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Die Selbstlüge

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»Die Selbstlüge hilft uns wie ein Medikament; die Dosierung entscheidet«, so Stiegnitz. Die Selbstlüge dient dazu, das eigene Selbstwertgefühl zu heben und sich selbst zu belohnen. Mit Selbstlügen haben wir es tagtäglich mehrfach zu tun: »Ich habe einen gesicherten Job«, »Diese Projekt schaffe ich mit links«, »Meine Präsentation war sehr gut, nur die Kollegen erkennen den Wert nicht«, »Kein Thema, ich finde sofort wieder eine neue Stelle«, »Ein zweites Stück Torte macht meinen Hüften gar nichts aus«, »Das ist nun die letzte Zigarette«, »Ich kann sofort mit dem Trinken aufhören«. Wir versuchen uns mit solchen Feststellungen selbst zu belügen, wissen aber gleichzeitig, dass wir einer Kontroll-Illusion unterliegen. Trotzdem haben Selbstlügen auch viele positive Aspekte: Eine Studie aus dem Jahr 2014 zeigte, dass Mitarbeiter, die sich selbst belügen, tatsächlich häufiger befördert werden. Wer sich selbst aufplustert, wird von den Kollegen als kompetenter wahrgenommen.4 Und der schnellste Weg, um die Karriereleiter nach oben zu kommen, besteht darin, dass wir uns im Job selbst etwas vormachen, damit wir mutig voranschreiten. Nach dem Motto »Zuerst sein, dann werden!« oder »Fake it, until you make it!«.

Die Selbstlüge dient auch der Stabilisierung unserer Motivation. Der Tübinger Psychiater Gunther Klosinski sagte auf einer Tagung: »Die Fähigkeit zur Lüge und zur Täuschung ist unter entwicklungspsychologischen Aspekten ein Indikator für soziale Intelligenz, da sie unter anderem die Einsicht in motivationale Aspekte des Verhaltens und damit in psychologische Kausalität voraussetzt.« Resümee: Wir verbiegen die Wahrheit, um uns das Leben leichter zu machen. Ein wenig Selbstbetrug hier und da kann in der Regel nicht schaden.

Die Körpersprache der Lügner

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