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Kapitel: 9 Erzähl mal
Оглавление„Erzähl mal, wie war das bei dir?“, will Betti wissen.
„Ich bin in München geboren. Hatte eine ziemlich Chaotische Kindheit, als Jugendlicher bin ich im Winter zum Skifahren. Im Sommer war ich im Segelclub. „Ich werde dann noch mal eine Flasche Wein öffnen. Soll ich noch ein paar belegte Brote dazu machen?“
„Was ist denn noch im Kühlschrank?“
„Salami, Streichwurst, dass war es.“
„Na dann machen wir doch eine richtige Brotzeit.“
Barbara tritt an meine Seite. „Ich werde dir helfen. Ich schneide das Brot und streich es mit Butter, du verteilst die Salami“. Betti lacht, „wenn man euch so zuhört, dann könnte man glauben, ihr seid seit zehn Jahren verheiratet.“
Betti kommt mit einer Flasche Wein zurück, „ich hoffe es ist ein Trockener.“
Wir saßen recht lustig in der Runde, als im Hausgang etwas mächtig klapperte und schepperte. Wir springen auf und sehen eine Person davon rennen.
„Wer war das denn?“, fragen wir uns wie aus einem Mund.
„Seht mal her, das ist mein Laptop. Er hat ihn verloren. Sicher ist er hin.“
Wir gehen sofort in mein Zimmer und müssen feststellen, dass alles durchwühlt ist. „Einbrecher?“
„Aber hier kommt doch niemand herein.“
„Ich werde mal nach Wilhelm sehen, vielleicht weiß er etwas.“
„Komm bitte mit, vielleicht ist ja der Einbrecher noch im Haus.“
Wilhelm stammelte herum, „ich habe letzte Woche im Ausbildungsheim von den wertvollen Sachen erzählt, die Manfred entdeckt hat. Du weißt ja, wir haben doch noch den alten Stollen, durch diesen kommt man doch in die Anlage.“
Wir waren sprachlos. „Stollen, von welchem Stollen redest du?“
„Na ihr wisst doch, der hinten am zweiten Ausgang herauskommt.“
Ich vermute, da hat sich jemand einen Eingang gemacht. „Los, wir müssen nachsehen, Wilhelm, du kommst mit und zeigst uns den Stollen.“ Jeder von uns schnappt sich eine Taschenlampe, so ziehen wir los. Wilhelm geht mit uns in den Keller. „Da ist er gelaufen“, stellte Wilhelm fest. Wir müssen uns etwas bücken und nach etwa sieben Metern kommen wir zu einem Eisengitter. Es steht offen, dahinter sahen wir ein kleines Wäldchen und einen Weg. Ein Kleinbus versucht sich davon zu machen, aber er sitzt im Morast fest. Die Räder drehen im nassen Laub durch. Wir gehen auf ihn zu und Wilhelm erkennt seine Kumpane.
„Was habt ihr euch den dabei gedacht. Los kommt raus.“
„Ihr habt ja nur Glück, dass wir hier keine Polizei brauchen. Macht auf, mal sehen was ihr erbeutet habt.“
„Da schau her, mein Handy und mein kleines Radio. Na viel war es ja nicht. So und jetzt geht ihr zu Fuß nach Hause. Den Wagen könnt ihr morgen abholen. Gebt den Schlüssel her.“
Sie meckerten und fluchten, aber sie stapften los. Wir schlossen den Wagen ab und gingen wieder zum Stollen zurück. Das Eisen Tor zogen wir sicherheitshalber zu.
„So hier ist zu. Wer weiß wie viele solche Eingänge es noch gibt?“
Wilhelm will nun gehen, es ist ihm sehr unangenehm. „Los zieh ab, „aber bitte nie wieder mit jemandem über dieses Anwesen sprechen“, beschwört in Barbara.
„Ich verspreche es.“
Betti meint, „hier war ich noch nie.“
„Doch, du kannst dich nur nicht mehr daran erinnern. Sie will die Pritsche sehen und ist begeistert. „Das ist ja äußerst praktisch, da muss man ja gar nicht lange rum tun, da bist du gleich fixiert.“
Anschließend gingen wir in das Verhörzimmer, und Barbara meint, „hier hat mich Manfred überrumpelt.“
„Wieso?“
„Er bat mich Platz zu nehmen, Sekunden später war ich angegurtet.“ Betti war begeistert.
