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Kapitel 10 Klare Verhältnisse
ОглавлениеFriederike Ganzweiler mochte den Hafen und die Docks von New York nicht besonders. Es war ihr zu schmutzig und zu geschäftig, erinnerte sie an den Hafen von Hamburg. Hier gab es ausgedehnte Viertel, die von italienischen, irischen oder sonstigen Einwanderern in Beschlag genommen wurden. Eigentlich waren es eher Ghettos, denn die Bewohner hatten kaum eine Chance, sich jemals aus diesen Elendsvierteln zu lösen. Friederike blieb daher in der Mietkutsche sitzen, die ein kleines Stück erhöht stand und so eine gewisse Aussicht über den Hafen bot. Bei dem Gedränge um sich herum war sie über den Schutz froh, den das geschlossene Gefährt darstellte. Allerdings traute sie dem älteren Kutscher nicht unbedingt zu, ihre Tugend verteidigen zu können.
Friederike seufzte leise. Bislang hatte sie ihre Tugend bewahrt. Unwillkürlich dachte sie an ihre Mutter und musste lächeln. „Kind“, hatte Karolina besorgt gesagt, „es wird wirklich höchste Zeit, dass wir eine angemessene Partie für dich finden. Du bist in der Blüte deiner Jahre und du solltest ernsthaft darüber nachdenken, einem deiner Verehrer nachzugeben.“
Friederike war immer wieder erstaunt, wie sich die Auffassung ihrer Mutter in den vergangenen Jahren gewandelt hatte. Als gäbe es nun keine größere Sorge für Karolina Ganzweiler, ihre behütete Tochter endlich unter die Haube zu bekommen. An Verehrern fehlte es nicht. Selbst nicht an solchen, die ihre Mutter als standesgemäß betrachtete. Friederike war nun zu einer Frau gereift, welche die Blicke der Männer magisch auf sich zog. Noch immer strahlte sie etwas unbeschwert Mädchenhaftes aus und weckte die Begehrlichkeiten des anderen Geschlechtes auf besondere Weise. Es gab eine Reihe junger und auch älterer Herren der New Yorker Gesellschaft, die ihr mehr oder minder offen den Hof machten, doch Friederike fühlte sich zu keinem von ihnen hingezogen. Während ihre Mutter darüber zu verzweifeln begann, stand ihr Vater Josef jedoch bei.
„Meine Lieben“, erklärte Josef treuherzig, wenn Karolina wieder über Friederikes Ehelosigkeit in Verzweiflung ausbrach, „ich bin ein Kaufmann und bin es gewohnt, in kühlen Zahlen zu kalkulieren. Aber ich versichere euch, diese, unsere Welt, wäre arm ohne Poesie, und was wäre poetischer, als die liebende Vereinigung zweier Herzen?“
Josef sah Karolina dann immer auf eine Art an, die Friederikes Mutter zum schmelzen brachte. In diesen Momenten spürte die junge Frau, dass ein starkes gefühlsmäßiges Band zwischen ihren Eltern bestand, so unterschiedlich diese mitunter auch zu sein schienen.
An diesem Sommertag verspürte sie Poesie in ihrem Herzen, denn sie hatte zufällig gehört, dass die Celeste in New York einlaufen würde und als sie dies erfuhr, sah sie vor ihrem geistigen Auge das schüchterne Lächeln eines schottischen Schiffsoffiziers. Sie glaubte Timothy Arguilles Stimme zu hören. Der Name Celeste und der Gedanke an Timothy Arguille brachte eine Seite in ihr zum klingen, die sie kaum kannte und die sie daran erinnerte, wie sie einmal für Friedrich Baumgart empfunden hatte.
