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Das Fahrrad heute

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Der Preis ist nicht entscheidend

Die Kunden sind durchaus bereit, für Qualität mehr Geld auszugeben. Nicht zuletzt aufgrund des wachsenden E-Bike-Anteils am Gesamt-Fahrradmarkt ist der Durchschnittspreis eines Fahrrads in den vergangenen Jahren gestiegen. Waren es 2018 noch 756 Euro, so kletterte die Marke 2019 auf 982 Euro. Interessant ist auch, dass das Fahrradleasing-Geschäft zunimmt. Tipps dazu finden Sie am Ende dieses Buches (siehe Seite 246). Viele Arbeitgeber bieten es über eine Gehaltsumwandlung an – das macht sich bei den Fahrrädern im hochpreisigen Sektor bemerkbar. Das Leasing wiederum stärkt den Fachhandel im Wettbewerb mit dem Onlinehandel. Beratung und Service, gerade bei den teureren E-Bikes, sind gefragt.

In Großstädten nutzen es immer mehr Menschen für ihren Weg ins Büro oder zur Kita, Schule oder zum Einkaufen. Die E-Bikes unterstützen diese Entwicklung. 1,36 Millionen E-Bikes wurden 2019 in Deutschland verkauft. Fast jedes dritte der 4,31 Millionen verkauften Fahrräder verfügte damit über einen Elektromotor.

Und das hat einen Grund: Bei einer Umfrage der Stiftung Warentest im Juni 2020 mit 10 000 Teilnehmern gaben 57 Prozent an, ein Elektrofahrrad gekauft zu haben, weil das Fahren damit Spaß mache. Ganze 84 Prozent sagten gar, sie würden mit dem Elektrofahrrad mehr fahren als zuvor mit einem konventionellen Fahrrad. Und von der Coronakrise haben die Fahrradgeschäfte sogar profitiert, berichtete die Süddeutsche Zeitung Anfang Mai 2020. Zunächst war der Andrang auf die Fahrradgeschäfte vor allem in Berlin zu spüren – denn hier waren die Fahrradläden von Anfang an nicht geschlossen worden. „Anfang März sah es nach einem kleinen Einbruch aus, aber dann lief der Verkauf sehr gut“, heißt es etwa beim Lastenrad-Experten Velogut in der Hauptstadt. Andere Händler bestätigen diesen Eindruck.

Bundesweit waren die meisten Geschäfte jedoch geschlossen. Während die Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft (ZEG), Europas größter Zweirad-Fachhandelsverband mit mehr als 1 000 Mitgliedern, Mitte März noch eine Talfahrt befürchtete, sah es im Mai schon wieder anders aus. Denn mit der Wiederöffnung der Geschäfte wurden den Händlern die Fahrräder förmlich aus den Händen gerissen. „Die verlorenen Umsätze sind schon jetzt wieder vielfach ausgeglichen worden“ erklärte Verbandschef Georg Honkomp der Süddeutschen Zeitung in einem Interview im Mai.

Das Fahrrad ist in, und der Verbraucher steht vor einem erfreulichen Dilemma: Wer sich ein neues Fahrrad oder E-Bike kaufen will, der sieht sich einer schier unüberschaubaren Auswahl an Modellen und Typen gegenüber. Neben den großen Anbietern wie Derby-Cycles, Hercules, Bulls, Cube, Böttcher, Viktoria, Patria oder E-Bike-Spezialisten wie Flyer gibt es Dutzende kleinerer Hersteller mit sehr findigen und interessanten Eigenentwicklungen. Gerade im wachsenden Segment der E-Bikes tummeln sich viele Start-ups und kleine Firmen mit innovativen Produkten und Lösungen. Dazu kommen immer neue Elektromotoren von verschiedenen Herstellern und eine Fülle unterschiedlicher Rahmen, Schaltungen und Materialien.

Verkaufszahlen in Millionen Einheiten
Jahr Fahrräder E-Bikes
2017 3,13 0,72
2018 3,20 0,98
2019 2,95 1,36
Quelle: ZIV

Um hier die Spreu vom Weizen trennen zu können, um „preis-werte“ Qualität vom billigen Massenprodukt zu unterscheiden, ist es gut, ein bisschen Bescheid zu wissen. Und genau dazu will Ihnen dieses Buch eine Hilfe sein.

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