Читать книгу Tara - Nancy Omreg - Страница 8
6 Das Wochenende beginnt
ОглавлениеIch erwachte und schaute auf die Uhr. Es war gerade um fünf Uhr. Noch vor dem Klingeln meines Weckers war ich wach und ich überlegte noch eine Stunde weiter zu schlafen. Jedoch war ich zu wach dafür. Egal wie sehr ich es versuchen würde, einschlafen könnte ich doch nicht mehr.
Normalerweise widersprach es meinem Sein vor dem eigentlichen Zeitpunkt aufzustehen. Ich blieb sonst sogar noch wegen vier Minuten liegen, wenn der Wecker es so anzeigte. Doch heute hielt mich nichts mehr im Bett. Ich war aufgeregt wegen des heutigen Tages und überhaupt wegen dem gesamten Wochenende.
Also sprang ich wild entschlossen und hellwach aus dem Bett und stellte den Wecker gleich aus. In meinen Pantoffeln schliff ich ins Bad. Ich duschte lange und heiß und griff anschließend zu meinen Schminksachen.
Bereits heute wollte ich gut aussehen. Ich sparte nicht an Lidschatten und Lidstrich und war nach zehn Minuten mit meinem Schminkergebnis zufrieden.
Gelernt ist gelernt und somit brauchte ich nicht lange um mich zu schminken.
Ich packte meine Kosmetik in die Tasche und machte mir einen Kaffee. Eigentlich war ich sogar zu aufgeregt um etwas zu essen, doch meine Vernunft ermahnte mich dazu, da ich ja nicht wusste, wann ich wieder Zeit hatte etwas zu essen. Also schmierte ich mir ein Brötchen mit Käse und aß es während ich zum Fenster herausschaute.
Das Viertel lag noch in absoluter Dunkelheit und es war totale Stille. Man hörte nur den Wind, der leise um die Hausecken pfiff und ab und an ein paar Blätter vorbei wehte, die vom Herbst bunt verfärbt waren. Es war kalt. Ich konnte meinen eigenen Atem sehen. Obwohl es erst Anfang Oktober war, roch die Luft nach Schnee, so würzig und allwissend.
Ich liebte diesen Duft, er war der Vorbote für die weiße Pracht. Es würde also nicht mehr allzu lange dauern, bis der erste Schnee fiel. Auf meine Nase konnte ich mich bis jetzt immer verlassen. Ich freute mich bereits auf diese Momente, wenn ich in meinem langen schwarzen Mantel durch den weißen Schnee ging und mir die verschiedensten Schneeflocken auf den Ärmeln ein Muster bildeten, dass nur der Winter so erschaffen konnte.
Ich schaute auf meine Küchenuhr. Es war inzwischen um sechs und ich überlegte mir, was ich die restliche Zeit mit mir anfangen sollte. Ich schloss das Fenster und goss mir noch eine Tasse Kaffee ein. Das heiße Getränk tat gut, denn ich war von meinem Fensterblick relativ durchgefroren. Ich beschloss mir einen wärmeren Pullover über meinen Pulli zu ziehen und nahm mir anschließend ein Buch aus dem Regal.
Ich hatte dies schon länger nicht mehr in der Hand gehabt. Es hieß „Carmilla, der Vampir“ von LeFanu und war unter einem Stapel von Heftromanen namens „Vampira“ versteckt gewesen. Auf die leicht erotischen Heftchen hatte ich jedoch gerade keine Lust. Daher setzte ich mich in meinen Ohrensessel und begann „Carmilla, der Vampir“ zu lesen.
Auf der ersten Seite stand eine Widmung von meinem Onkel, der mir das Buch zum Geburtstag geschenkt hatte. Obwohl ihm und meiner Tante meine Art zu Leben und mich zu Kleiden zuwider waren und wir ständig deswegen aneinander gerieten, hatte er mir dennoch dieses Buch geschenkt. Dies führte zwar zu einem handfesten Ehestreit zwischen meinem Onkel und meiner Tante, aber es war wohl auch das einzige Mal, dass ich meinen Onkel gemocht hatte und mich über ein Geschenk von ihm gefreut hatte, da es wirklich etwas gewesen war, was mir gefiel und er sich Gedanken über das richtige Geschenk für mich gemacht hatte. Von meiner Tante hatte ich hingegen damals einen bunt gestreiften Pullover bekommen und eine vergoldete Brosche in Form eines Schmetterlings, beides ruhe in Frieden in der hintersten Ecke meines Schrankes.
