Читать книгу Vor aller Augen - Molly Katz - Страница 8

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Ellen saß auf Liams Bett in der Kinderintensivstation des St.-Markus-Krankenhauses in Stamford und massierte unentwegt ihre Hände mit einer Lotion aus einem Fläschchen, das sie immer in ihrer Handtasche trug. Offensichtlich konnte sie nicht damit aufhören. Sie hatte versucht, Liams gesunden Arm damit einzucremen, aber die Krankenschwester hatte ihr erneut klargemacht, es sei am besten, ihn ganz ruhig liegen zu lassen.

Kevin kam wieder herein. Er war draußen im Gang gewesen und hatte mit zwei Kriminalbeamten aus Eastport gesprochen. Er schaute zu seinem Sohn hinunter und sackte in die Knie.

Leise atmete das Kind stoßweise durch die verletzten Lippen, die teilweise dreimal so stark geschwollen waren wie normal. Im Mundwinkel hatte sich eine Blutkruste gebildet. Auf der ganzen rechten Seite zogen sich tiefe Schürfwunden über Stirn, Wange, Schulter, Arme und Bein. Zwischen dem Verbandsmull glänzte eine dicke Salbenschicht, während an anderen Stellen eine wässrigrote Flüssigkeit heraussuppte.

Kevin hatte einen Kinderneurologen hinzugezogen, aber das Einzige, was er ihm und Ellen nach Liams Untersuchung erzählen konnte, wussten sie bereits: Liams starre Pupillen und sein apathischer Zustand waren auf einen erhöhten Gehirndruck zurückzuführen, der erst behandelt werden konnte, nachdem sich sein Zustand stabilisiert hatte. Und das war höchst ungewiss.

Kevin tastete nach Ellens Hand. Ihre Finger verkrallten sich ineinander.

»Die Kriminalbeamten möchten dich sprechen«, sagte Kevin.

Sie schüttelte den Kopf.

»Mach schon, geh raus, trink einen Kaffee. Du brauchst ihn.«

Sie ließ Kevins Hand fallen und kämpfte gegen den Zwang an, in ihrer Tasche nach der Cremeflasche zu suchen. »Haben sie Pallas verhaftet?«

»Nein«, sagte Kevin, ohne sie anzusehen.

»Können sie ihn nicht finden?«

»Sie haben ihn gefunden. Er behauptet, er sei’s nicht gewesen.«

»Was?«, fragte Ellen laut. Die Krankenschwester, die sie daran gehindert hatte, Liam zu massieren, machte eine beschwichtigende Geste.

»Er sei nicht in der Nähe von Sandpiper gewesen, behauptet er.«

»Er lügt! Ich kenne Peter Pallas! Ich weiß, dass er es war!«

Kevin nickte. »Dann geh raus und erzähl’s den Beamten.«

»Ich will aber nicht weg.«

»Du musst.« Er drehte sich um und schaute sie mit einem Blick voller Zuneigung und Mitleid an. Sein Kummer war so tief, dass seine Augen darin versanken. »Du musst.«

Die Beamten Jason Landrin und Maggie Dolce standen draußen im Flur vor der Intensivstation. Ellen kannte beide, besonders Landrin. Er hatte Fälle bearbeitet, an denen zwei ihrer Patienten beteiligt gewesen waren.

Kaum hatte Jason sie gesehen, kam er auf sie zu und umarmte sie herzlich.

Ellen hatte keinen Funken Energie mehr, nur Jasons kräftige Arme hielten sie noch aufrecht. Er spürte ihre Erschöpfung und half ihr auf einen Stuhl.

