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? Spikes ?

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Als Oberschüler, damals um 1956 herum - hatte ich mir ein Fahrrad aus Einzelteilen selbst zusammen gebastelt. Mit diesem fuhr ich in das Realgymnasium Nürnberg (heutiges Willstätter Gymnasium). Der kürzeste Weg heimwärts war über Rathenauplatz, unter der Bahnbrücke am Milchhof durch und die Münchner Strasse nach Süden. Als ich mich auf den Sattel schwang, war es immer noch so kalt, wie morgens. Die Straßen waren gefroren und glatt, und ich stieg in die Eisen, um mich dabei aufzuwärmen.

Unter der Brücke durch, die ich ebenfalls unterqueren mußte, waren Straßenbahnschienen. Der Straße folgend, mußte ich parallel zu den Schienen eine Rechtskurve machen und nach der Brücke wieder links hinaus. Da - soeben wollte ich mich in die Kurve neigen - sah ich auf der Gegenspur unter der Brücke einen großen Lastwagen mit Anhänger ankommen. Einen kleinen Moment war ich abgelenkt und schon - war mein Vorderrad in die Schienen geraten. Nun weiß jeder Stadtbewohner, daß der Fall zum Fall wird. So auch bei mir. Ich rutschte geradeaus durch die Kurve und vor den Lastwagen. Zum Aufstehen war keine Zeit mehr. Ich erfaßte, wie der Fahrer bremste und der Laster trotzdem mit unveränderter Geschwindigkeit auf mich zu rutschte.

Mit einem Schlag krallte ich meine Fingernägel in das dünne Eis der Strasse und zog mich vorwärts. Das Fahrrad war an einem Bein hängen geblieben und schwang um mich herum, bis es an der Bordsteinkante anschlug. Ich drehte den Kopf und sah in dem Moment, wie das rechte Vorderrad des Lasters an meinem rechten Bein vorbei rutschte. -Ich war in Sicherheit-. Der Fahrer kam gelaufen, Leute blieben stehen. Zitternd (kalt war mir nicht mehr!) hob ich mein Rad auf und schob es langsam durch die Brücke. Ich fragte mich später, wieso meine Fingernägel in dem Eis halten konnten - ich hatte Wollhandschuhe an. Ich muß sie wohl durchstoßen haben.

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