Nach einer dreiviertel Stunde legte ich das Buch zur Seite. Ich hatte zwar noch Zeit bis ich los musste, aber ich fand einfach keine innere Ruhe zum Lesen. Ich beschloss das Buch in meiner Reisetasche mitzunehmen. Nicht das ich damit rechnete in Berlin auch nur fünf Minuten Zeit zum Lesen zu haben, aber es war so eine Marotte von mir, auf Reisen stets ein Buch mitzuführen.
Anschließend lief ich durch die Wohnung und kontrollierte ob ich auch alles ausgeschaltet hatte. Ich zog mir meinen Ledermantel an, schnappte mir die Reisetasche und Handtasche und verließ meine Wohnung viel zeitiger, als es nötig gewesen wäre. Ich wollte aber lieber am Bahnhof die Zeit ein bisschen vertrödeln, als so aufgeregt noch länger in meiner Wohnung herum zu sitzen.
Ich schlenderte vorbei an den Holländerhäusern, in denen die meisten Bewohner noch schliefen. In Marla’s Café brannte jedoch bereits schon Licht. Sie bereitete wahrscheinlich schon alles für ihr Frühstücksangebot vor. Sie backte gerne ihre Brötchen selbst und jeden Tag bot sie auch drei verschiedene Sorten Kuchen an, die sie ebenfalls selbst backte.
Kein Wunder, dass sie schon so zeitig am Werkeln war, wenn sie bis zu ihrer Eröffnung um acht Uhr alles fertig haben wollte. Ich ging weiter zur Friedrich-Ebert-Straße, wo meine Straßenbahn zum Bahnhof abfuhr.
Es war ganz schön kalt um diese Uhrzeit und daher war ich sehr froh, dass ich nur wenige Minuten warten musste, bis die Straßenbahn kam. Die Bahn war bereits schon gut besetzt mit Leuten, die scheinbar auf dem Weg zur Arbeit waren. Einige schauten mich skeptisch an, als ich einstieg.
Ich war die Blicke bereits gewöhnt, die mein Äußeres hervorrief und wer bereits nicht schon daher aufmerksam auf mich wurde, dessen Aufmerksamkeit konnte ich durch das Geklingel meiner Schellen erlangen, die an meiner Tasche baumelten.
Unbeeindruckt dieser unverhohlenen Blicke setzte ich mich auf einen Sitz in der Nähe der Tür und stellte meine Taschen auf den Nachbarsitz. Es war draußen noch zu dunkel, als dass ich durch die Fenster der hell beleuchteten Straßenbahn hätte etwas sehen können.
Daher nahm ich meinen Walkman aus der Tasche und setzte mir die Kopfhörer auf. Aus Rücksicht auf meine verunsicherten und ablehnenden Mitfahrer drehte ich die Musik extra leise, sodass meine düstere Musik nur mich erreichte.
Nach wenigen Haltestellen hielt die Straßenbahn am Hauptbahnhof. Ich war bereits schon während der Fahrt aufgestanden und stürzte sofort los, als die Türen aufgingen. Ich war neugierig, ob Fine auch bereits am Bahnhof wartete oder ob sie wirklich erst kurz vor der verabredeten Zeit erschien. Auf dem Weg zum Bahngleis hielt ich jedoch erst noch bei einem Bäcker an. Eine Zeit für eine Tasse Kaffee musste noch sein. Um diese Uhrzeit brauchte ich einiges an Koffein um meine Augen offen und meinen Geist in einen halbwegs zurechen-baren Zustand halten zu können.
Ich trank das schwarze Elixier mit Wonne. Es würde bestimmt auch nicht die letzte Tasse für heute morgen bleiben, da war ich mir sicher. Fünf Minuten später eilte ich auch schon weiter zum Gleis.
Doch als ich dort ankam war ich schon etwas enttäuscht. Weit und breit war nichts zu sehen von Fine. Also würde sie doch nicht soviel eher kommen wie ich. Auf dem Bahnsteig warten wollte ich nicht, dafür war es zu kalt.
