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Die Meridiane und die Gefäße

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Für die EAV sind neben den zwölf klassischen Meridianen die neuen, von Dr. Voll gefundenen Energiebahnen von Bedeutung. Dr. Voll nannte sie Gefäße, um sie von den klassischen Meridianen zu unterscheiden. Gleichwohl sind es trotzdem Meridiane, nur eben solche, die der chinesischen Medizin nicht bekannt waren oder zumindest nicht genutzt und auch nicht beschrieben wurden.


Meridiane und Gefäße, die an den Händen beginnen oder enden und daher an den Händen gemessen werden:

Lymphgefäß

Daumen, Außenseite

Lungenmeridian

Daumen, Innenseite

Dickdarmmeridian

Zeigefinger, Daumenseite

Nervendegenerationsgefäß

Zeigefinger, Kleinfingerseite

Kreislaufmeridian

Mittelfinger, Daumenseite

Allergiegefäß

Mittelfinger, Kleinfingerseite

Organdegenerationsgefäß

Ringfinger, Daumenseite

Endokriner Meridian (3E.)

Ringfinger, Kleinfingerseite

Herzmeridian

Kleiner Finger, Innenseite

Dünndarmmeridian

Kleiner Finger, Außenseite


Meridiane und Gefäße, die an den Füssen beginnen oder enden und daher an den Füssen gemessen werden:

Milz/Pankreasmeridian

Großzehe, Außenseite

Lebermeridian

Großzehe, Innenseite

Gelenkdegenerationsgefäß

2. Zehe, Großzehenseite

Magenmeridian

2. Zehe, Kleinzehenseite

Bindegewebiges Degenerationsgefäß3. Zehe, Großzehenseite

Hautgefäß

4. Zehe, Kleinzehenseite

Fettiges Degenerationsgefäß

4. Zehe, Großzehenseite

Gallenblasenmeridian

4. Zehe, Kleinzehenseite

Nierenmeridian

Kleinzehe, Innenseite

Blasenmeridian

Kleinzehe, Außenseite

Bis auf Milz und Pankreas – der Milzmeridian befindet sich nur am linken Fuß und der Pankreasmeridian nur am rechten Fuß – sind alle Meridiane und Gefäße doppelt vorhanden, also am gleichen Ort sowohl am rechten und am linken Fuß beziehungsweise an der rechten und linken Hand.


Die Meridiane der klassischen Akupunktur und ihre Bedeutung

Die Meridiane sind sehr wichtig für alle Messverfahren, die sich der Akupunkturpunkte bedienen.

Die nachfolgende Aufzählung zeigt die verschiedenen Einflüsse der Meridiane auf Krankheiten und Funktionen im Körper. Außerdem wird aufgezeigt, in welchen Verbindungen die einzelnen Meridiane untereinander und mit verschiedenen Organen stehen.

Wenn also bestimmte Meridiane oder Organe mit der EAV untersucht und behandelt werden, müssen immer auch die verbundenen Meridiane gründlich gemessen werden – ein schönes Beispiel für das vernetzte Denken.


Die folgende Auflistung bedeutet im Einzelnen:

Wirkung:

Hier wird beschrieben, welche Aufgaben ein Meridian erfüllt. Diese Wirkungen gehen weit über die Bedeutung des Namens eines Meridians hinaus. Der Herzmeridian hat zum Beispiel mehr mit der Lymphe zu tun als mit dem Herz als Organ.


Beeinflussung:

Zeigt, welche Organe beeinflusst werden, weil der Meridian an ihnen entlangläuft oder weil andere Verbindungen bestehen. Die wichtigsten Organe sind fett hervorgehoben. Bleiben wir bei dem ersten Meridian, dem Herzmeridian. Er beeinflusst unter anderem den Bereich Oberarm, und natürlich der Oberarm wiederum das Herz. Im Rahmen des vernetzten Denkens müssen Sie einen Patienten mit Herzbeschwerden fragen, ob er sich einmal den Oberarm gebrochen hat.


Chinesische Regeln:

Besonders die Regeln Mutter und Sohn, Mitternacht und Mittag sowie die Regel der gekoppelten Meridiane (Korrespondenzorgane) sind von Bedeutung. Wer sich mit der TCM auskennt, kennt die Begriffe, und wer sie nicht kennt, sollte sich damit auseinandersetzen. Die nachfolgende Tabelle zeigt diese Zusammenhänge auf.


Der Herzmeridian

Er hat einen direkten Bezug zum Herzen und kommt an der Achsel an die Hautoberfläche. Er verläuft am Arm durch die Ellenbeuge und entlang des Unterarms zur Handinnenfläche und endet dann am kleinen Finger.


