Читать книгу Die Pferdelords 09 - Die Nachtläufer des Todes - Michael Schenk - Страница 8

Kapitel 6

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Der Himmel über der Öde Rushaans begann sich schlagartig zu verdunkeln, und ein fernes Rauschen war zu hören. Nedeam kannte diese Anzeichen und konnte sich gut daran erinnern, wie sehr seine Pferdelords damals gelitten hatten. Er sah sich hastig um, doch in der näheren Umgebung gab es nichts, das den hundert Männern des Beritts und seiner Llaranya Schutz bieten konnte. Die Elfin hatte sich im Sattel aufgerichtet und ihr Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an.

„Ein Eisgewitter!“, rief Nedeam und hob den rechten Arm mit der geballten Faust zum Zeichen, dass die Männer sich sammeln sollten. Der Beritt war mit Vorhut und Nachhut unterwegs, denn die Öde war fremdes Land und der Überfall auf die Zwerge war der Beweis, dass sich hier feindliche Wesen aufhalten konnten.

„Dicht beieinander, Männer. Knie an Knie und Pferd an Pferd“, befahl der Erste Schwertmann der Hochmark. „Nehmt eure Schilde und schützt eure Köpfe und die der Pferde, so gut es eben geht. Der Eisregen ist gefährlich. Er kann euch den Schädel zerschlagen.“

Arkarim hatte die Lanze mit dem Berittwimpel über den Kopf erhoben, und die Reiter von Vor- und Nachhut preschten heran. Hastige Befehle wurden gerufen, und die Männer drängten sich aneinander wie Schafe auf der Weide, wenn eine Gefahr drohte. Die Pferdelords beugten sich in den Sätteln vor, damit die erhobenen Rundschilde ihre Köpfe und die der Reittiere schützten.

Nedeam war an Llaranyas Seite, denn im Gegensatz zu den Männern führte sie kein Schild. So versuchte er, sie beide gleichzeitig zu decken, was bei der geringen Größe des Rundschildes kaum möglich war. Mehrere Schwertmänner erkannten ihre Situation, ritten heran und schützten die Hohe Frau, ohne auf ihre eigene Sicherheit Rücksicht zu nehmen.

Nedeam konnte sich an die alte Befestigung von Niyashaar erinnern und daran, wie der Eisregen der dortigen Besatzung zugesetzt hatte. Trotz der Gebäude hatte es tote Männer und tote Pferde gegeben und eine empfindliche Zahl an Verletzten.

Ein Prasseln und Rauschen lag in der Luft, als die Eiskörner mit großer Wucht vom Himmel fielen. Pferde und Männer gaben schmerzerfüllte Laute von sich, Nedeam spürte mehrere harte Schläge auf seinem Schild, einen anderen, der seinen Arm traf, den er schützend um Llaranya gelegt hatte.

Sie hatten Glück, dass es kein besonders heftiger Eisregen war und er zudem rasch endete.

Dennoch gab es eine Reihe von Blessuren, wenn auch keine ernsthaften Verletzungen. Schilde und Pferde hatten Schrammen davongetragen und einige der Männer schmerzhafte Prellungen erlitten, die rasch versorgt wurden.

„Ein verfluchtes Land, diese nördliche Öde von Rushaan“, fluchte Arkarim. Der Scharführer strich die stark brennende Pferdesalbe auf eine blutige Strieme an der Flanke seines Hengstes. „Ich frage mich, wie die einstigen Bewohner es hier ausgehalten haben.“

„Sie kannten ihr Land und suchten rechtzeitig Schutz“, meinte einer.

„Mag sein.“ Arkarim verschloss die hölzerne Dose wieder. „Aber sie müssen ja auch Getreide und Früchte angebaut haben. Ich wette, das Eis hat ihnen oft die Ernte verdorben.“

Einer der Pferdelords stieß plötzlich einen erschrockenen Schrei aus, dem ein erbitterter Fluch folgte. Köpfe ruckten herum, und Unruhe breitete sich im Beritt aus. Bevor Nedeam nach der Ursache sehen konnte, eilte ein Unterführer heran. „Es ist ein Zwerg. Verdammt, ein echter Zwerg.“