»Es tut uns Leid«, sagte Maggie. »Ich möchte nicht behaupten, ich wüsste, wie Sie sich fühlen, denn ich weiß es nicht. Es muss schrecklich sein.«

»Ist es«, sagte Ellen, »es ist schrecklich.« Ihre Hände flatterten. »Was ist mit Peter Pallas? Warum hat man ihn nicht verhaftet?«

»Darauf werden wir noch zu sprechen kommen. Sie wissen doch, dass wir miteinander reden müssen«, sagte Jason leise. »Wir können die Sache nicht aufschieben, das wissen Sie.«

Ellen nickte. Sie holte so tief wie möglich Luft, atmete langsam wieder aus und massierte ihren schmerzenden Nacken. Es stach wie mit Nadeln. Durch das stundenlange starre Sitzen auf Liams Bett hatte sich alles verkrampft.

»Möchten Sie ein Wasser? Oder Kaffee?«, fragte Jason.

»Kaffee. Danke.«

»Milch und Zucker?«

»Nur Milch.«

Während Jason am Automaten vor dem Flur Kaffee holte, zog Maggie einen Stuhl heran, setzte sich neben Ellen und zog aus einer Tasche ihres schwarz-braun gestreiften Rocks ein Notizbuch mit Kugelschreiber.

»Entschuldigung, dass Sie alles noch einmal wiederholen müssen«, sagte Maggie.

»Das einzige Problem ist, dass ich mich nur ungern von Liam trenne. Außerdem habe ich doch schon alles Wissenswerte ausgesagt. Egal, was Pallas behauptet, er war es.«

»Ich verstehe.«

Jason kam mit einem Pappbecher voll Kaffee zurück. Er war groß, breitschultrig und hatte den muskulösen Hals eines Sportlers. Seine kurzen dunklen Haare lichteten sich am Oberkopf. Der Becher hatte keinen Deckel.

»Ich verschütte keinen Kaffee, schließlich bin ich Polizist«, sagte er, während er ihn Ellen reichte. Er schleppte noch einen Stuhl herüber und meinte dann: »Wie wär’s, wenn Sie uns einfach nur erzählen, was passiert ist? Fangen Sie irgendwo an, wo Sie wollen, und tun Sie so, als wüssten wir noch gar nichts.«

»Aber das stimmt doch nicht. Ich habe es den Polizisten erzählt, die gekommen sind. Jedem haben wir’s erzählt. Officer Pallas hat mein Kind überfahren.«

Unbewusst trank Ellen einen großen Schluck Kaffee und verbrannte sich den Mund. Dabei fiel ihr wieder ein, wie sie heute Abend mit Kevin über Liams Speiseröhre gewitzelt hatte. Hundert Jahre war das her. Damals, als ihr aller Leben noch nicht am seidenen Faden hing.

Tränen liefen ihr übers Gesicht auf das längst durchweichte Sweatshirt mit den angetrockneten Blutflecken. Liams Blut. Nur an den Stellen, auf die Ellens Tränen gefallen waren, schimmerte es nass.

Jason sagte: »Damit zäumen wir das Pferd von hinten auf. Sie müssen uns über alles aufklären, was vorher passiert ist.«

Ellen musterte zuerst Jason, dann Maggie. Schon wieder fühlten sich ihre pochenden Hände trocken an. Sie wollten nur eines: ihren Sohn berühren, seine beruhigende Wärme spüren. Sie musste die Geräusche hören, die er von sich gab, und sehnte sich mit jeder Faser danach, wieder auf der Intensivstation zu sein.

Jason beugte sich zu ihr. »Bitte, Ellen, wir wollen dasselbe wie Sie.«

Ellen klammerte sich an die mit Kunstleder bezogenen Stuhlarme. »Wir haben am Strand gesessen, Liam, Kevin und ich. Bei schönem Wetter machen wir das jeden Abend und manchmal sogar, wenn’s nicht so schön ist. Liam liebt den Regen. Er hat einen kleinen Schirm mit Figuren aus dem König der Löwen –«

Noch mehr Tränen. Maggie zog ein Päckchen Tempo aus der anderen Rocktasche und gab es Ellen.

Ellen nahm ein Taschentuch heraus, aber nur, um sich daran festzuhalten, während Worte und Tränen nur so aus ihr herausströmten.

