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Finanzielle Grundlagen für ein Viertes Reich und der Ausbau der Antarktis

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Nach anfänglichem militärischem Erfolg mussten die Nazis zunehmend große Rückschläge im Krieg gegen die Sowjetunion hinnehmen. Die Niederlage in Stalingrad im Februar 1943, bei der die gesamte 6. Armee vernichtet wurde, zeigte, dass sich das Blatt entscheidend gewendet hatte und die Sowjetunion dabei war, im Krieg die Oberhand zu gewinnen. Deutsche Industrielle erkannten das Menetekel und trafen Vorbereitungen für die Verlagerung großer finanzieller Ressourcen an sichere Orte in verschiedenen neutralen Ländern, in Südamerika und der Antarktis.

Curt Riess, während des Zweiten Weltkriegs ein äußerst bekannter Nachrichtenkorrespondent, beschreibt das erste von Industriellen abgehaltene Treffen, bei dem es darum ging, sich auf die wahrscheinliche Niederlage vorzubereiten:

»Im Mai 1943, in der Folge der Niederlage von Stalingrad, trafen sich, wie Riess berichtete, deutsche Industrielle in der Villa Hügel, dem Anwesen der Krupps, und besprachen die Lage ihrer Nation. Ihre Entscheidung lautete, die deutsche Wirtschaft vom NS-Regime unabhängig zu machen, schrieb Riess und fügte hinzu: ›Alle bei dem Treffen diskutierten künftigen Änderungen konzentrierten sich auf die Idee, die deutsche Industrie so weit wie möglich vom Nationalsozialismus als solchem abzukoppeln. Krupp [von Bohlen und Halbach] und [der Direktor der I.G. Farben Georg von] Schnitzler erklärten, es würde ihre Arbeit nach dem Krieg sehr erleichtern, wenn die Welt sicher wäre, dass die deutsche Industrie nicht den Nazis gehört hätte und von diesen geleitet worden wäre. Er sagte, dass Göring ebenso wie viele andere einflussreiche Männer in der Partei dies genauso sehen und jeder Abmachung zustimmen würden, die das Ansehen der Partei nicht beschädige.«45

Admiral Canaris unterstützte die besorgten Industriellen, mit der Hilfe Bormanns, bei ihren Kapitalflucht-Plänen. Canaris war ein erfahrener Mann, wenn es um die Bewegung großer Mengen Kapitals um die Welt ging, und Bormann lernte schnell, was zu tun war.

Nachdem die alliierten Mächte am 6. Juni 1944 erfolgreich in der Normandie gelandet waren und den seit langem erwarteten Brückenkopf für die Westfront errichtet hatten, verzweifelten Bormann und führende Industrielle fast an ihrer Aufgabe, Kapital und Ressourcen schnell genug aus Deutschland hinaus an neutrale internationale Orte und in die Antarktis zu schaffen. Am 10. August 1944 berief Bormann ein geheimes Treffen führender deutscher Industrieller ein und beauftragte schließlich seinen Gesandten, den SS-Obergruppenführer Dr. Scheid, ihnen auszurichten, dass der Krieg verloren sei.

Eine Akte des amerikanischen Militärgeheimdienstes, genannt »Red House Report«, enthält wichtige Details über die deutschen Firmen, die mit Bormann bei dem Kapitalflucht-Plan der Nazis zusammenarbeiteten. Dieses Dokument, datiert auf den 7. November 1944, beschreibt, wie deutsche Industrielle aufgefordert wurden, alle verfügbaren Vermögenswerte mit Hilfe Hunderter von Briefkastenfirmen, die eingerichtet wurden, um den starken Abfluss von NS-Kapital und industriellen Ressourcen zu tarnen, in neutrale Länder zu überführen.46


Abb. 20: »Red House Report«

Die Quelle geheimer Befehle, die die Flucht von NS-Kapital billigte, war, laut Paul Manning, dem Autor des Buches Martin Bormann: Nazi in Exile (»Martin Bormann: Nazi im Exil«, nicht auf Deutsch erschienen), letztlich Bormann, dessen Einfluss in der NSDAP in dem Maße anwuchs, in dem Hitler angesichts der drohenden militärischen Niederlage verzweifelte.47 Diese Tatsache wird auch durch die Einbeziehung der SS in Gestalt von Scheid deutlich, die zeigt, dass auch Himmler wusste, dass Bormann die Zügel der Herrschaft in der Hand hielt, um eine solche Initiative zu starten, und dass die SS Bormann dabei unterstützen würde.