Nedeam reichte die Dose mit der Pferdesalbe an Llaranya weiter, die jedoch den Kopf schüttelte. Sie bevorzugte zur Versorgung der Schrammen eine elfische Mixtur, die sie aus den Kräutern der Hochmark zusammengestellt hatte. „Was meint Ihr damit, Unterführer Herklund? Was für ein Zwerg?“

Die Frage wurde rasch beantwortet, denn zwei Schwertmänner führten einen der kleinen Männer zwischen sich. Sie waren von ihren Pferden abgesessen und hielten die Arme des Zwerges mit grimmigen Gesichtern, obwohl dieser nicht den Eindruck machte, als wolle er entkommen.

„Maratuk“, ächzte Scharführer Arkarim überrascht.

„Maratuk, jawohl so heiße ich“, bekräftigte der alte Axtschläger. „Und eure Schwertschläger können mich ruhig loslassen. Ich habe nicht vor davonzulaufen. Es war mühselig genug, mit euch zu kommen.“

Nedeam lehnte sich im Sattel vor und musterte den Zwerg. Dessen Helm war verbeult, und er schien einige Blessuren erlitten zu haben. Dennoch sah er zu dem Ersten Schwertmann furchtlos, ja trotzig, empor.

„Wie habt Ihr euch verborgen halten können?“, fragte Nedeam verärgert. „Ihr wisst, warum dieser Beritt in die Öde aufbrach und dass kein Zwerg ihn begleiten soll. Wir reiten schnell, und ein Zwerg würde uns nur behindern. Was, bei den Abgründen der Finsternis, macht Ihr hier?“

„Ich war dabei, als das Blut meines Volkes in der Öde vergossen wurde“, erwiderte Maratuk würdevoll. „Wie kann ich hinter den Pferdereitern zurückstehen, wenn es darum geht, Blut mit Blut zu vergelten?“ Sein Blick wurde hart. „Und ich halte euch sicher nicht auf. Oder seid ihr in den Tageswenden, da ich mich an ein Packpferd klammerte, langsamer vorangekommen als sonst?“

Einer der beiden Schwertmänner, die den Zwerg losgelassen hatten, räusperte sich. „Er hat sich unter einer der Packlasten versteckt, Hoher Herr. Er muss ein findiger kleiner Bursche sein, denn er wurde in all den Tagen nicht entdeckt, obwohl wir die Lasten zur Nacht von den Tieren nahmen.“

„Ich bin ein Axtschläger der gelben Kristallstadt Nal´t´hanas“, sagte Maratuk und reckte sich stolz. „Einer der Besten, ihr Pferdereiter. Auch wenn sich meine Bartzöpfe im Alter färben, ich stehe jederzeit meinen Mann, und ihr könntet meine Äxte an euerer Seite gebrauchen. Es geht ins Unbekannte, und da mag euch ein Zwerg von Nutzen sein.“

„Er hat sich wohl unter jene gemischt, welche die Pferde in der Nordfeste beluden“, warf Arkarim ein. „Und er hatte sicherlich Hilfe.“ Der Scharführer strich sich über das Kinn. „Ich frage mich, wie er es überhaupt auf ein Pferd hinauf geschafft hat.“

„Wir Zwerge mögen klein an Gestalt sein, doch wir sind findige Geister und haben kräftige Muskeln.“ Maratuk deutete auf das Gurtzeug von Arkarims Sattel. „Wir Zwerge ersteigen die höchsten Berge und erkunden die heißesten Tiefen in ihrem Inneren. Wie sollte ein wahrer Axtschläger da vor einem Pferd zurückschrecken? Zumal wenn so viele hilfreiche Gurte und Riemen vorhanden sind?“

„Dennoch, er muss zurück“, sagte der Scharführer und deutete über die Schulter. „Wenn wir das Kaltland erreichen, so fehlt ihm die Ausrüstung, die für uns geschaffen wurde.“

Nedeam lachte auf. „Die meiste Ausrüstung wurde von den fleißigen Händen der Zwerge geschaffen. Ich wette, der gute Herr Maratuk hat Vorsorge getroffen.“