»Liam war … Da war eine Gans, sie hat geschnattert, und Liam versuchte … zu antworten … aber …« Sie massierte sich den Nacken. »Strandvögel ziehen ihn magisch an. Sie …«

Ellen hielt inne. Ihr Blick wanderte nach unten, als hätte sie den Faden verloren.

Jason sagte: »Sie sind mit Liam am Strand. Wo ist Kevin?«

Sie schaute auf. Es dauerte lange, bis sie sich wieder konzentrieren konnte. »Im – im Haus. Er wollte das Steak auf den Grill legen.«

Jason nickte. »Fahren Sie fort.«

»Ich habe … über eine Patientin nachgedacht, die heute bei mir war. Ich hatte nicht gemerkt, dass Liam hinter der Gans her rannte. Und als ich’s dann doch gesehen habe, bin ich aufgesprungen und –« Sie holte tief Luft. Da lag dieser Klumpen in ihrer Brust, die unerträgliche Erinnerung an das, was dann geschah bzw. nicht geschah: das Auto und ihr Kind und sie selbst nicht nahe genug und Kevin immer noch im Haus.

»Ich habe ihn angeschrien, aber er konnte nicht hören, kann nicht hören, und ich lief und betete, dass Kevin da wäre, aber … Lieber Gott … Und dann war da das Auto, der Streifenwagen aus Eastport mit Peter Pallas am Steuer, und ich – ich konnte Liam nicht mehr sehen.«

Zwischen Schluchzen und Husten quollen die Wörter nur so aus ihr heraus. »Peter ist abgehauen, mit Vollgas. Liam war ganz voll Blut und – und voller Split und Sand, und ich habe ihn aufgehoben, obwohl ich wusste, dass ich’s nicht tun sollte, aber ich musste es einfach tun. Dann habe ich ihn wieder hingelegt, weil er so still war, und da muss man flach liegen. Und ich lag leicht über ihm, damit ich seinen Atem und seinen Puls spüren konnte, und habe geschrien und geschrien, nach Kevin …«

»Und dann?«, wollte Maggie wissen.

»Kam er herausgerannt und lief auf die Straße. Und dann haben wir vermutlich beide geweint und versucht, Liams Zustand einzuschätzen, aber das ging nicht. Kevin ist wieder reingerannt und hat 911 gewählt. Die Polizei war sofort da und eine Minute später der Krankenwagen. Das Notfallteam hat Liam bestens versorgt, ganz korrekt und liebevoll. Sie waren auch außer sich, das arme Kind …«

Ellen schnäuzte sich und putzte ihre Wangen ab.

»War sonst noch jemand in der Nähe? Nachbarn?«, wollte Jason wissen.

»Als der Krankenwagen kam.«

»Vorher nicht? Hat man Sie denn nicht schreien gehört?«

Ellen schüttelte den Kopf. Das tat wirklich weh. Im Schmerz lag etwas Tröstliches. Liam sollte nicht allein leiden.

»Dort ist niemand in Hörweite. In der Siedlung stehen sechs Häuser, aber alle auf mindestens viertausend Quadratmeter großen Grundstücken mit vielen Bäumen. Direkt zum Meer hinaus geht nur unser Haus und das der Familie Maxx, aber die waren nicht zu Hause.«

»Und doch sind Sie ziemlich sicher«, sagte Jason, »dass Sie Officer Pallas gesehen haben.«

»Ganz sicher.«

In die dann folgende Stille hinein sagte Ellen: »Es muss ihn doch noch jemand gesehen haben.«

»Wir konnten bisher niemanden finden.«

»Den Streifenwagen –«

»Hat keiner gesehen.« Jason beugte sich zu ihr und legte eine Hand auf ihren Stuhl. »Die Familien an der Hansen Road wurden genauso befragt wie die Anwohner von Sandpiper. Bis jetzt ohne Erfolg. Wir haben mit Pallas gesprochen, er behauptet, er hätte keine Ahnung. Am Auto sind keine Spuren zu sehen.«

Ellen starrte Jason an. Langsam stieg Eiseskälte aus ihrem Bauch hoch. Das alles musste ein Albtraum sein. Jasons letzte Bemerkung war einfach nur so dahergeredet. Solche realistischen Träume gab es manchmal, besonders nach zu viel Wein. Dann bildet man sich schreckliche Dinge ein und denkt beim Aufwachen, sie wären wirklich passiert, bis man das Ganze allmählich abschüttelt. Jede Sekunde würde sie aufwachen.