„Na Manfred, möchtest du nicht Platz nehmen?“
„Sicher nicht.“
„Ach komm, nur ganz kurz.“ Fleht sie mich an.
„Ein anderes Mal, für heute hatten wir genug.“
„Versprochen?“
„Okay.“ Wir gingen auseinander und ich versuchte mein Laptop in Gang zu bringen, leider vergebens. Mein Handy war noch in Ordnung. Ich lege mich schlafen. Es war natürlich nicht gut, dass nun auch Fremde von diesen Wertsachen wussten. Ich beschloss mit Wilhelm zu reden, er scheint die Anlage besser zu kennen als die beiden Damen.
Zum Frühstück kamen wir alle ziemlich pünktlich gegen neun Uhr zusammen. Wir haben beschlossen, heute mal nach Stralsund zu fahren, um im Postfach nachzusehen.
„Kann ich mit euch kommen?“
„Wir wollten eigentlich mal wieder unter uns sein“ meint Barbara.
„Verstehe, ich habe ja auch alleine genug zu tun.“
„Ach hier ist eine Tüte, alles frisch gewaschen.“
„Super, vielen Dank.“ Wir packen alle zu, so steht das Frühstück schon nach kurzer Zeit auf dem Tisch. „Die Sonne kommt raus, ich werde mich mal ein wenig in die Sonne legen und den Tag ohne Arbeit genießen.“
„Mach das, du wirst es nicht für möglich halten, aber wir haben sogar Liegestühle. Wir werden den Innenhof mal ein wenig gemütlicher herrichten. Vielleicht noch ein paar Pflanzkübel. Auch ein Tisch könnte nicht schaden.“ „Ich werde von den Klapptischen und Bänken welche in den Hof stellen, vielleicht hilft mir ja Wilhelm dabei es ein wenig zu dekorieren?“
„Frag ihn, er ist immer froh, wenn er ein bisschen Kontakt hat.“
„Seht euch doch mal nach einem gebrauchten Auto um, auf die Dauer wird es notwendig sein. Ich bringe euch noch runter, vielleicht treffe ich ja auf Wilhelm.“ Tatsächlich kommt Wilhelm auf uns zu.
„Kannst du mir helfen?“ frage ich ihn gleich.
„Gerne, mir ist sowieso langweilig.“ Ich erkläre ihm meine Idee, den Hof ein bisschen ansprechender zu gestalten. So haben wir den halben Vormittag damit verbracht, Bänke zu schleppen und einen Tisch aufzustellen.
„Was hältst du von einer leckeren Brotzeit?“
„Finde ich prima.“ Er läuft hinüber zu seiner Mutter. Schon nach kurzer Zeit kommt sie mit ihm zusammen und einem gefüllten Korb zurück.
„Das habt ihr aber toll gemacht, richtig gemütlich.“ Wir legen noch eine Tischdecke aus und dekorieren den Tisch mit einem Blumenstrauß. Als wir so beisammen sitzen, fühle ich mich richtig wohl und sage dies auch. „Ich bin übrigens Mathilde, sie können ja schlecht Mutter zu mir sagen.“
„Warum denn nicht, sie könnten ja auch die Mutter der Nation sein“. Sie lacht und meint, „es würde mir gefallen, wenn sie bleiben würden.“ Ich war völlig sprachlos. „Sie könnten hier so viele Anwesen herrichten, da hätten sie Arbeit für die nächsten fünfzig Jahre.“
Wilhelm knüpft gleich an und meint, „wir haben da noch eine sehr schöne Wohnung, nur ein bisschen Farbe fehle noch.“
„Ach, du meinst die im Südflügel?“
„Ja ich habe euch gestern gesehen, wie ihr sie besichtigt habt.“
„Weißt du Wilhelm, es ist nicht so leicht, einfach mal von München wegzugehen und nach Mecklenburg-Vorpommern zu ziehen.“
„Doch, doch du musst dir nur einen Möbelwagen nehmen. Beim Ausladen helfe ich dir.“
„Das ist aber lieb von dir. Was glaubst du denn, was deine Schwestern dazu meinen?“
„Die haben dich lieb, dass weiß ich.“
Mathilde sieht mich etwas nachdenklich an. „Wenn jetzt mein Mann stirbt, brauche ich unbedingt einen anderen Mann im Haus.“ Das Gespräch findet erst ein Ende, als wir die Auto Hupe hören.