Daher schlenderte ich zurück zu einem Zeitungskiosk um durch die Auslagen zu stöbern. Damit vertrieb ich mir stets sehr gern die Zeit, wenn ich irgendwo warten musste und ein Zeitungs- oder Buchladen in der Nähe war.
Wie gewohnt wurde nach wenigen Minuten meines ziellosen Umherschauens die Verkäuferin etwas unruhig und kam daher auf mich zu, um zu fragen, ob ich etwas Bestimmtes suchte. Immer dieses Misstrauen. Als ob schwarz gekleidete Menschen automatisch stehlen würden, als ob sie kein Geld hätten etwas zu kaufen. Wenn sie wüsste, was bereits so ein Ledermantel kostete, den ich trug, würde sie im Vergleich zu ihrem Gehalt eher sich für einen potentiellen Bankräuber halten als mich für einen Dieb.
Trotzdem wies ich sie freundlich daraufhin, dass ich mich nur umschaute und ging seelenruhig zum nächsten Regal. Zögerlich, mit einem prüfenden Blick auf mich, ging sie zurück zu ihrer Kasse. Inzwischen hätte jeder ihre Kasse leeren können, aber hauptsachte der Grufti stahl keine Zeitung für 1,50 DM.
Als ich gerade in einem historischen Roman über das Mittelalter blätterte und mir überlegte es zu kaufen, hielt mir von hinten jemand die Augen zu. Der vanilleartige Duft, welcher mit schwebte, verriet mir, dass Fine endlich angekommen war. Um mir ein bisschen Spaß zu gönnen, tastete ich über ihre Hände und Arme und meinte
„Kristin? Schön, dass du meiner Einladung gefolgt bist und doch mit kommst.“
„Wie bitte?!“, ertönte die empörte Stimme meiner Freundin und ich drehte mich breit grinsend zu ihr herum. „Ach, das ist gemein. Wie kannst du mir nur so einen Schrecken einjagen.“ Gespielt beleidigt zog sie eine Schnute.
Kristin war eine ehemalige Kommilitonin von uns, die Fine gar nicht leiden konnte, was im Übrigen auf Gegenseitigkeit beruhte. Allerdings schien Kristin aus irgendeinem Grund mich ganz sympathisch zu finden, was Fine stets große Geduld und starke Nerven ab-verlangte, wenn sie uns in der Uni über den Weg lief und sich mit mir unterhalten wollte. Zum Glück geschah dies aber eher selten, da sie den Studiengang gewechselt hatte, sodass Fine in ihrem jungen Alter noch nicht zu Valium greifen musste.
Ich gab Fine ein Küsschen auf die Wange und hielt ihr mein Objekt der Begierde unter die Augen.
„Noch ein Buch?“, meinte sie und nahm es mir aus der Hand um den Rückenumschlag zu betrachten. „Na für den Preis, nimm es mit“, antwortete sie und drückte es mir wieder in die Hand.
Mit einem viel zu übertriebenen Lächeln ging ich zur Kasse und überreichte es der Verkäuferin.
„Doch noch etwas gefunden?“, war ihr bissiges Kommentar zu meiner ungefähr zwanzig minütigen Suche.
„Ein Buch ist doch keine Klatschzeitung, die man in ein paar Sekunden kauft“, antwortete ich zynisch, aber dennoch mit einem übertriebenen Lächeln und einen abfälligen Blick auf ihre, mit wenig Niveau auskom-mende Illustrierte, in der sie nebenbei las, wenn keine Kundschaft vor ihr stand.
Ohne ein weiteres Wort verlangte sie den Preis, gab mir das Wechselgeld und murmelte nur noch „N’ schön’ Tag“ ohne mich dabei eines Blickes zu würdigen.
„Danke, den wünsche ich ihnen auch“, antwortete ich freundlich und immer noch lächelnd. Insgeheim fragte ich mich, ob ich dieses falsche Grinsen je wieder aus dem Gesicht bekommen würde.
„Was war denn das?“, wollte Fine von mir wissen, als wir den Laden verlassen hatten.