So war sie unter einem Vorwand aus dem Haus der Eltern gegangen, hatte die Mietkutsche angehalten und war zum Hafen gefahren. Nun saß sie hier in der Kutsche und ihre Nervosität stieg an. Vor zwei Stunden war R.M.S. Celeste in den Hafen New Yorks eingelaufen und die Passagiere waren bereits von Bord gegangen, die Fracht wurde entladen und Friederike fühlte eine steigende Unsicherheit. Timothy Arguille wusste nicht, dass Friederike auf ihn wartete und sie wusste nicht einmal, ob ihm dies recht sein würde. Sie hatten sich Jahre nicht gesehen. Sie hatten nicht einmal Vertraulichkeiten miteinander ausgetauscht. Doch etwas drängte sie danach, ihn wiederzusehen.
Nervös nahm sie das kleine Opernglas vor die Augen, welches sie heimlich mitgenommen hatte, und spähte zu dem Postschiff hinüber. Sie zog die Schärfe nach, bis das verschwommene Bild Konturen gewann und konnte die Celeste nun besser erkennen. Sie sah ein Beiboot vom Schiff ablegen und glaubte, blau uniformierte Seeoffiziere zwischen einigen Matrosen zu erkennen. Ob einer von ihnen Timothy Arguille war? Sie konzentrierte sich auf die näher kommende Pinasse der Celeste und ihre Unsicherheit wuchs, als sie ihn zu erkennen glaubte. Ja, ja, jetzt sah sie ihn deutlicher und es war Arguille. Das Herz schlug ihr bis zum Halse.
Für einen Moment kam sie sich lächerlich vor, hier, versteckt in einer Kutsche sitzend, in den Hafen hinunter zu spähen und einen Mann zu beobachten, der vielleicht gar nichts von ihr wissen wollte. Sie setzte das Opernglas ab und klopfte mit dem Sonnenschirm an das Kutschendach.
„Madam?“ Der Kutscher beugte sich mit fragendem Gesichtsausdruck zu der kleinen Scheibe, die zwischen Innenraum und Kutschbock angebracht war und die mit einem Schieber geschlossen werden konnte.
„Wissen Sie, wo die Boote der Celeste anlegen?“
Der Kutscher nickte. „So ungefähr. Wollen Sie hin, Madam?“
Sie nickte aufgeregt und der Kutscher fuhr an. Die Strecke war nur kurz und jeder zurückgelegte Meter steigerte Friederikes Nervosität. Lieber Herrgott, was tat sie hier nur? Stellte sich an wie ein kleines Mädchen. Sie umklammerte Sonnenschirm und Opernglas, als würden die Gegenstände ihr Halt geben. Sie bemerkte dass die Kutsche langsamer wurde, als sie nun das geschäftige Treiben des Hafens erreichten.
„Wo legen die Boote von der Celeste an?“, hörte sie den Kutscher fragen.
„Noch ein Dock weiter, guter Mann“, hörte sie eine Stimme, die ihr so schrecklich bekannt vorkam.
„Halten Sie an!“, rief sie hastig, als die Kutsche an dem Sprecher vorbeifuhr. Ja, das war Timothy Arguille. Oh Gott, er war es wirklich. „Anhalten!“ Als die Kutsche hielt, war der junge Seeoffizier schon ein Stück weitergegangen und Friederike riss hastig den Schlag auf. „Leutnant Arguille!“
Sie sah, wie er stutzte und verharrte. Verwirrt sah er sich um und als er sie erkannte, wurde sein Blick ungläubig. Dann bildeten sich die ihr so bekannten Grübchen auf seinen Wangen, als er breit lächelte. Während er näher trat, stieg Friederike aus der Kutsche. Dann standen sie sich gegenüber, sahen sich einen Moment schweigend und gleichermaßen unsicher an.
