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Ballon über Inneralpbach

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Wir waren wieder da. In unserer Berghütte oberhalb von Inneralpbach in Tirol, genannt "Hansenstall". Wir hatten sie gepachtet von der Bauersfamilie Margreiter (Böglhof). Ja, also waren wir da und es war wieder Silvester. Da wir von der Veranda aus das Inneralpbacher Tal übersehen konnten, feierten wir also in den 1. Januar hinein mit Freunden auf der Hütte. Der Abend nahm seinen lustigen Lauf, und mit Sektgläsern und Flaschen versehen begaben wir uns gegen Mitternacht nach draussen. Herrlich anzuschauen, die Raketen und Kracherblitze. Im Dorf waren viele Lampen an, und die Strassenbeleuchtung tauchte alles in ein weiches, gelbliches Licht. Da sahen wir plötzlich, wie eine farbig leuchtende Kugel vom Dorf aufstieg, höher und höher. Wir lagen etwa 150 Meter höher, als das Dorf. Die Kugel nahm in etwa unsere Richtung und war jetzt schon aus unserer Sicht von unten zu sehen, als wir erkannten, dass es sich um einen kleinen Heißlufballon handeln mußte. Plötzlich verlosch er und stürzte ab. Wir konnten ihn nicht weit von unserer Hütte entfernt auf dem Schnee liegen sehen. Ich ging die paar Meter und hatte ihn nach kurzer Zeit in Händen. Er war nicht kaputt, nur der Brennstoff war ihm ausgegangen. Ein Blick in unseren Fundus genügte und schon hatte ich eine Schale aus dicker Aluminiumfolie mit einer geleeartigen Masse in der Hand, wie man sie für die Erwärmung von "heißen Steinen" als Tischgrill benutzt. Ich befestigte also diese Schale unterhalb der Ballonöffnung mit ein paar Drähten. Einige von uns hielten den Ballon, während ich den Brennstoff entzündete - und schon begann jener, meinen Helfern aus den Händen zu steigen. Das hätte der Erstbesitzer nicht gedacht, dass sein Ballon noch einmal Karriere machen würde. Doch was war das?: es fielen plötzlich brennende Tropfen aus der Schale herab. Als sie die Schneeoberfläche erreicht hatten, brannten sie noch so lange weiter bis sie sich aufgezehrt hatten. Wäre ja alles nicht so schlimm gewesen, wenn der Ballon nicht ausgerechnet jetzt Kurs Richtung des ca. 200 Meter entfernten Bauernhofes genommen hätte. Der hatte nämlich ein Dach aus Lärchenschindeln. Mir fielen garnicht so viele Gebete ein, wie ich jetzt gebraucht hätte. Sozusagen im letzten Moment kam offensichtlich ein leichter Wind von der Seite und der Ballon flog haarscharf an dem Bauernhof vorbei, immer noch brennende Tropfen von sich gebend. Wir atmeten hörbar auf, als unser Flugobjekt sich endlich soweit entfernt hatte, dass wir es mit bloßen Augen nicht mehr sehen konnten.

Ich habe seitdem nie wieder aktiv „Feuerwerk“gespielt.

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