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Sechs

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Die zweite Chance

Am nächsten Morgen wird mir mitgeteilt, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich hätte darauf bestehen müssen, Catherine Lechardoy zu sprechen. Mein stummer Abgang war beim Landwirtschaftsministerium nicht gut angekommen.

Ich erfahre außerdem, und das ist eine Überraschung, dass meine Arbeit während des vorhergehenden Auftrags nicht ganz zufriedenstellend ausgefallen ist. Es war mir bisher verschwiegen worden, aber ich hatte Missfallen erregt. Der neue Auftrag aus dem Landwirtschaftsministerium ist in gewisser Weise meine zweite Chance. Mein Abteilungsleiter setzt eine besorgte Miene auf, wie man sie aus amerikanischen Fernsehserien kennt, und sagt: »Wir stehen im Dienst des Kunden, wie Sie wissen. In unserem Beruf bekommt man leider nur selten eine zweite Chance ...«

Es tut mir leid, diesem Mann Verdruss zu bereiten. Er ist sehr schön. Sinnliches, zugleich männliches Gesicht, graue, kurz geschnittene Haare. Weißes Hemd aus einwandfreiem, sehr feinem Stoff, der den kräftigen, sonnengebräunten Brustkorb durchscheinen lässt. Club-Krawatte. Natürliche, sichere Bewegungen, Zeichen einer hervorragenden körperlichen Verfassung.

Mir fällt nur die, wie ich finde, reichlich schwache Entschuldigung ein, dass mir vor Kurzem mein Wagen gestohlen worden sei. Ich berufe mich auf psychische Probleme, die dadurch entstanden seien und gegen die anzukämpfen ich entschlossen sei. Augenblicklich tritt bei meinem Abteilungsleiter eine Veränderung ein; der Diebstahl meines Wagens empört ihn sichtlich. Er habe ja nicht gewusst; er konnte doch nicht ahnen; jetzt verstehe er alles besser. Als er mich entlässt, begleitet er mich zur Tür seines Büros, stemmt seine Füße in den dicken perlgrauen Teppich und wünscht mir gerührt, ich möge »die Sache durchstehen«.

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