„Das will ich wohl meinen“, entgegnete der. Er sah Nedeam ernst an und zupfte an seinen Bartzöpfen. „Hört, Hoher Lord, meine Gefährten wurden in der Öde erschlagen, und ich konnte nichts tun, um ihnen zur Seite zu stehen. Gönnt mir die Genugtuung, dabei zu sein, wenn ihre Mörder gestellt werden.“

Arkarim lächelte nun ebenfalls. „Immerhin ist er überzeugt, dass uns dies gelingt.“

„Ohne Frage“, meinte der Zwerg treuherzig. „Ihr seid Pferdereiter, und ihr habt einen Zwerg dabei. Einen ihrer besten Axtschläger.“

Llaranya trabte heran und sah freundlich auf den Zwerg hinab. „Ich kann ihn gut verstehen. Seine Freunde wurden getötet. Würde ein wahrer Pferdelord zurückstehen, wenn die seinen erschlagen wurden?“

Nedeam seufzte. „Sicher nicht. Wir würden nicht ruhen, bis die Schuldigen bestraft sind.“

„Ich kann reiten“, sagte Maratuk rasch. „Zumindest, wenn genug Riemen und Schlaufen an einem Pferd sind.“ Er grinste breit. „Und es wäre mir recht, wenn ich mich nicht mehr unter einer Packlast verbergen müsste.“

Der Erste Schwertmann der Hochmark nickte auflachend. Dann schwang er sich aus dem Sattel, trat an Maratuk heran und legte diesem die Hand an den Arm. „Dann seid uns willkommen, Axtschläger der gelben Kristallstadt.“

Der Zwerg strahlte, und die zahlreichen Runzeln in seinem Gesicht legten sich in tiefe Falten. Ja, Maratuk war ein alter Zwerg, doch in seinem Ehrgefühl stand er keinem anderen nach, und das musste Nedeam anerkennen. Er konnte sich vorstellen, was der Axtschläger empfand, und es wäre Nedeam nicht in den Sinn gekommen, den stolzen Krieger zur Nordfeste zurückzuschicken.

„Ich werde ein passendes Pferd für ihn wählen“, brummte Scharführer Arkarim. „Eines, das nicht zu hoch und von sanftem Gemüt ist.“

„Ah, macht die Gurte etwas länger, dann kann ich mich auch auf ein hohes Pferd hinaufziehen.“ Maratuk zog nun seinen Helm vom Kopf und betrachtete missmutig die Dellen, die dieser erlitten hatte. „Ich hoffe, der unbekannte Feind kommt nicht auf den Gedanken, ebenfalls mit Eis zu werfen.“

„Wir werden sehen.“ Nedeam zog sich wieder auf seinen Duramont hinauf. „Doch jetzt sollten wir das Tageslicht noch nutzen. Wir müssten in der Nähe der Miene sein. Ich will sie bald und bei Licht erreichen. Je mehr Zeit verstreicht, desto schlechter werden die Spuren zu lesen sein.“

Der Beritt hatte sich auf das eisige Kaltland vorbereiten müssen, und das hatte Zeit gekostet. Alle Ungeduld der Männer hatte nichts genutzt. Die Zwerge und die Schmiede der Pferdelords hatten gearbeitet, so schnell es nur ging, und jedermann war sich bewusst gewesen, dass schlechte Vorbereitungen mit dem Leben von Männern bezahlt würden. Doch seit dem Aufbruch aus der Nordfeste wollte keiner mehr Zeit verlieren. Je älter eine Spur war, desto schlechter konnte sie noch verfolgt werden.

Schließlich war der Beritt wieder unterwegs.

Der Boden war an vielen Stellen von einer dünnen Schneeschicht bedeckt, und überall lagen noch die Überbleibsel des Eisregens. Doch nach einer Weile ließen sie den Bereich des Unwetters hinter sich. Die Öde war keineswegs so karg, wie ihr Name vermuten ließ. Die von Stein und Fels beherrschten Landstriche wurden immer wieder von Baumgruppen und Wäldern abgelöst. Die Spuren der einstigen Bebauung waren auch nach so langer Zeit noch zu erkennen. Zweimal kam der Beritt an einer der früheren Siedlungen vorbei, und man spürte das Unbehagen der Reiter in der Nähe dieser Todesstätten. Nedeam legte seine Hand in die Llaranyas, als sie an einer der alten und verwaisten Wachen Rushaans vorbei ritten. In einer solchen Wache hatten sie an der Seite der Paladine um ihr Leben gekämpft.