Wirkung:

Verantwortlich für die vegetative Regulation und für die psychische Energie, also für die Steuerung aller geistigen Aktivitäten wie Denken, Konzentration, Gedächtnis usw. sowie für den Schlaf.


Beeinflussung:

Herz, Brust, Lunge, Achsel, Oberarm, Ellenbeugegrube, Unterarm, Hand, Magen, Blinddarm, Dickdarm und Erkrankungen im zentralen Nervensystem


Chinesische Regeln:

Dünndarm, Lunge, Gallenblase


Der Dünndarmmeridian

Dieser Meridian beginnt am Kleinfinger, zieht zum Handgelenk und weiter über den Unterarm zum Ellenbogen und dann über Oberarm, Schulter und Hals und endet kurz vor dem Ohr.


Wirkung:

Wirkt auf die Lymphe, besonders den Lymphfluss, auf Schleimhäute und bei Neuralgien besonders im Bereich Schulter/Nacken. Wechselwirkungen und gegenseitige Beeinflussung von Lymphe, Schleimhäuten und Neuralgien. Außerdem wichtig bei psychosomatischen Erkrankungen des Magen-Darm-Bereichs. (Übelkeit, Verstopfung, Durchfall)


Beeinflussung:

Hand, Handgelenk, Unterarm, Oberarm, Schultergelenk, Herz, Speiseröhre, Zwerchfell, Magen, Blinddarm, Dickdarm, Dünndarm. Außerdem: Wange, Ohr und Nase


Chinesische Regeln:

Herz, Dickdarm, Leber


Der Blasenmeridian

Der Blasenmeridian beginnt am inneren Augenwinkel und zieht über Stirn, Hinterkopf und Nacken. Dann abwärts, parallel zur Wirbelsäule, dann die Kniekehle entlang des Unterschenkels bis zur Kleinzehe.


Wirkung:

Wichtig für alle fließenden Körperflüssigkeiten: Blut, Lymphe, Harn, alle Verdauungssäfte, Schweiß, Tränen, Speichel. Wichtig auch für alle Krankheiten und Beschwerden, die mit diesen Flüssigkeiten in Verbindung stehen. (Giftausscheidung) Von Bedeutung auch für alle Zustände, die unter den Symptomen Schmerzen, Krämpfe, Spasmen, Koliken und Verspannungen zusammengefasst werden können. Besonders im Bereich Kopf, Schulter, Nacken, Wirbelsäule, Kreuz und Muskeln.


Beeinflussung:

Stirn, Scheitel, Schläfe, Gehirn, Schulterblatt, Wirbelsäule, Niere, Blase, Oberschenkel, Unterschenkel, Fuß


Chinesische Regeln:

Niere, endokrines System, Milz/Pankreas


Der Nierenmeridian

Dieser Meridian beginnt an der Fußsohle und zieht am Knöchel entlang über das Bein nach oben und dann weiter, nur 0,5 Cun (ca. 12 mm) neben der Körpermitte, bis er unterhalb des Schlüsselbeins endet.


Wirkung:

Wichtig für alle nicht fließenden Körperflüssigkeiten wie zum Beispiel Gelenkflüssigkeiten, Zellflüssigkeiten, Gelenkpolster, Liquor, Innenohrflüssigkeit usw. Wirkt auf alle Erkrankungen, die mit Durchblutungsstörungen zusammenhängen (besonders der Beine). Außerdem bei allen Erkrankungen der Nieren, des Herzens und der Lunge sowie bei allgemeiner Müdigkeit und chronischen Entzündungen beachten und gründlich messen.


Beeinflussung:

Fuß, Unterschenkel, Oberschenkel, Niere, Blase


Chinesische Regeln:

Blase, Kreislauf/Sexus, Dickdarm


Der Kreislauf-Sexus-Meridian (Perikardmeridian)

Dieser Meridian beginnt seinen oberflächlichen Verlauf im 4. Rippenzwischenraum seitlich der Brustwarze und zieht über Achsel, Oberarm, Ellenbeuge und Unterarm bis zum Mittelfinger.


Wirkung:

Wichtig bei Störungen von Atmung, Verdauung und Stoffwechsel. Wirkt außerdem bei allen spastischen Zuständen sowie bei rheumatischen und neurologischen Zuständen. Nicht klimakterische Hitzesymptomatik (fieberhafte Zustände) und auch bei Hauterkrankungen und allen Schmerzzuständen im Kopfbereich.