Maggie nahm Ellens Hand. »Ich muss Sie fragen: Sind Sie wirklich sicher, dass Sie Pallas gesehen haben? Ganz ehrlich?«

»Ja.«

Maggie schaute Ellen in die Augen. Trotz aller Intelligenz und Anteilnahme, die Ellen spürte, klang die Sprache fremd. Die Wörter stimmten nicht.

Ellen sagte: »Pallas kann doch nicht einfach… ein Kind überfahren und sagen, er hätte es nicht getan … und man glaubt ihm. Und er kommt frei. Das ist unmöglich, das kann es nicht geben.«

Maggie fragte: »Was hat Kevin noch im Haus gemacht, außer das Steak auf den Grill gelegt?«

»Nichts.«

»Wirklich?«

»Nun, ich weiß es nicht. Zur Toilette gegangen? Telefoniert? Woher soll ich das wissen?«

»Kevin sagt, er hätte Wein nachgeschenkt.«

»Ja, und noch etwas – ah ja, stimmt, er hat den Wassertopf mit dem Mais höher gedreht.«

Jason und Maggie musterten sie prüfend. Jason fragte: »Wie viel Wein hatten Sie getrunken?«

»Ein oder zwei Gläser, na und?«

»Also«, meinte Jason, »vielleicht waren Sie vom Wein benommen. Vielleicht dachten Sie nur, Sie hätten den Schlitten mit Pallas am Steuer gesehen.«

Wieder rieb sich Ellen den Nacken. »Ich habe es gesehen, gesehen. Holt Peter her, damit ich’s ihm ins Gesicht sagen kann.«

»Wir haben uns die Weinflasche angeschaut. Ein Sangiovese, stimmt’s? Sie war zu drei viertel leer.«

»Wir haben sie nicht erst heute Abend aufgemacht.« Ellens Blick wanderte von Maggie zu Jason. Ihre Gesichter wirkten distanziert. Ellen war gewöhnt, zum Team zu gehören. »Ich weiß nicht, warum Sie immer wieder nach dem Wein fragen. Wir haben ein, zwei Gläser getrunken, mehr nicht, ein bisschen. Mit dem Unfall hat das nichts zu tun.«

Maggie sagte: »Sie haben uns erzählt, Sie hätten nicht gemerkt, dass Liam weglief. Sie wären in Gedanken bei etwas anderem gewesen. Wäre es nicht möglich, dass der Wein an Ihrer Unaufmerksamkeit schuld gewesen ist?«

Ellen riss die Augen sperrangelweit auf. Zum ersten Mal während des Gesprächs war sie hellwach.

»Habe ich mich gerade verhört? Behaupten Sie tatsächlich, ich wäre wegen eines kleinen Schlucks Wein nicht nur unfähig gewesen, auf mein Kind aufzupassen, sondern hätte auch noch fälschlicherweise einen unschuldigen Polizisten angeklagt?«

»Ellen«, meinte Jason, »beruhigen Sie sich.« Er hielt ihre Hände, stand von seinem Stuhl auf und blieb über ihr stehen. »Ich kenne Sie, ich habe mit Ihnen vor Gericht zusammengearbeitet und die Strafsachen Ihrer Patienten erledigt. Sie sind ein sensibler kluger Profi, der offen und ehrlich agiert. Wenn alle wie Sie wären, wäre mein Job viel einfacher. Aber diese Situation ist grundverschieden von allem, womit wir – Sie und ich – uns normalerweise auseinander setzen müssen. Wir können nicht objektiv sein. Liam ist Ihr Sohn, und ich bin Ihr Freund. Weder ich noch Sie können von Ihnen Professionalität erwarten, denn schließlich dreht es sich hier um Ihr Kind. Also –«