„Wir werden kaum noch Spuren finden“, sagte Arkarim enttäuscht und wies über die Landschaft. „Inzwischen ist immer wieder Schnee gefallen, getaut und durch anderen ersetzt worden.“

„Damit mussten wir rechnen.“ Nedeam warf einen Blick zur Seite, wo Maratuk sich erstaunlich gut auf seinem Pferd hielt. „Doch ich hoffe, dass wir irgendwelche Hinweise auf die Täter finden.“

„Ich hoffe nur, es waren keine mit Pelz bedeckten Orks“, seufzte der Scharführer. „Es fehlt noch, dass die Bestien ihre Angst vor dem weißen Totentuch verlieren.“

„Unser orkscher Freund, das Rundohr Fangschlag, meint, dafür hätte der Herr der Finsternis nicht genug Pelz und Fell verfügbar.“

„Es war nur eine kleine Gruppe, welche die Zwerge überfiel“, wandte Arkarim ein.

„Es wäre mir weit lieber, wenn es wirklich die Orks gewesen wären“, warf ein Schwertmann ein. „Diese Bestien kennen wir und wissen sie zu nehmen. Doch wenn ein neuer Feind an unserer Grenze steht …“

„Wohl wahr, mein Freund, wohl wahr.“ Nedeam nickte dem Reiter zu. „Um dies herauszufinden, sind wir hier.“

Der Wind drehte und trieb einen üblen Gestank mit sich.

„Wahrhaftig, diesen Geruch kenne ich“, brummte Arkarim. „Der Geruch des Todes. Die Miene muss in der Nähe sein.“ Er gab ein Zeichen, und eine Zehnergruppe löste sich aus der engen Formation und verstärkte die beiden Reiter der Vorhut.

Nur wenig später tauchte der Kuppelbau der Miene mit dem einsamen Wachturm vor ihnen auf. Schneefall setzte ein.

„Arkarim, postiert Wachen um die Miene und haltet die Leute von ihr fern. Ihr und Maratuk werdet mich begleiten. Ich will mich dort umsehen, bevor unsere Männer alle Spuren zertrampeln.“

„Wenn es sie denn gibt“, knurrte der Scharführer und gab seine Anweisungen.

Zwei Zehnen zogen einen weiten Ring um die Stätte des Todes, der übrige Beritt trabte zur Seite, um dem Wind und dem Gestank zu entgehen. Arkarim und Maratuk stiegen mit Nedeam von den Pferden, und es hätte den Ersten Schwertmann der Hochmark sehr gewundert, wenn seine Elfin zurückgeblieben wäre.

Maratuks Augen schimmerten feucht, während sie durch die dünne Schneeschicht auf die Kuppel zugingen. „Brave Schürfer und Axtschläger waren das, fürwahr. Fleißige und aufrechte Männer. Ich ging einem gewissen Bedürfnis nach, sonst läge ich nun unter ihnen.“ Er schniefte. „Ich konnte nichts mehr für sie tun. Nichts mehr.“

„Grämt Euch nicht, guter Herr“, sagte Arkarim und legte dem Zwerg mitfühlend die Hand an die Schulter. „Eure Äxte hätten ihr Schicksal nicht abgewendet.“

Die Vier gingen langsam und sahen sich dabei sorgfältig um. Trotz der niedrigen Temperaturen waren die Leiber der Getöteten im fortgeschrittenen Stadium der Zersetzung, und es war nicht immer einfach, die Art der Verletzung festzustellen, die zu ihrem Tod geführt hatte. Maratuk sickerten die Tränen über die Wangen, und die anderen konnten dies gut verstehen. Es war niemals einfach, Gefährten zu verlieren.