Sie haben tatsächlich einen Gebrauchten mitgebracht. „Sieh ihn dir bitte an, du verstehst etwas davon. Ein alter Benz, er ist erst fünf Jahre alt und es ist ein Diesel, den können wir mit unserem Heizöl betanken.“
„Scherz beiseite. Hat er schon viel Kilometer drauf?“ Wir sehen ihn uns alle an, sogar Mathilde hat Interesse. Sie meint, „da zahl ich was dazu.“ Der Zustand ist recht ordentlich, keine Spur von Rost ist zu sehen.
Betti meint, „und schöner wie mein alter Corsa ist er auch.“
Erst jetzt bemerken sie den aufgebauten Tisch. „Da muss erst jemand aus München kommen, um unseren Hof auf zu frischen.“
„Du hast das toll gemacht“, lobt mich Betti.
„Aber ich hab das alles Wilhelm zu verdanken, der hat mir nämlich sehr geholfen.“ Wir setzen uns alle an den Tisch und stoßen mit einem Bier miteinander an.
„Auf den neuen Wagen.“ Wilhelm setzt den Satz fort, in dem er sagt, „und dass Manfred hier bleibt.“ Betti und Barbara sehen sich an, „ist ja toll!“
„Seit wann hast du dich entschieden?“
„Noch gar nicht, es war eine Idee von deiner Mutter. Wir haben gerade darüber gesprochen, da seid ihr gekommen.“
Betti meint, „da hab ich ja einen Spielgefährten, oder etwa nicht?“ Mathilde sieht sehr ernst zu Betti hinüber und meint, „bitte lass den Blödsinn. Dein letzter Freund ist drei Tage drüben gesessen und hat dich dann verlassen.“
„Hab ich gar nicht verstanden, ich habe ihm extra gesagt, er müsse schon etwas geduldig sein.“
„Dies hat er wohl falsch verstanden. Er hat uns fluchtartig verlassen“, meint Barbara. „Der war aber auch nichts für uns“, fügt Betti an.
„Also ich mache jetzt meine Siesta, wir sehen uns dann später.“
Nachdem es ein wunderschöner Tag ist, öffne ich die Fenster und lasse die Sonne herein. Gegen Abend treffen wir uns im Salon, das heißt, eigentlich kommt nur Betti. Barbara lässt sich entschuldigen, sie wollte noch mal zum Autohändler und alles klarmachen.
„Wenn du willst kann ich dir ja mal die Pläne erklären.“ Aber wichtig wäre doch, einmal zu wissen, was alle wollen. „Sag mal, hast du wirklich vor, eventuell hierzuziehen?“ „Was soll ich hier? Mein Leben ist doch in München und wenn ich mal für länger weg bin, freue ich mich wieder zurückzukommen. Für eine gewisse Zeit hierbleiben, warum nicht?“
„Wie meinst du denn, dass man Geld auftreiben könnte?“, fragt Betti.
„Ich glaube, dass man die alten Motorräder, Autos verkaufen kann. Auch wenn es kein Vermögen ist, aber für einen Teil der Sanierung wird es schon reichen. Da fällt mir gerade ein, ihr seid doch auf der Post gewesen, war nichts für mich da?“
„Doch, ich habe deine Post in den Raum mit dem doppelten Spiegel gelegt.“
„Wieso das?“
„Ich dachte, wenn wir alleine sind, könnten wir da noch mal hingehen. Und dann wirst du mich verhören, oder so.“
„Wir könnten natürlich aus dem Anwesen eine Art Therapiezentrum machen. Du müsstest natürlich die Therapeutin sein.“
„Welche Therapie?“
„Na da haben wir doch gleich mehrere Möglichkeiten.“ Plötzlich steht Betti hinter mir, hält mir die Augen zu. „Ist das schön?“
„Ja schon.“
„Dann lass sie mal geschlossen, versprichst du es mir?“
„Okay, wenn es dir gefällt.“ Sie legt mir ein sehr weiches Tuch über die Augen. Sie wickelt es mehrfach, auch über den Mund. Ich frage sie, „wie lang ist denn der Schal noch?“
„Länger!“ Sie macht einen kräftigen Knoten.
