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Die faszinierende Geschichte der Akupunktur
ОглавлениеVom Knochensplitter zum Laserstrahl
Die Akupunktur (von lat.: acus = Nadel / punctio = das Stechen) ist viele Tausend Jahre alt. Die ersten Hinweise finden sich auf etwa 5000 Jahre alten Schriftrollen, die in China gefunden wurden. Doch die Akupunktur ist noch älter und hatte ihren Ursprung wahrscheinlich in Indonesien. Um etwa 2500 v. Chr. wurde die Akupunktur in China zur offiziellen Medizin erhoben. Die ersten klassischen Lehrbücher, die uns erhalten sind, besitzen ein Alter von etwa 600 Jahren. Sie enthalten Schemazeichnungen des menschlichen Körpers mit genau eingezeichneten Akupunkturpunkten. Noch älter ist eine mannshohe Akupunkturpuppe aus Ton mit eingelassenen Akupunkturpunkten, die zum Üben benutzt wurde. Sie ist innen hohl, wurde mit einer dünnen Lederhaut überzogen und konnte mit Wasser gefüllt werden. Wenn der Schüler die Punkte genau traf, floss Wasser aus den angestochenen Punkten heraus.
Die ersten Akupunkturnadeln waren noch aus Bambusfasern und Knochensplittern, später dann aus Eisen. Doch schon bald wurde erkannt, dass die Wirkung durch Gold oder Silbernadeln noch verstärkt werden konnte.
Heute ist Laser und Strom die zeitgemäße Ergänzung für die klassische Nadel – bei fast gleicher Wirkung und deutlichen Vorteilen für Patient und Therapeut eine ernst zu nehmende Alternative.
Die Akupunktur entwickelte sich im gesamten asiatischen Raum über Jahrtausende weiter. In China gab es in der Sung-Dynastie (960–1279) und der Ming-Dynastie (1368–1644) zahlreiche medizinische Literatur und berühmte Akupunkteure. Dann jedoch erlebte die Akupunktur in der Zeit der Mandschu oder auch Qing Dynastie (1644–1912) eine deutliche Stagnation. Während dieser langen Zeit geriet die Akupunktur durch Dilettanten, die die reine Lehre mit allerlei Hokuspokus verknüpften, nach und nach in Misskredit. In diesem Klima der Rückständigkeit und der politischen Unruhen, der Bürgerkriege und des wirtschaftlichen Niedergangs zerfiel die chinesische Kultur zunehmend. In diese Zeit fällt aber auch der erste anhaltende Kontakt der Europäer mit den Chinesen, beginnend im 17. Jahrhundert durch Missionare und Händler. Die holländischen und portugiesischen Handelsniederlassungen hatten den ersten praktischen Kontakt mit der Akupunktur. Zurückkehrende Missionare und Kaufleute brachten sie schließlich nach Europa. Zwischen 1760 und 1840 hatte die Akupunktur in Europa eine erste, kurze Blüte. Aber die Schwierigkeiten einer richtigen Interpretation bestanden schon damals, denn die verschiedenen medizinischen Vorstellungen der Chinesen und Europäer waren nicht in Einklang zu bringen. Man kam daher schon bald von der Akupunktur ab, während alles übrige Chinesische weiterhin in Mode blieb und teilweise einen revolutionären Einfluss auf Mode, Musik, Gartengestaltung, Architektur und Handwerk hatte. Der preußische König rühmte sich für seine große Sammlung chinesischen Porzellans. Dass damals eine chinesische Modewelle über Europa hinwegrollte, ist heute fast in Vergessenheit geraten – nur Urgroßmutters chinesisches Teeservice erinnert vielleicht noch daran.
Der Einfluss der westlichen Kulturen wirkte aber auch auf China und beeinflusste dort die Medizin so stark, dass die Akupunktur in China bis in unsere Zeit hinein eine untergeordnete Rolle spielte. Erst im 20. Jahrhundert fand die Akupunktur ein zweites Mal ihren Weg nach Europa.
