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Preis und Qualität

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In der Regel gehen wir davon aus, dass teure Waren auch gleich die besseren sind. Doch wie überall, so gibt es auch beim Fahrrad günstige Alternativen. Aber wo sind die Grenzen? Was unterscheidet das Modell mit Scheibenbremsen und Vorderradfederung für 1 500 Euro von dem Sonderangebot für 399 Euro? Ist teuer wirklich immer besser und billig einfach schlecht? Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass an teuren Fahrrädern bessere Komponenten verbaut sind. Doch nicht alles, was angeboten wird, braucht man zwingend. Ist die Federgabel nötig – oder eher überflüssiger Ballast? Muss es die teurere Nabenschaltung sein oder reicht eine einfache Kettenschaltung? Ist beim E-Bike der drehmomentstarke Motor wichtig oder reicht eine einfachere Variante für den eigenen Aktionsradius?

Die Antwort hängt nicht zuletzt davon ab, was man mit dem Fahrrad machen will. Für den Einkauf um die Ecke reicht sicherlich ein preiswertes Modell – da hat das Sonderangebot durchaus eine Chance. Sobald man jedoch mit dem Rad mehr unternehmen, es vielleicht als Pendel-Mobil auf dem zehn Kilometer langen Weg zur Arbeit einsetzen will, sollte man tiefer in die Tasche greifen. Und bei Kinderfahrrädern bedeutet billig oft hohes Gewicht – ungünstig für kleine Fahranfänger.

„500 Euro sind eigentlich die Untergrenze für ein einigermaßen solides Fahrrad“, sagt der Verkäufer eines großen Discounters. Fragt man in einem Fachhandelsgeschäft nach, werden schnell 800 oder 1 000 Euro als Mindestinvestition in ein gutes Fahrrad genannt. Wo man schließlich die Untergrenze ansetzt, muss jeder selbst entscheiden – aber unter 500 Euro sollte man nicht gehen.


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Bei den Pedelecs (Elektrorädern) sieht die Sache etwas anders aus. Sie sind deutlich teurer als konventionelle Fahrräder. Das liegt zum einen daran, dass die Motoren- und Akkuhersteller Festpreise für ihre Komponenten verlangen, an die sich die Fahrradhersteller halten müssen. Zudem sind die Fahrradkomponenten wie Rahmen, Bremsen und Laufräder eines Pedelecs auch auf die stärkere Belastung durch den Elektromotor ausgelegt und deshalb etwas teurer als an Rädern ohne Motorhilfe.

Sonderangebote bei großen Anbietern finden sich manchmal schon für 1 600 Euro. Das ist so lange in Ordnung, wie es Auslaufmodelle oder Vorjahresmodelle sind. Vor neuen Rädern zu diesem Preis sollte man sich hüten – in der Regel sind die Komponenten qualitativ eher einfach. Fachhändler empfehlen als Einstiegspreis etwa 2 000, besser noch 2 500 Euro. Dafür erhält man robuste Pedelecs, die auch dem täglichen Einsatz auf dem Weg zur Arbeit gewachsen sind. Die Preisspanne bei unserem Test von E-Bike-Tiefeinsteigern vom Juni 2020 lag zwischen 2 150 und 3 500 Euro. Nach oben ist die Preisspirale natürlich offen. Manche Modelle kosten so viel wie ein gebrauchter Kleinwagen.


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