„Jedenfalls waren das keine Orks.“ Arkarim hielt sich ein Stück seines grünen Umhangs vor Mund und Nase, und seine Stimme klang gedämpft. „Die Schlagschwerter der Rundohren haben diese hakenförmige Spitze, die typische Wunden hinterlässt.“

„Ja, hier gibt es nicht den Eröffnungsschnitt, den die Bestien so lieben.“ Nedeam nickte und sah zu anderen Leichen hinüber. „Das Bauchfell der Männer ist unverletzt, wenn man von jenen Wunden absieht, die ein normaler Schwertstreich hinterlassen würde.“

„Die Toten wurden angefressen“, stellte Llaranya fest. „Doch mir scheint, das waren gewöhnliche Raubtiere. Orks hätten andere Stücke gewählt.“

„Jedenfalls ging es sehr schnell.“ Nedeam warf erneut einen mitfühlenden Blick zu Maratuk, der wie im Schlaf umherging und jeden der Toten lange ansah. „Die Wache, die sie hätte warnen sollen, wurde wohl zuerst getötet. Vermutlich fiel dichter Schnee, denn die Unbekannten kamen unentdeckt heran und stachen den Posten nieder. Dennoch muss er die Zeit zu einem Warnschrei gefunden haben. Die meisten Zwerge liegen außerhalb der Kuppel und sind kaum bekleidet.“

„Ja, es ging schnell.“ Llaranya deutete in einer ausholenden Geste um sich. „Keiner von ihnen kam dazu, seine Zöpfe im Nacken zu verknoten, wie es das Zwergenvolk tut, wenn es in einen Kampf zieht.“

Maratuk hatte ihre Bemerkung gehört. „Ihr kennt Euch mit den Bräuchen meines Volkes aus, Frau Elfin.“

Nedeam antwortete an ihrer Stelle. „Wir standen einige Male Seite an Seite.“

Der kleine Axtschläger nickte. „Ich habe genug gesehen und will sie nicht so liegen lassen.“

„Es sind Angehörige Eures Volkes.“ Nedeam räusperte sich verlegen. „Was wollt Ihr tun, guter Herr?“

„Sie lebten ihre letzten Tageswenden in dieser Miene und hier starben sie auch.“ Maratuk seufzte schwer. „Sie ist eine würdige Ruhestätte für ihre Leiber.“ Hass färbte plötzlich seine Stimme. „Doch ihre Seelen werden erst ruhen, wenn die Schuldigen bestraft sind.“

Es war eine unangenehme und nicht einfache Pflicht, die zerfallenden Leiber in die Kuppel zu betten. Maratuk übernahm es, die Zöpfe der Getöteten in deren Nacken zu verknoten. „Sie fielen im Kampf, und so mögen sie Äxte oder Schlaghammer halten, bis sie ihre Ruhe finden.“

Arkarim ließ den Beritt zum Zeichen des Respekts mit gesenkten Stoßlanzen antreten, während der alte Axtschläger Abschied nahm. Als er aus der Kuppel hervortrat, hielt er einen Schlaghammer in Händen. Mit zwei wuchtigen Hieben schlug er gegen eine bestimmte Stelle des Eingangs. Stein und Holz ächzten, dann brach der Bau in sich zusammen und begrub die sterblichen Überreste unter sich.

Maratuk warf den Schlaghammer auf den Steinhaufen und nickte der Elfin und den Pferdelords zu. „Was hier noch getan werden konnte, ist getan. Nun lasst uns nach den heimtückischen Mördern suchen.“

„Spuren ließen sich nicht mehr finden“, meldete sich Arkarim zu Wort. „Aber eine der Wachen hat in nördlicher Richtung die Überreste einer Feuerstelle entdeckt. Ich vermute, die Mörder kamen von dort.“ Er lächelte kalt. „Und sie scheinen die Wärme eines Feuers zu schätzen, ebenso wie wir dies tun. Nun, sie werden bald unserem kalten Stahl begegnen.“

Nedeam gab das Zeichen zum Aufsitzen. „So mag es sein, Arkarim, so mag es sein. Lasst uns noch ein Stück reiten. Ich möchte einen angenehmeren Lagerplatz für die Nacht suchen. Sie wird bald hereinbrechen. Doch morgen werden wir uns endgültig auf den Weg nach Norden machen.“

Der alte Axtschläger starrte finster in Richtung des fernen Kaltlandes. „Wahrhaftig, ihr Pferdereiter, das werden diese Bestien büßen. Blut um Blut.“


Die Pferdelords 09 - Die Nachtläufer des Todes

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