„So fertig. Komm, jetzt gehen wir spazieren, ich werde dich führen. Hier kommen jetzt Treppen, Vorsicht.“
„Wir gehen also in den Speicher?“
„Vielleicht. So, jetzt immer gerade aus.“ Wir kommen in einen Bereich, der nicht ausgebaut ist, dies spüre ich am Luftzug. „Noch ein Stück, gleich sind wir da. So, jetzt bitte setzen.“
„Nein, das mache ich nicht, wir machen jetzt Schluss.“
„Du traust dich also nicht?“
„Wieso nicht?“
„Ich dachte du hast Mut.“
„Ja, aber keine Lust.“
„Ich verspreche, nur für zehn Minuten.“
„Wirklich? Versprochen?“
„Wie machst du mich fest?“
„Frag nicht so viel. Los stell dich hin.“
„Okay, aber nur zehn Minuten.“
„Hände auf den Rücken.“ Sie legt sehr geschickt in Sekunden eines ihrer indischen Tücher über Kreuz und fixiert die Hände auf dem Rücken.
„So, wie gefällt es dir?“
„Aufregend, aber gleich darfst du es wieder öffnen. Wo hast du denn plötzlich das Tuch her?“, frage ich Betti.
„Mitgenommen, so und nun kommt was ganz Neues für dich. Eine Überraschung! Deshalb ist es auch besser, dass du stehst.“ Sie zieht mir die Hosen runter. Fummelt herum und ehe ich mich versehe, hat sie mir eine dicke Windel angezogen.
„Was wird das denn?“, frage ich erschrocken.
„Jetzt kannst du alles machen, was du willst.“
„Wir haben aber ausgemacht, nur zehn Minuten.“
Sie fängt an das Tuch vom Kopf abzuwickeln. „Na endlich.“ Ich blicke in absolut dusteres Licht. „Wie stellst du dir den restlichen Abend vor?“
„Wie ich ihn mir vorstelle, ist nicht so wichtig. Du wirst auf jeden Fall den Platz hier genießen.“
Ich protestiere, „wir haben zehn Minuten gesagt.“
„Ich dachte, du hast mehr Mut.“ Ohne weiter nachzufragen verbindet sie mir die Augen erneut. Diesmal mit einem weichen und dicken Tuch, sie zieht den Knoten fest. „So, siehst du noch etwas?“
„Wie sollte ich?“
„Wunderbar, dann brauche ich jetzt nur noch den Mund verschließen.“
„Nein, das wirst du nicht tun.“
„Du glaubst doch nicht, dass ich da lange Frage. Mund auf!“ Ich kneife den Mund fest zusammen. Aber sie hält mir die Nase zu, und zack, schon hatte ich einen Knebel im Mund. Sie zieht das Band fest und legte noch ein weiteres Tuch darüber. „So, und nun wünsche ich dir viel Spaß.“
Plötzlich hörte ich Schritte. Das Licht wurde angeknipst. „Wer sitzt denn hier?“ Barbara ist gekommen. „Sie hat dich tatsächlich dazu gebracht, dass du dich auf den Stuhl gesetzt hast.“ Sie nimmt mir den Knebel heraus. „Na wie fühlst du dich? Etwa wie damals im Kloster?“
„Mach mich bitte frei.“
„Da muss ich erst Betti fragen.“ Ihre Hände streichen über meinen Körper, es ist schrecklich scharf. Ich komme nur durch die Berührung schon fast zum Orgasmus. Da bleibe ich gerne noch etwas angeschnallt, denke ich mir.