Читать книгу Lebensgeschichten - heiter bis wolkig - Monika Anders - Страница 11

Weil mein Jüngster am 30. April konfirmiert werden sollte und ihm noch etliche, sonntägliche Kirchgänge fehlten, beschlossen wir gemeinsam, jede bis zu diesem Zeitpunkt noch mögliche, wahrzunehmende Sonntagspredigt zu besuchen, was immerhin noch vier Monate war.

Eine der letzten Predigten vor diesem Termin wurde gehalten von der Pfarrerin, die ihn auch konfirmieren sollte. In diese eine Predigt legte sie ihr ganzes Potential an den Glauben an Gott, an die Vermittlung von Hoffnung und vor allem an die Aussicht auf die immerwährende Vergebung Gottes.

Nach jedem Gottesdienst war es Usus, dass sich der Pfarrer oder die Pfarrerin am Ausgang persönlich von jedem einzelnen Besucher mit Handschlag verabschiedete.

Als sie mir die Hand gab, lächelte sie mich falsch an und sagte: Sie wissen schon, dass Ihr Sohn dieses Jahr noch nicht konfirmiert wird? Er wird das letzte Jahr wiederholen und regelmäßig zum Gottesdienst erscheinen.

Ich habe sie daraufhin sehr intensiv angeschaut und gesagt: Haben Sie eigentlich ein einziges Wort Ihrer Predigt verstanden?

Mein Sohn WURDE am 30. April konfirmiert.