„Ach, wie immer das Gleiche.“ Mir war klar, das Fine nicht wusste, was ich meinte, denn sie verbrachte nie so lange Zeit wie ich in einem Buch- oder Zeitungsladen, aber sie fragte nicht weiter nach. Stattdessen hakte sie sich bei mir ein und zog mich in Richtung der Bäckerei, in der ich zuvor einen Kaffee genoss.
„Noch einen Kaffee bevor wir los machen?“, fragte sie mich.
Ich nickte grinsend. „Du hattest schon einen hier getrunken bevor ich kam, richtig?“
„Ja, habe ich, aber einer geht immer noch.“ Wir bestellten zwei Kaffees und stellten uns mit ihnen an einen Stehtisch. Fine hatte sich noch ein belegtes Brötchen dazu gekauft.
„Wieder keine Zeit zum Frühstücken gehabt?“, neckte ich sie.
„Hey, es kostet sehr viel Zeit so gut auszusehen“, scherzte sie und biss genüsslich in ihr Brötchen. Ich lachte
„Stimmt, ist schon schwierig sich die Zähne mit Petersilie zu dekorieren.“ Sofort griff sie zu ihrem Handspiegel und prüfte ihr Gebiss.
„Mist, egal lohnt sich erst nach dem Essen zu entfernen. Musst du mich eben so ertragen.“ Mit einem breiten Lächeln zeigte sie mir ihre Zähne und ich verschluckte mich daraufhin an meinem Kaffee.
Nachdem wir fertig waren, gingen wir zum Bahngleis. In wenigen Minuten würde der Zug kommen und ich konnte es kaum noch erwarten die Luft der Hauptstadt zu schnuppern und das für ein ganzes Wochenende. Weg von der Uni, weg von Max, weg vom Alltag. Endlich wieder etwas Neues erleben, neue Eindrücke, neue Klamotten, neue… Männer.
Ja, neue Männer, warum nicht? Schauen konnte ich ja mal. Bereit für etwas neues würde ich wahrscheinlich noch lange nicht sein, aber ich stellte fest, dass ich grundsätzlich nicht jedem Mann abgeneigt war, so wie ich noch vor ein paar Tagen dachte. Fine hatte recht, schauen, was noch so herumläuft konnte ja nicht schaden.
Frohen Mutes stieg ich in den Zug. ‚Hallo Welt, ich bin wieder da’ dachte ich mir ‚und nichts kann mich bremsen!’
Die Zugfahrt war ganz amüsant gewesen. Fine kramte sämtliche alte Geschichten heraus, die wir zusammen schon erlebt hatten und wir lachten uns schlapp darüber.
Zum Beispiel als ich ihr nach einer Semester-auftaktparty nach viel zu vielen Tequilas weismachen wollte, dass ich nur 0,1 Promille hätte, obwohl ich kaum noch laufen konnte oder wie der Verkäufer in einem Sexshop uns lüstern anfing zu beraten, als wir in der Toyabteilung uns genauer umsahen.
Auch fiel uns die Geschichte ein, als wir an einem FKK-Strand von einem Typen belagert wurden, der meinte, dass er Fotograf wäre und uns ganz groß herausbringen wollte, natürlich maximal in Bikinis. Er war so aufdringlich gewesen, dass wir schließlich das Weite suchen musste, weil nicht nur seine Art so penetrierend war.
Die Zugfahrt ging jedenfalls sehr schnell vorbei. Wir konnten gerade noch so unseren Lidstrich nachziehen, der durch Lachtränen verwischt war, dann mussten wir auch schon aussteigen.
Vom Hauptbahnhof ging es weiter mit der U-Bahn nach Kreuzberg. Von der Haltestelle liefen wir noch einige Minuten bis wir unsere Pension erreichten. Überall wimmelte es nur so von Menschen. Potsdam war ja gewiss keine kleine Stadt, aber Berlin war doch noch mal ein Unterschied, auch hinsichtlich der Leute. Natürlich begegneten uns auch hier abwertende Blicke, aber nach wenigen Sekunden hatte man sich auch satt gesehen, vielleicht weil an der nächsten Ecke auch wieder eine, für anderen Geschmack, skurrile Person auftauchte. Einige schauten uns auch eher neugierig an und wiederum andere beachteten uns gar nicht.