„Hallo, zweiter Offizier Timothy Arguille“, sagte Friederike schließlich. „Ich hoffe, Sie erkennen mich noch.“
„Erster Offizier“, korrigierte er unbewusst und sie vernahm sein verlegenes Räuspern. „Gnädige, äh, Frau?“
Sie erkannte den Sinn seiner Frage und schüttelte lächelnd den Kopf. „Fräulein Ganzweiler, Herr erster Offizier Timothy Arguille. Und nun?“, sagte sie leise und ihr Herz pochte wie wahnsinnig. „Werde ich nun geküsst oder muss ich erst ohnmächtig werden?“
Zum ersten Mal lag sie in seinem Arm und sie spürte, dass sie hierhin gehörte. Sie fühlte seinen aufgeregten Herzschlag durch den Wollstoff der Uniform. Ihre Lippen fanden sich ganz selbstverständlich und sie beide merkten nichts von dem Gedränge um sich herum. Als sie sich voneinander lösten, erröteten sie beide und mussten lachen.
„Komm in die Kutsche, Timmy“, sagte sie fröhlich. Dann musterte sie ihn besorgt. „Oder…, ich meine, ich weiß gar nicht…“
„He.“ Er grinste wieder und bot ihr seinen Arm, half ihr galant in das Gefährt hinein. Die Kutsche wankte ein wenig, als Friederike über den Tritt ins Innere stieg und sich auf die gepolsterte Bank setzte. Timothy Arguille hielt den Griff des Schlages in der Hand und zögerte. „Ich, äh, ich weiß gar nicht…“
Friederike hielt ihm ihre behandschuhte Hand entgegen. „Ich habe gewartet, Timmy. Du verstehst, was ich meine?“
Der junge Seeoffizier nickte langsam. „Ich auch.“
Er stieg zu ihr und nahm neben ihr Platz. Ihre Hände fanden sich und sie lächelten sich an. Jedes Wort schien unnötig zu sein, obwohl sie sich doch so viel zu sagen hätten.
Der Kutscher über ihnen bewegte sich unruhig und beugte sich zu der kleinen Trennscheibe. „Verzeihen Sie, Madam, soll ich noch warten oder soll ich Sie jetzt irgendwohin bringen?“
„Irgendwohin, wo es ruhig ist und wo wir miteinander reden können“, antwortete Friederike unkonzentriert. Sie spürte kaum, wie die Kutsche nach einem kurzen Moment anruckte.
„Ich muss gestehen, dass ich sehr viel für dich empfinde“, sagte Timothy Arguille langsam. „Seit ich dich zum ersten Mal auf der Celeste sah. Wie du an Bord kamst und neben deiner Mutter gestanden hast. In diesem blauen Kleid. Deine Haare haben wie Gold geglänzt.“ Er räusperte sich und Friederike spürte, dass er Angst verspürte, seine Worte könnten ihren Widerwillen hervorrufen. Beruhigend drückte sie seine Hand. „Ich bin fast verrückt geworden“, fuhr er fort, „weil ich mich dir doch nicht nähern durfte, du verstehst? Schiffsoffiziere und Passagiere, das ist ein Tabu. Der Kapitän hätte mich kielgeholt.“ Friederike wusste nicht genau, was das war, nur, dass es sich um eine sehr alte Form der Bestrafung auf Schiffen handelte. Doch um nichts in der Welt wollte sie ihn jetzt unterbrechen. Jetzt, da sich ihre Gefühle offenbarten. „Ich bin nur ein einfacher Schiffsoffizier, du verstehst? Ich bin ständig unterwegs, nur selten und nur kurz in einem Hafen…“
Sie legte den Kopf kaum merklich an seine Schulter und die Bewegung verschob ihren Hut. Friederike nahm ihn ab und warf ihn achtlos auf die gegenüberliegende Polsterbank. „Ich glaube nicht, dass das eine Rolle spielt, Timmy. Nicht, wenn man sich zugetan ist.“
Timothy Arguille räusperte sich. „Friederike Ganzweiler, ich, äh, ich liebe dich. Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt.“ Er löste ihren Kopf von seiner Schulter und blickte sie ernst an. „Würdest du… äh, ich meine, würdest du meine… meine…“
Er verstummte unsicher und Friederike hob ihre Hände, streichelte über seine Wangen. „Ja, das würde ich, erster Offizier Timothy Arguille.“
Erneut fanden sich ihre Lippen und sie trennten sich erst, als die Kutsche rumpelnd über eine Bodenschwelle fuhr. Sie lachten sich an und Timothy blickte neugierig aus dem Fenster.