HinweisBei Patienten, die zunehmend reizbarer und cholerischer werden, diesen Meridian unbedingt mit der EAV überprüfen.


Beeinflussung:

Brust, Perikard, Zwerchfell, Bauch. Außerdem: Achsel, Rippen, Oberarm Ellenbeugegrube, Unterarm, Hand


Chinesische Regeln:

Endokrines System, Niere, Magen


Dreifacher-Erwärmer-Meridian

Er beginnt am Ringfinger und zieht über Handrücken, Unterarm, Ellenbogen Oberarm und Schulter nach oben. Dann weiter über den Nacken zum Schläfenbein. Er umrundet das Ohr und endet schließlich an der äußeren Augenbraue.


Wirkung:

Erkrankungen von Auge und Ohr, Kopfschmerzen (Schläfen), Migräne. Bei psychosomatischen Beschwerden des Herzens und allgemeiner psychischer Schwäche und Unruhe. Wichtig bei Hyper- und Hypotonie, wenn diese das übliche Maß übersteigt; bei Erkrankungen der Gefäße (Krampfadern, Hämorrhoiden) und bei Leberstauungen, außerdem bei Schüchternheit und Ängsten sowie Wetterempfindlichkeit.


Beeinflussung:

Handgelenk, Unterarm, Oberarm, Schulter, Brust, Perikard, Bauch, Milz, Magen, Niere, Blase

Chinesische Regeln:


Kreislauf/Sexus (Perikardmeridian), Blase, Milz/Pankreas


Der Gallenblasenmeridian

Er beginnt am äußeren Augenwinkel und verläuft im Zickzack über den Kopf zum Nacken. Über das Schlüsselbein nach unten zur Hüfte. Dann entlang dem Bein bis zur 4. Zehe


Wirkung:

Nimmt Einfluss auf die Psyche und muss bedacht werden bei Kopfschmerzen, Migräne und bei neuralgischen Schmerzen, auch Einflüsse bei Zahnschmerzen. Bei Tinnitus, Schwindel und wechselnden Stimmungslagen immer auch an diesen Meridian denken. Außerdem, zusammen mit dem Lebermeridian, bei Depressionen. Neben verschiedenen Wirkungen auf die Gallenblase und Gallenwege hat der Gallenblasenmeridian auch Einflüsse auf die Leber.


Beeinflussung:

Stirn, Ohr, seitlicher Nacken, Schulter, Achsel, Oberarm, Unterarm, Hand. Außerdem: Brust, Leber, Gallenblase, Hüfte


Chinesische Regeln:

Leber, Magen, Herz


Der Lebermeridian

Dieser Meridian beginnt an der Großzehe und verläuft über Fußrücken, Unterschenkel, Kniegelenk und Oberschenkel weiter über das Schambein und endet im 6. Rippenzwischenraum.


Wirkung:

Der persönlichste Meridian. Auch für die Psyche zuständig („eine Laus über die Leber gelaufen“). Charakter und andere persönliche Eigenschaften, auch in Bezug auf Krankheiten, stehen in Wechselwirkung mit diesem Meridian, besonders auch Depressionen. Außerdem wirksam bei Herz-Kreislauf-Beschwerden, bei Stoffwechselstörungen, bei Störungen im Bereich der Geschlechtsorgane einschließlich Menstruation und bei Schmerzen im unteren Teil des Rückens.


Beeinflussung:

Fuß, Unterschenkel, Kniegelenk, Oberschenkel, Geschlechtsorgane, Unterbauch, Milz, Magen, Leber, Gallenblase, Rippen, Kehlkopf, Augen, Stirn. Außerdem: Lunge

Chinesische Regeln:


Gallenblase, Milz/Pankreas, Dünndarm


Der Lungenmeridian

Er beginnt unterhalb des Schlüsselbeins und zieht weiter über Oberarm, Ellenbeuge und Unterarm bis zum Daumen.


Wirkung:

Der Lungenmeridian ist zuständig für alle Organe und Funktionen im Bereich des Brustkorbs: Atmung, Emphysem, Entzündungen, Asthma, Heuschnupfen usw. Außerdem immer messen bei Verdacht auf Intoxikationen.


Beeinflussung:

Dickdarm, Magen, Zwerchfell, Lunge, Kehlkopf, Nase, Oberarm, Ellenbeugegrube, Unterarm, Handgelenk und Haut


Chinesische Regeln:

Dickdarm, Herz, Blase


Der Dickdarmmeridian

Er beginnt am Zeigefinger, zieht über Unterarm Ellenbogen und Oberarm zur Schulter und weiter zum Kopf. Er endet am Nasenflügel.