Glücklich lief ich mit Fine zur Pension und betrat ebenso glücklich unser winziges Zimmer. Es war alles andere als luxuriös. Es war nicht einmal schön. Es war zweckmäßig. Wir wollten uns hier aber sowieso nicht großartig aufhalten. Wir brauchten es nur zum Schlafen, Duschen und um unsere Sachen irgendwo unter zubringen und genau diese Ansprüche erfüllte es auch.
Es stand ein Doppelbett drin, ein kleiner Kleiderschrank, sogar ein winziger Fernseher war da. Wenn man auf die Toilette musste, konnte man sich gleich während dem Geschäft die Hände im Waschbecken waschen oder die Füße unter die Dusche halten. Perfekt.
„Ohlala, so hatte ich mir das schon vorgestellt“, meinte Fine und legte ihre Sachen auf das Bett. Ich wartete, bis sie zur Seite gegangen war, um auf meine Seite des Bettes zu gelangen. Der Weg zwischen Bett und Fernsehschrank war halt sehr schmal.
Es war von vornherein klar gewesen, dass sie die Seite des Bettes bekam, die näher am Bad war, da sie sowieso eher wach werden würde als ich und wir nicht wollten, dass sie über mich klettern musste um heraus zu gelangen.
„Naja, ich würde mal sagen ‚Auf unser Wochen-ende’!“, meinte Fine, während sie eine Flasche Sekt aus ihrer Reisetasche holte und den Korken knallen ließ.
„Oh klasse, Erdbeersekt!“, grinste ich und freute mich darauf, meinen schon wieder fast leeren Magen so etwas anzubieten. Fine reichte mir die Flasche und ich nahm einen großen Schluck. Natürlich, wie sollte es anders sein, schäumte der Sekt sofort über und floss mir das Kinn und den Hals herunter.
„Nicht damit duschen, trinken Mädel!“, rief Fine und klatschte in die Hände vor Lachen. Ich nahm einen erneuten Trinkversuch und reichte ihr die Flasche zurück. Sie trank ebenfalls, jedoch mit mehr Geschick als ich.
„Also, der Plan sieht wie folgt aus...“, erklärte sie. Ich verdrehte die Augen und ließ mich auf das Bett fallen.
„Du brauchst gar nicht so zu schauen. Jemand muss ja deinem, wie du es nennst ‚kreativem Chaos’ entgegenwirken. Also, wir packen bisschen aus und suchen uns anschließend was Leckeres zum Mittag. Italienisch wäre toll. Und dann geht es los mit dem Shoppingmarathon.“
„In Ordnung, gib mir noch etwas vom Sekt und dann kann es los gehen“, stimmte ich ihr zu und streckte voller Begierde die Hand nach der Flasche aus. Einmal angefangen..., na ja, wo soll das schon enden.
Eine halbe Stunde später standen wir vor der Pension. Ich zündete mit erst einmal eine Zigarette an, die ich eigentlich hätte lieber zum Sekt schon rauchen wollen. Wir überlegten, in welche Richtung wir gehen wollten.
„Wie war das mit Rauchen aufhören?“, stichelte Fine und zwickte mich in die Seite.
„Jaja, habe ich vor“, antwortete ich und stieß den Rauch genussvoll aus.
„Nicht in meine Richtung. Mensch und das ohne mir eine anzubieten.“
Mit fragendem Blick hielt ich ihr die Schachtel hin. Sie nahm sich eine heraus ohne mich anzuschauen.
„Nur dieses Wochenende, ist ja eine Ausnahme-situation“, klapperte sie mit den Augen und zündete sich die Zigarette an.
Ich schüttelte lachend den Kopf. Fine hatte bereits seit einem halben Jahr keine Zigarette mehr angefasst und nun meinte sie, dass sie nach so langer Abstinenz nur dieses Wochenende rauchen würde.
„Ja du verleitest mich, böser Einfluss“, spielte sie entrüstet weiter.
„Jaja, dieser Gruppenzwang.“ Ich stieß sie an und wir gingen los in die Richtung, in welcher ein italienisches Restaurant laut der Pensionsvermieterin sein sollte.