Woher kannten die Chinesen die Akupunkturpunkte?
Diese wichtige Frage wurde oft gestellt, heiß diskutiert aber nie wirklich beantwortet. Auch ich kenne die Antwort nicht. Einige kann man fühlen, aber natürlich nicht alle. Heute ist das Auffinden der Punkte kein Problem, denn sie sind mit speziellen elektrischen Messverfahren sehr genau zu orten. Aber vor 5000 Jahren? Dazu gibt es zumindest eine sehr interessante Theorie. Wir wissen, dass es Tiere gibt, die die Fähigkeit haben, Licht im Infrarotbereich wahrzunehmen. Könnte es nicht möglich sein, dass bei einigen Menschen, vor vielen Tausend Jahren, diese Fähigkeit auch vorhanden war? Denn die Akupunkturpunkte, die eine etwas andere Temperatur als das umgebende Gewebe haben, strahlen diese Infrarotstrahlung wohl tatsächlich aus. So könnte es möglich sein, dass die Akupunkturpunkte regelrecht gesehen wurden. Angeblich finden sich in alten chinesischen Sternkarten Planeten eingezeichnet, die erst heute, mithilfe der Infrarotfotografie, sozusagen wiederentdeckt wurden. Sicher ist dies nur eine Theorie, aber doch geeignet, unsere Fantasie anzuregen.
Das Prinzip von Yin und Yang
Schon in frühester Zeit beobachteten chinesische Wissenschaftler, dass sich alles im Kosmos zwischen zwei entgegengesetzten Kräften abspielt. Und sie nannten diese beiden konträren Gesetzlichkeiten Yang und Yin, wobei Yang stets das Helle, Kräftige, Aktive, Vorwärtsstürmende und Yin dagegen das Dunkle, Weiche und Bewahrende verkörpert. Dem Tag folgt die Nacht, der Ebbe die Flut, dem Sommer der Winter usw. Dabei gibt es kein „entweder … oder“, sondern nur ein „sowohl … als auch“. In jedem Yin ist etwas Yang, und in jedem Yang ist etwas Yin. Der Tag ist Yang, die Nacht ist Yin. Aber der Übergang von der Nacht zum Tag ist fließend. So wie in der Dämmerung die Nacht langsam zum Tag wird und im beginnenden Tag noch etwas Nacht ist, so ist in jedem Yin etwas Yang und umgekehrt. Dieses altbekannte chinesische Symbol bringt das sehr gut zum Ausdruck.
Es zeigt den langsamen Übergang vom Yin zum Yang und vom Yang zum Yin.
Der weiße Punkt im schwarzen Feld symbolisiert das Yang im Yin, beim schwarzen Punkt im weißen Feld das Yin im Yang.
Für die Akupunktur und für die Medizin ist das Prinzip von Yin und Yang von elementarer Bedeutung. Denn natürlich haben auch Organe und Krankheiten entweder etwas mehr vom Yin oder vom Yang. Übertragen auf den Zustand des Patienten bedeutet dies, dass auch in jeder „Gesundheit“ schon etwas „Krankheit“ ist, in jeder „Krankheit“ aber auch mehr oder weniger „Gesundheit“ steckt. Gesundheit ist ein Zustand im Gleichgewicht zwischen den Energien Yin und Yang. Verschiebt sich dieses Gleichgewicht, wird der Mensch krank.
Das Ziel der Akupunktur ist die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Harmonie von Körper, Seele und Geist – also das Gleichgewicht von Yin und Yang. Eine Disharmonie macht sich im Verhalten der Meridiane bemerkbar. Es ist möglich, diese Disharmonie zu erkennen und zu messen. Dazu bediente man sich unter anderem der sogenannten chinesischen Pulsdiagnostik, und nicht zuletzt lässt sich natürlich auch mit der EAV der Zustand der Energien feststellen und erfolgreich behandeln.
Die verschiedenen Formen der Akupunktur
Akupunktur ist nicht gleich Akupunktur. Es gibt zahlreiche Variationen.