„Wo sind wir hier eigentlich?“
„Keine Ahnung.“ Friederike beugte sich ein wenig vor und klopfte gegen die Trennscheibe. „Kutscher, wo sind wir hier?“
„Nur ein paar Minuten noch, Madam und Sir.“ Der Kutscher hatte sie offensichtlich als Paar anerkannt, obwohl dies für Friederike und Timothy keine Rolle spielte. „Es wird Ihnen gefallen.“
Wenig später hielten sie im Vorortbereich New Yorks. Als sie aus dem Fenster spähten, erkannten sie ein zweistöckiges Gebäude, das inmitten eines ausgedehnten Gartens lag. Die Holzfassaden waren weiß gestrichen, mit Ausnahme verspielter Ecktürme, die ungewöhnlich für die Gebäude in der Stadt waren. Über dem Gartentor hing ein sanft schaukelndes Schild, das auf freie Zimmer hinwies.
„Das ist die Pension der Witwe Parker“, erklärte der Kutscher und kletterte vom Bock herunter. „Nehmen Sie es mir nicht übel, Madam und Sir, aber ich denke, dies wird Ihnen gefallen. Sehr ruhig und ausgesprochen diskret.“
Der Mann öffnete den Schlag und Friederike und Timothy sahen sich lächelnd an und stiegen dann aus. Timothy gab dem Kutscher Geld, was den Mann sichtlich zufrieden und ehrerbietig seinen Zylinder lüften ließ. Ohne ihn weiter zu beachten, gingen sie Hand in Hand auf das Gartentor zu und öffneten es. Während hinter ihnen die Kutsche davonrollte, schritten sie über den weißen Kies des Weges. Die hölzernen Stufen der Veranda knarrten ein wenig, als sie die kleine Treppe hinaufgingen.
Timothy blickte Friederike fragend an. „Sollen wir wirklich? Ich möchte nichts tun, das…“
Friederike lächelte und griff an ihm vorbei an die Türglocke, zog den Griff. „Ich möchte es, mein Liebster.“
Timothys Gesicht zeigte erneut die beiden Grübchen und dieses entrückte Lächeln, mit dem verliebte Menschen die Welt umarmen könnten. Dieser Ausdruck wandelte sich auch nicht, als eine ältere Dame an der Tür erschien und sie öffnete.
„Wir suchen eine Unterkunft, gnädige Frau“, sagte Timothy lächelnd. „Leutnant Timothy Arguille von der R.M.S. Celeste und… äh, und…“
„Gattin“, ergänzte Friederike hilfreich. Das Wort kam ganz selbstverständlich über ihre Lippen.
Die Witwe zog für einen Moment die Stirn in Falten, dann gab sie ihnen die Tür frei. „Das Zimmer kostet 10 Cents, mit Frühstück macht es 30.“ Sie musterte Friederike nachdenklich und ihr Blick wanderte wieder zu Timothy. „Dies ist ein anständiges Haus, Herr Leutnant. Ich sehe keine Ringe.“
Timothy Arguille räusperte sich. „Noch nicht, gnädige Frau, noch nicht. Doch ich versichere Ihnen, dass wir sie bald tragen werden.“
Die Witwe lächelte verständig. „Nun, vielleicht sind Sie noch nicht kirchlich getraut, junger Mann, aber mein guter Charly hat immer gesagt, wenn zwei Herzen sich vereinigt haben, so sind sie vor Gott verbunden. Haben Sie Gepäck?“
Mechanisch schüttelten beide den Kopf und die Frau geleitete sie durch den geräumigen Vorraum an einen hölzernen Tresen, damit sie sich im Gästebuch eintragen konnten. Durch eine offen stehende Schiebetür erkannte man einen kleinen, aber gemütlichen Speiseraum, in dem zwei Männer saßen.