Bormann äußerte sich in seinen Anweisungen völlig unzweideutig darüber, wie Finanzgüter aus Deutschland fortgeschafft werden müssen, und sein Plan wurde von Scheid weitergegeben:

»Von jetzt an muss die deutsche Industrie begreifen, dass der Krieg nicht gewonnen werden kann und dass sie Schritte zu unternehmen hat, um für eine wirtschaftliche Kampagne nach dem Krieg gerüstet zu sein. Jeder Industrielle soll Verträge und Bündnisse mit ausländischen Firmen schließen, aber dies muss individuell geschehen und ohne irgendeinen Verdacht zu erregen. Darüber hinaus müssen die Grundlagen für ein finanzielles Niveau geschaffen werden, auf dem nach dem Krieg beträchtliche Summen von anderen Ländern geliehen werden können.«48

Das größere Ziel von Bormanns Plan lag darin, durch verdeckte ökonomische Mittel die Entstehung eines neuen Deutschen Reiches, eines Vierten Reiches, wie es ebenfalls in dem Bericht beschrieben wird, zu ermöglichen und sicherzustellen:

»Es wurde festgestellt, dass die Nazi-Partei die Industriellen darüber in Kenntnis gesetzt hat, dass der Krieg praktisch verloren ist, aber so lange fortgesetzt wird, bis eine Garantie der Einheit Deutschlands erlangt werden kann. Die deutschen Industriellen müssen, wie gesagt wurde, durch ihre Exporte Deutschlands Stärke fördern. Weiterhin müssen sie sich darauf vorbereiten, die Nazi-Partei zu finanzieren, die gezwungen sein wird, in Gebirgsverteidigungsstellen in den Untergrund zu gehen. Von nun an würde die Regierung den Industriellen große Summen zuteilen, damit jeder einen sicheren Grundstock für die Nachkriegszeit im Ausland anlegen kann. Bestehende finanzielle Reserven in anderen Ländern müssen der Partei zur Verfügung gestellt werden, damit nach der Niederlage ein starkes Deutsches Reich geschaffen werden kann.«49

Bormann bereitete die Gründung von sage und schreibe 750 Tarnfirmen für den Fluchtplan von NS-Kapital mit dem Namen Operation Adler vor. Sowohl Fritz Thyssen als auch der I.G. Farben-Konzern waren für diese Operation ausschlaggebend:

»Im Rahmen dieses Plans schuf Bormann, unterstützt von der schwarz uniformierten SS, der führenden Deutschen Bank, dem Stahlimperium von Fritz Thyssen und dem machtvollen I.G. Farben-Kombinat, 750 ausländische Tarnfirmen – 58 in Portugal, 112 in Spanien, 233 in Schweden, 214 in der Schweiz, 35 in der Türkei und 98 in Argentinien.«50

Der gigantische Chemiekonzern I.G. Farben, der für sich selbst geradezu einen Staat im Staate bildete, hatte weitverzweigte internationale Partner, die für den Kapitalflucht-Plan genutzt wurden:

»Amerikanische Finanzuntersuchungen deckten Dokumente der I.G. Farben auf, die zeigten, dass die Firma Anteile an mehr als 700 Unternehmen weltweit besaß. Diese Anzahl schließt weder die normale Unternehmensstruktur der I.G. Farben ein, die 93 Länder umfasste, noch die im Rahmen von Bormanns Kapitalverschiebungsprogramm gegründeten 750 Firmen. Die I.G. Farben stand also im Zentrum der Transfers von Geld aus Deutschland. Sogar bereits vor Kriegsende verwalteten beispielsweise ›alle lateinamerikanischen Firmen der I.G. Farben in ihren Büchern nicht verzeichnete, geheime Bankkonten im Namen ihrer obersten Chefs‹, so Manning. Diese wurden verwendet, um vertrauliche Zahlungen zu erhalten und zu leisten; Firmen, die mit der I.G. Farben handelten, wollten diese Geschäfte so abwickeln, aber sie wollten ganz sicher nicht, dass britische und US-amerikanische Wirtschaftsbehörden davon erfahren.«51