Wirkung:

Wichtig für alle Schleimhäute, Zähne und Kiefer sowie für die Haut. Auch der gesamte HNO-Bereich wird beeinflusst.


Beeinflussung:

Unterarm, Ellenbogen, Oberarm, Schulter, 7. Halswirbel, Lunge, Zwerchfell, Dickdarm, Dünndarm, Hals, Wange, Zahnfleisch, untere Schneide und Eckzähne, Nase


Chinesische Regeln:

Lunge, Dünndarm, Niere


Der Magenmeridian

Dieser sehr lange Meridian zieht vom unteren Rand der Augenhöhlen über Mund und Wange zur Stirn und dann hinunter über das Schlüsselbein, und die Brustwarzen neben den Nabel vorbei; zum Bein und endet dann an der 2. Zehe.


Wirkung:

Wirkt auf alle Organe und Funktionen des Verdauungstraktes. Außerdem wichtig für alle Erkrankungen der Atemwege. Ausgleichend bei psychischen Problemen.


Beeinflussung:

Nase, Zahnfleisch des Oberkiefers, Wange (unterer Teil), Ohr, Stirn, Brustwarzen, Zwerchfell, Magen, Milz, Oberschenkel, Kniescheibe, Unterschenkel, Fuß


Chinesische Regeln:

Milz/Pankreas, Gallenblase, Kreislauf


Der Milz/Pankreasmeridian

Dieser Meridian beginnt an der Großzehe, zieht weiter über den inneren Knöchel, entlang von Unterschenkel, Knie, Oberschenkel, Leiste und Rumpf bis zum 2. Zwischenrippenraum.


Wirkung:

Er hat Beziehungen zu allen Beschwerden des Verdauungssystems und aller Beschwerden im kleinen Becken, einschließlich Menstruationsbeschwerden.


Beeinflussung:

Fuß, Unterschenkel, Oberschenkel, Milz, Magen, Zwerchfell, Speiseröhre, Zunge


Chinesische Regeln:

Magen, Leber, endokrines System


Die Bedeutung der Organuhr und der Maximalzeiten

Die Bedeutung der chinesischen Organuhr für die Akupunktur und die EAV ist kaum zu überschätzen. Die Grundlagen der Organuhr können aber auch von Therapeuten genutzt werden, die keine EAV oder Akupunktur einsetzen.

Bei Beachtung regelmäßig, zu bestimmten Zeiten auftretender Beschwerden können die Maximalzeiten wichtige Hinweise bei der Diagnose geben. Außerdem lassen sich in der EAV durch vergleichende Messungen der gekoppelten Meridiane und Gefäße Zusammenhänge mit Organen aufdecken, die vordergründig noch nicht in Erscheinung getreten sind. Weil diese Zusammenhänge mit der EAV so gut erkannt werden können und dies bei der Therapie berücksichtigt werden kann, erzielt die EAV immer wieder beeindruckende Erfolge.

Beim Messen, bei der Diagnose und bei der Therapie wird auf die Erkenntnisse der Organuhr zurückgegriffen.

Nach chinesischer Auffassung wird in zwölf wichtigen Organen Energie produziert und konzentriert. Diese Energie erreicht zu bestimmten Zeiten ihren Höhepunkt bzw. ihren niedrigsten Wert.

Jedes der Hauptorgane und jeder dieser Meridiane für das entsprechende Hauptorgan ist also zu einer festgelegten Zeit für zwei Stunden mit maximaler Energie versorgt oder hat ein Energiedefizit. Diese Zeiten spielen in der EAV eine besondere Rolle.

Durch die Beobachtung des Zeitpunkts, an dem die Beschwerden auftreten, kann in vielen Fällen auf das Organ geschlossen werden, das ursächlich betroffen oder am Krankheitsbild beteiligt ist. Dabei können die Beschwerden auch fern von der Lage des erkrankten Organs entstehen.


Ein Beispiel für das vernetzte Denken in der EAV soll das verdeutlichen: Ein Patient wacht regelmäßig nachts um 2:00 Uhr auf. Ein Therapeut hat jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder er verordnet ein Schlafmittel (schlechter Therapeut) oder er untersucht die Leber und misst mit der EAV den Lebermeridian (guter Therapeut). Denn in der Zeit von 1:00 Uhr bis 3:00 Uhr hat die Leber ihre Maximalzeit. Durch das Prinzip des vernetzten Denkens erkennen wir diese Zusammenhänge.


Das große Buch der EAV

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