„Es ist derzeit sehr ruhig“, erklärte die Witwe Parker. „Ich biete gute Hausmannskost und wenn Sie viel Appetit verspüren, so können Sie auch einen Nachschlag haben.“
Sie hatten Hunger und vielleicht war es auch eine seltsame Scheu, die sie veranlasste, nicht auf das Zimmer zu gehen, sondern sich in den Speiseraum zu setzen.
Während sie Tee tranken und auf das warme Essen warteten, hielt Timothy die Hand Friederikes. Nervös leckte er sich über die Unterlippe und schien noch immer nicht fassen zu können, dass sie einander gefunden hatten. „Ich möchte, dass du meine Frau wirst, Friederike Ganzweiler. Mit allem drum und dran. Ich weiß, es wird nicht leicht für dich, weil ich so oft auf See bin und vielleicht werden deine Eltern nicht mit mir einverstanden sein, aber ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dich zum Weibe zu haben.“
„Es ist mir egal, was meine Eltern denken“, sagte sie entschlossen. „Aber ich glaube, sie werden einverstanden sein. Und wenn nicht, so werde ich dennoch deine Frau, Timmy. Ich habe so lange auf dich gewartet, ohne zu wissen, worauf ich eigentlich warte. Aber als ich heute den Namen Celeste in der Zeitung las, da war es mir mit einem Mal klar. Ich liebe dich, Timothy Arguille.“
Er strahlte sie an und nippte an seinem Tee. „Ich… ich muss dich das fragen, bitte sieh es mir nach. Doch auf dem Schiff, da… da sprachst du manchmal von… äh…“
Friederike dachte daran, wie selbstsicher Timothy als Seeoffizier war und wie schüchtern er ihr gegenüber in diesem Augenblick wirkte. Sie drückte seine Hand. „Friedrich? Das ist vorbei, Timmy.“ Jetzt, wo sie es aussprach, wurde ihr bewusst, dass sie nichts mehr mit Friedrich Baumgart verband. Eine Freundschaft, ja, doch keine gemeinsame Zukunft. Die saß hier vor ihr und sie würde dies Friedrich, ihren Eltern und aller Welt deutlich machen. „Er ist ein guter Freund, doch du bist mein Mann.“
Das Essen wurde serviert, doch sie registrierten es gar nicht, sahen sich an und die Welt versank um sie herum. Witwe Parker sah das Essen kalt werden, doch sie wollte nicht durch das Abräumen stören, wartete mit verständnisvollem Lächeln, bis das Paar sich vom Tisch erhob und untergehakt und lachend die Treppe ins Obergeschoss hinauf ging. Sie dachte an ihren verstorbenen Mann Charly und was der Reverend wohl zu dem Paar gesagt hätte. „Wenn zwei Herzen sich vereinigt haben, so sind sie vor Gott verbunden, nicht wahr, Charly?“
Die Zimmertür fiel hinter Timothy und Friederike zu und sie standen in dem kleinen Zimmer, ohne es wirklich wahrzunehmen. Beide verspürten eine undefinierbare Unsicherheit, Furcht, den anderen zu verletzen, und doch war es so selbstverständlich, was sich zwischen ihnen ergeben musste. Sie standen voreinander, hielten sich in den Armen und küssten sich. Ihre Küsse wurden leidenschaftlicher und erfüllt von Gier.
Noch nie hatte sich Friederike Ganzweiler einem Mann wirklich hingegeben. Da war immer diese Furcht gewesen, den letzten und unwiderruflichen Schritt zu tun. Doch nun löste sie bereitwillig ihr Kleid und schlüpfte aus den Röcken.
Friederike empfand einen kurzen Schmerz, als sie zur Frau wurde, doch dann schwemmte die Leidenschaft alle Ängste fort und sie gaben einander hin.