuer Antriebssysteme für ihre zukünftige Generation von U-Booten, die außerhalb Deutschlands insgeheim konstruiert wurden. 1925 sorgte die deutsche Marine dafür, dass Schumann das »Coler-Gerät« überprüfen konnte, obwohl das deutsche Patentamt Colers Patentantrag zurückwies. Ein Bericht eines britischen Geheimdienst-Unterausschusses zitiert Schumanns begeisterte Worte, mit denen er das Coler-Gerät als effektives Mittel, eine »neue Energiequelle« zu erschließen, lobt:

»Nach der ersten Prüfung, die so sorgfältig wie möglich durchgeführt wurde, muss ich annehmen, dass wir der Erschließung einer neuen Energiequelle [Unterstreichung im Original] entgegensehen müssen, deren weitere Entwicklungen von außerordentlicher Bedeutung sein können. Der Apparat war in allen seinen wesentlichen Teilen sichtbar und zugänglich. Der Erfinder stimmte jedem Versuch völlig bereitwillig zu, sofern die Arbeitsweise des Gerätes dabei, wie er anmerkte, nicht beeinträchtigt würde. An eine Täuschung glaube ich nicht. Ich halte es für zweckmäßig, den Apparat noch einem weiteren Test zu unterziehen, und glaube, dass eine weitere Entwicklung des Gerätes sowie eine Unterstützung des Erfinders sich als gerechtfertigt und von großer Bedeutung erweisen wird.«17


Abb. 3: Das Freie-Energie-Gerät von Hans Coler

Es ist erwähnenswert, dass der amerikanische Erfinder Thomas Townsend Brown, drei Jahre nachdem Schumann das Coler-Gerät getestet hatte, ein britisches Patent für einen Elektrogravitationsapparat erhielt, von dem behauptet wurde, dass er eine neue Art von Antriebskraft erzeuge.18 In einer danach verfassten Schrift beschrieb Brown, wie ihn Albert Einsteins Bestrebungen, eine Einheitliche Feldtheorie zu entwickeln, dazu inspiriert hätten, einen fundamentalen Zusammenhang zwischen Materie, Gravitation und Elektrizität zu entdecken.

»Es gibt eine entschiedene Tendenz in den physikalischen Wissenschaften, die großen, grundlegenden Gesetze zu vereinheitlichen und solche eigentümlichen Phänomene wie Gravitation, Elektrodynamik und sogar die Materie selbst zueinander in Beziehung zu setzen. Man hat herausgefunden, dass Materie und Elektrizität strukturell sehr eng miteinander verbunden sind. In einer abschließenden Analyse verliert die Materie ihre traditionelle Besonderheit und wird bloß noch zu einem ›elektrischen Zustand‹. Tatsächlich kann gesagt werden, dass der gegenständliche Körper des Universums nichts weiter darstellt als ein Zusammenwirken von Energien, die, für sich selbst genommen, immateriell sind. Es leuchtet natürlich von selbst ein, dass die Materie mit der Gravitation verbunden ist, und daraus folgt logisch, dass die Elektrizität eine ähnliche Verbindung aufweist. Diese Beziehungen existieren im Reich reiner Energie und sind dementsprechend von sehr grundlegender Natur. In jeder Realität bilden sie das eigentliche Rückgrat des Universums. Es ist überflüssig zu sagen, dass diese Beziehungen nicht einfach sind und ein volles Verständnis ihrer Begriffe durch den außerordentlichen Mangel an Informationen sowie fehlende Erforschung der realen Natur der Gravitation erschwert wird.«19

Zweifellos hat Schumann von Townsend Browns Gerät gewusst und die radikal neuen Theorien gekannt, die es bestärkten. Durch eine Kombination der wissenschaftlichen Durchbrüche hinter dem Coler-Apparat und dem Elektrogravitationsgerät von Townsend Brown verfügte Schumann über die wissenschaftlichen Mittel, um die Energie- und Antriebssysteme für künftige deutsche U-Boote und, noch bemerkenswerter, für Raumschiffe zu bauen.

Entsprechendes Beweismaterial, das Schumanns Beteiligung an der deutschen Erforschung und Entwicklung exotischer Antriebssysteme darüber hinaus noch bezeugt, findet sich in einem Dokument der U.S. Army Air Force von 1946. Dort steht Schumann auf einer Liste deutscher Wissenschaftler, die im Rahmen von Operation Paperclip für die Arbeit in Wright Field angefragt wurden.


Zweite Seite eines geheimen dreiseitigen Memorandums von Operation Paperclip, datiert auf den 6. Juni 1947. Es handelt sich um eine Liste deutscher Wissenschaftler, die von der Air Force der U.S. Army für geheime Forschungen an ihren Anlagen in Dayton, Ohio, angefordert wurden. Die Nennung von Schumanns Namen ist ein Beleg dafür, dass man nach seinem Verhör im Nachkriegsdeutschland seine Fachkompetenz für die als geheim eingestufte Erforschung ausländischer Technologie als maßgeblich betrachtete. Quelle: Richard Sauder, Hidden in Plain Sight (2011)

Abb. 4: Professor Schumann erweist sich als Teil von Operation Paperclip.

Antarktis - die verbotene Wahrheit

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