Ein Bericht der US-Armee, der für die Anklage von Managern der I.G. Farben beim Kriegsverbrechertribunal in Nürnberg ausgearbeitet wurde, beschreibt, welches Geschick die I.G. Farben bei der Tarnung ihrer internationalen Beteiligungen und der Ausübung von Kontrolle durch eine Vielzahl ökonomischer Werkzeuge entwickelte:

»Die Firma verschleierte ihre direkten und indirekten Eigentumsverhältnisse und Verfügungsgewalten über Hunderte ihrer ausländischen Tochterunternehmen mit Hilfe aller nur denkbaren Mittel, die dem legalen und ›außerrechtlichen‹ Denken bekannt sind, darunter der Einsatz von Strohmännern, Optionsverträge, erfundene oder zwischengeschaltete Transfers, Kartell-Absprachen, Übertragungen von Treuhand-Verwaltungen, Pfande, Lombardkredite, Vorkaufsrechte, Management- und Dienstleistungsverträge, Patentvereinbarungen, Kartelle und zurückgehaltenes Know-how. Geheimrat Hermann Schmitz, der Präsident der I.G. Farben, war in der gesamten industriellen Welt als ›Meister der finanziellen Verschleierung‹ bekannt.«52

Es ist erwähnenswert, dass die Brüder Dulles über ihre legale Firma Sullivan & Cromwell der I.G. Farben vor dem Zweiten Weltkrieg halfen, ihr internationales Schattenfinanznetzwerk aufzubauen.

Fritz Thyssen war, obwohl er im Nationalsozialismus wegen seiner Gegnerschaft zu Hitlers Kriegspolitik unter Hausarrest stand, intensiv an der Aktion Adlerflug beteiligt.53 Die Mithilfe seiner alten Partner und Teilhaber in den USA war unverzichtbar, wenn es darum ging, dass das Nazi-Kapital sichere Orte erreichte:

»Bormanns Aktion Adlerflug wurde durch die engen Beziehungen zu ausländischen Banken und Unternehmen, die schon lange vor dem Krieg angeknüpft worden waren, wesentlich unterstützt. Nach John Loftus, dem früheren Ankläger des amerikanischen Justizministeriums wegen NS-Kriegsverbrechen, wurde ein Großteil des Vermögens von dem deutschen Bankier Fritz Thyssen aus Deutschland über dessen holländische Bank transferiert, der wiederum die Union Banking Corporation (UBC) in New York City gehörte.«54

Thyssen nutzte seine holländische Bank, um mit der Hilfe seiner New Yorker Teilhaber, darunter Prescott Bush, NS-Kapital zu transferieren:

»Thyssen brauchte keine ausländischen Bankkonten, weil seine Familie im Geheimen eine ganze Bankenkette besaß. Er musste seine NS-Anteile am Ende des Zweiten Weltkriegs nicht transferieren; alles, was er zu tun hatte, war, die Eigentumsdokumente – Aktien, Anleihen, Urkunden und Fonds – von seiner Bank in Berlin über seine holländische Bank seinen amerikanischen Freunden in New York City zu übertragen: Prescott Bush und Herbert Walker. Thyssens kriminelle Komplizen waren der Vater und der Schwiegervater eines künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten.«55

Der Erfolg des Programms der NS-Kapitalflucht wird in Paul Mannings Beschreibung seines Einflusses auf die gegenwärtige Epoche erschreckend offensichtlich:

»Die 750, durch Bormanns Programm gegründeten, neuen Firmen verschafften sich selbst die absolute Kontrolle über ein ökonomisches Nachkriegsnetzwerk von leistungsfähigen, prosperierenden Unternehmen, das sich von der Ruhr über die ›neutralen Staaten‹ Europas bis zu den Ländern Südamerikas erstreckte; eine Kontrolle, die bis heute andauert und durch die Inhaberbonds und Aktien leicht aufrecht erhalten wird, die von diesen Firmen ausgegeben werden, um die wirklichen Eigentumsverhältnisse zu verschleiern.«56

Nach Manning drückten die alliierten Regierungen angesichts der Verschiebung von NS-Kapital ein Auge zu, da sie mit bedeutenden finanziellen Vorteilen für große amerikanische und britische Konzerne verbunden war:

»Sie hatten nachvollziehbare Gründe, wenn man von der Moral einmal absieht: Die finanziellen Vorteile einer Kooperation (›Kollaboration‹ war als Begriff jetzt veraltet, weil der Krieg ihn diskreditiert hatte) waren sehr verlockend und hingen von der Bedeutung und Fähigkeit von jemandem ab, für die Organisation und die 750 Firmen, die sie im Geheimen manipulierten, von Nutzen zu sein; ganz zu schweigen von den bekannten multinationalen Konzernen wie I.G. Farben, der Thyssen AG und Siemens.«57

Ein weiterer Schlüsselfaktor, den man im Kopf behalten muss, ist der, dass Allen Dulles, der den Schweizer Hauptsitz des Office of Strategic Services (des Vorläufers der CIA) leitete, mit NS-Behörden geheime Deals abwickelte, um beachtliche militärische Ressourcen in amerikanische statt in sowjetische Hände fallen zu lassen. In der Tat war die Erbeutung des U-Boots 234, das angereichertes Uran transportierte, wahrscheinlich Teil eines Geschäftes, bei dem den USA bei der Entwicklung von Atombomben geholfen wurde – um als Gegenleistung bei der Aktion Adlerflug nicht einzugreifen und prominenten Nazis wie Hitler und Bormann die Flucht zu erlauben.58

Martin Bormann war nach dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa im Mai 1945 in der Lage, nach Argentinien zu fliehen, wie von vielen Forschern, darunter dem Historiker Paul Manning, dokumentiert wurde.59 Neben Bormann floh auch Adolf Hitler nach Argentinien und verlebte seine Exiljahre, laut einer Anzahl offizieller Regierungsdokumente und von Historikern wie Harry Cooper gesammelten Augenzeugenberichte, in verhältnismäßigem Komfort in Bariloche.60 Im Oktober 2017 neu freigegebene CIA-Akten enthielten einen Stapel von Dokumenten zu Kennedys Ermordung, zu dem bemerkenswerterweise auch Berichte über Besuche Hitlers in Kolumbien und Argentinien gehörten!


Abb. 21: Der Bericht darüber, dass Hitler in Kolumbien gesehen wurde

In einem Dokument berichtet ein früherer SS-Sturmbannführer, Phillip Citroen, dass er sich 1955 mit Hitler getroffen habe, als dieser Kolumbien besuchte. Er erläutert ein Foto, das von Hitler, der damals ein Pseudonym verwendete, in Kolumbien gemacht wurde. Es ist das einzige bekannte Foto Hitlers, das nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufgenommen wurde und belegt, dass er sowohl überlebte als auch im Exil in Südamerika lebte. In dem Dokument gibt eine CIA-Quelle mit dem Decknamen CIMELODY-3 an, was er oder sie von einem zuverlässigen Freund erfuhr:

»CIMELODY-3’s Freund erklärte, dass ihm in den letzten Tagen des September 1955 ein Phillip CITROEN, ein früherer SS-Sturmbannführer, vertraulich mitteilte, dass Adolf HITLER noch am Leben ist. CITROIN behauptet, etwa einmal im Monat mit HITLER in Kolumbien Kontakt gehabt zu haben, als er sich, als Angestellter der KNSM (Royal Dutch) Shipping Co. in Maracaibo, auf einer Reise von Maracaibo in dieses Land befand. CITROEN deutete gegenüber CIMELODY-3’s Freund an, dass er vor nicht allzu langer Zeit ein Foto mit Hitler aufnahm, aber er zeigte ihm die Fotografie nicht. Weiterhin behauptete er, dass HITLER etwa im Januar 1955 Kolumbien in Richtung Argentinien verließ. CITROEN bemerkte dazu, dass die Alliierten HITLER, nachdem nun schon zehn Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen waren, nicht mehr als Kriegsverbrecher verklagen könnten.«61

Es ist wichtig, im Gedächtnis zu behalten, dass die CIA diese Unterlagen über fünfzig Jahre, seit der Ermordung Kennedys, aus Gründen der nationalen Sicherheit vor der Öffentlichkeit verborgen hat. Es ist plausibel anzunehmen, dass ihre Veröffentlichung als gefährlich angesehen wurde, da sie eine mögliche Verbindung zwischen dem von Gerüchten umrankten Vierten Reich und dem Mord an Kennedy, der in Kapitel 7 weiter erläutert wird, aufgezeigt hätten.


Abb. 22: Das angebliche Foto von Adolf Hitler in Kolumbien (1955)

Antarktis - die verbotene Wahrheit

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