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Tourthema D „Römisches Apulien“

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Die Römer bzw. die römische Zeit haben in Apulien vor allem in der Kaiserzeit ihre Spuren hinterlassen. Zum einen typisch römische Bauten wie Basiliken, Thermen, Theater, Amphitheater und Platzanlagen wie die städtischen Foren, zum anderen charakteristische römische Denkmäler wie Ehrenbögen und Säulenmonumente und eine Anzahl marmorner Bildwerke, Gefäße sowie Grab- und Weihinschriften. In römischer Zeit prosperierten vor allem jene Städte, die an wichtigen Häfen und frequentierten Überlandstraßen lagen oder die aus den römischen Kolonien Apuliens hervorgingen. Mit den sechs hier vorgeschlagenen apulischen Orten läßt sich das römische Apulien von seinen südlichen Ausläufern bis zu seiner Grenze im Norden erfassen. In Lecce prägen zwei der römischen Bauten das heutige Stadtzentrum: Dicht beieinander liegen hier Theater und Amphitheater (Abb. 32–33). Beide sind teilweise freigelegt, restauriert und zugänglich gehalten. In letzterem sind interessante Balustradenreliefs erhalten. Die Skulpturengruppe großer Marmorstatuen aus dem Theater in Lecce ist heute im örtlichen Museum zu sehen. Die nächste Station, Brindisi, war ein wichtiger Hafen Roms. Von hier schiffte man sich gen Osten nach Illyrien, Griechenland oder Kleinasien ein; hier betraten römische Feldherren nach ihren Schlachtzügen im Osten wieder heimatlichen Boden. Am Hafen fiel dem Ankommenden sofort das weiße Säulenpaar vom Endpunkt der Via Appia ins Auge (Abb. 1). Die Via Appia und die Via Trajana verbanden Brindisi mit Rom und dem übrigen Italien. Folgt man von Brindisi dem Küstenverlauf und der Via Trajana, kann man in Egnathia bei Fasano eine gut erhaltene Stadt sehen, die bereits ältere Wurzeln besitzt. Reste eines römischen Hafens, eine ummauerte Akropolis und ein dicht bebauter Stadtkern sind zu besichtigen. Römische Häuser, Läden, ein Heiligtum ägyptischer Götter und frühchristliche Basiliken flankieren die gepflasterten Straßen. Danach geht es entlang der Via Trajana gen Ordona, dem antiken Herdonia, zuerst entlang der adriatischen Küste und dann durch die Ebene des Tavoliere. Bevor man die Küsten verläßt, lohnt sich ein Abstecher nach Barletta. Hier blieben zwar von der einstigen römischen Hafenstadt keine antiken Bauten bestehen, doch vor den Toren der hübschen Altstadt steht eine sehenswerte kolossale Bronzestatue eines römischen Kaisers der Spätantike, die hier aus dem Meer gefischt wurde (Abb. 8–9). Danach kann man seinen Weg nach Herdonia fortsetzen, wo inmitten der Felder das Herz einer römischen Stadt, das Forum mit Portikus, augusteischer Basilika, Podiumstempel und einem interessanten Marktgebäude freigelegt wurde (Abb. 47). An dieser Platzanlage lassen sich über die verschiedenen Ausrichtungen und Umbauten gut die Veränderungen von republikanischer Zeit bis ins 2. Jh. n. Chr. beobachten. Die letzte Station ist Lucera, eine frühe lateinische Kolonie im Norden Apuliens. Der inschriftlich überlieferte Augusttempel wurde zwar noch nicht entdeckt, aber unter der modernen Stadt fand man an vielen Stellen die Mauern und Bodenmosaike republikanischer Häuser. Und vor den Toren der Stadt steht ein großes frühes Amphitheater mit Stifterinschrift über beiden Hauptzugängen (Abb. 34–35). Außerdem stammen aus Lucera ungewöhnlich viele römische Skulpturen. Sie sind im Museum vor Ort zu besichtigen.

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