»Sie haben Recht«, unterbrach Ellen, »aber –«

»Wenn wir alle Faktoren in Betracht ziehen«, fuhr Jason fort, »das Trauma, dass es sich um Ihr eigenes Kind handelt, dazu den Konsum einer unbestimmten Weinmenge, folgt daraus zwingend, dass wir vorsichtig vorgehen, wie es so schön heißt.«

»Das heißt«, sagte Ellen, »in Ihren Augen bin ich unglaubwürdig.«

Maggie schüttelte den Kopf. »Diese Behauptung geht zu weit.«

»Dann schwächen Sie sie ab.«

Maggie seufzte. »Ich wiederhole nur Jasons Worte. Wir müssen vorsichtig vorgehen.«

Das deckte sich nicht mit Ellens Wünschen. Ihr wäre es am liebsten gewesen, wenn sich der Polizist in den Sattel geschwungen und den Kerl, der Liam verletzt hatte, mit dem Lasso eingefangen hätte.

Als Ellen zurück in die Intensivstation ging, schauten Maggie und Jason zu, wie die Schiebetür hinter ihr zuglitt. Anschließend beobachteten sie durch die Glasscheibe, wie sich drinnen die Menschen im Zeitlupentempo um das reglose Kind bewegten.

»Wie gut kennst du sie?«, wollte Maggie von Jason wissen.

»Genauso gut wie Peter. Sie ist eine anerkannte Therapeutin. Ihre Praxis liegt hinter dem Bürgerhaus. Hat sich auf Familienthemen spezialisiert.«

»Persönlich, meine ich.«

»Persönlich fand ich sie immer großartig. Viel Herz, aber ohne Tamtam. Bei jeder Zusammenarbeit ist sie ganz Profi, unkompliziert, bodenständig. Ich sehe sie öfter mit dem kleinen Kind und ihrem Mann in der Stadt. ’ne typische Eastport-Familie von der netten Sorte. Bei denen stehen nicht der Ferrari und die Reise nach Monaco an erster Stelle. Sie interessieren sich wirklich für ihre Umgebung.«

Maggie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und streckte die Beine aus. Ihre Idealvorstellung vom Polizisten als Retter der Welt hatte sich während ihrer Zeit in Uniform so weit gemildert, dass sie inzwischen ihre Mitstreiter als menschliche Wesen akzeptierte. Obwohl sie nach vier Jahren in Zivil noch immer an den alten Idealen festhielt, war sie nicht mehr schockiert, wenn ein Kollege Mist baute.

Allerdings hatte sie noch nie darüber nachdenken müssen, ob einer von ihnen ein Mörder war.

»Also, was denkst du?«

»Ich denke, dass ich am liebsten zehn Bierchen kippen und dann einen langen Mittagsschlaf machen möchte. Peter ist ein guter Polizist und ein prima Kerl. Kennst du einen, der ihn nicht respektiert oder mag? Wenn es darum geht, den Weihnachtsmann durch die Stadt zu kutschieren, dann ist Peter an der Reihe. Er war sogar ein Jahr lang Fußballtrainer.« Jason seufzte. »Wir werden noch mal mit ihm reden.«

Maggie dachte über den Sangiovese nach. Nach Ellens Aussage hatten sie die Flasche nicht erst heute Abend geöffnet, aber Maggies Vater war Alkoholiker. Er dachte, keiner wüsste es, weil alle so taten. Um nichts in der Welt würde er lügen, mit einer Ausnahme: Wein. Vermutlich betrachtete er das nicht als Lüge, sondern nur als seine persönliche Form von Wahrheit.

Mal angenommen, dieses schicke Pärchen hatte seine eigene Version der Wahrheit bezüglich seiner laxen Trinkgewohnheiten. Das würde deutlich mehr Sinn ergeben, als zu vermuten, dass Officer Peter Pallas’ Version des Unfalls nicht der Wahrheit entsprach.

Vor aller Augen

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