Читать книгу Nordhessisches Radlerglück - Mirko Schäfer - Страница 18
IV. Sehenswertes Die Landschaft
ОглавлениеAbb. 2: Holzape (linker Rand: Radweg)
Urwald Sababurg: Das Naturschutzgebiet „Urwald Sababurg" liegt mitten im Reinhardswald zwischen der Sababurg und dem Holzapetal. Es umfasst 92 Hektar und steht seit 1907 unter Naturschutz (ältestes Naturschutzgebiet Hessens). Bis 1907 allerdings wurde der Wald als Hutewald bewirtschaftet, indem man das Vieh zur Eichelmast in den Wald trieb. Man pflanzte dafür vorwiegend und über viele hundert Jahre Eichen. Somit findet man hier viele alte „Huteeichen". Sie wären hier ohne menschlichen Einfluss eher selten, da die Rotbuche als dominante Baumart sie mit der Zeit verdrängt und der Waldboden hier für die Ausprägung eines typischen „Hainsimsen-Buchenwaldes" sorgt. Der Urwald ist damit kein Urwald im eigentlichen Sinne. Seine Bedeutung liegt vielmehr darin, dass der Wald hier seit mehr als 100 Jahren sich selbst überlassen ist und nicht bewirtschaftet wird (Ausnahme: Einzelne sehr alte Huteeichen hält man frei von emporwachsenden Buchen). Der Totholzanteil ist entsprechend groß, und mit ihm die zugehörigen Tier- und Pflanzenarten. Zusammen mit Adlerfarnen, den „Bodensäureanzeigern“ Blaubeere, Drahtschmiele und Waldreitgras sowie den 800-1000 Jahre alten Baumindividuen, die oft querbeet liegen und stehen, entsteht so ein Wald-„Ensemble", das stark an einen Märchen- oder Zauberwald erinnert.
Holzapetal (Abb. 1 u. 2): Das Holzapetal wird in die beiden Naturschutzgebiete „Oberes Holzapetal“ (130 Hektar) und „Holzapetal“ (88 Hektar) unterteilt und liegt mitten im Reinhardswald. Dabei schlängelt sich die Holzape im natürlichen Lauf durch Wiesen und Wald durch eine meist unberührte Naturlandschaft. Die Holzape ist mit knapp 23 Kilometern Länge der längste Fluss im Reinhardswald. Sie entspringt unterhalb des Stauffenbergs (479 Meter Höhe; höchster Berg im Reinhardswald) auf eine Höhe von ca. 420 Meter, bei Wülmersen mündet sie in die Diemel. Zuflüsse sind die Nieme (bei Beberbeck), der Donnebach (nahe der Sababurg im Tal) und der Fuldebach (er fließt durch Gottsbüren).
Basierend auf Informationen aus: (1.) G. Lenhardt: Mein Reinhardswald – Wandern – Kultur - -Freizeit. Calden, 2013; (2.) J. Tamm: Heimat für Katz und Maus – Bedeutung des Reinhardswaldes für den Naturschutz. In: H.-J. Rapp: Reinhardswald – eine Kulturgeschichte. Kassel, 2002, S.159ff. (3.) Naturpark Reinhardswald e.V.: Urwald Sababurg – Naturpark Reinhardswald. https://www.naturpark-reinhardswald.de/media/attraktionen/urwald-sababurg#/article/0f2ed496-77f0-47d0-9454-2b93448bd7a7; abgerufen am 23.08.21. (4.) Region Kassel-Land e.V.: Unterwegs im Reinhardswald – 52 Weg und Ziele. Kassel, 2011.