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5. September 1977

Deutscher Herbst

Berlin (dpa) - Mit der Geiselnahme von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer am 5. September 1977 in Köln begann eine Entwicklung, die als „Deutscher Herbst“ in die Geschichte einging.

Mehr als sechs Wochen lang hielt eine Terrorwelle der Roten Armee Fraktion (RAF) die Bundesrepublik in Atem. Einen Tag nach der Entführung Schleyers, bei der seine vier Begleiter ermordet wurden, forderte die RAF die Freilassung inhaftierter Terroristen in ein Land ihrer Wahl. Die Bundesregierung unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) war jedoch nicht gewillt, auf die Forderung einzugehen.

Nach Bekanntgabe eines Ultimatums und einem Polizistenmord durch die RAF in den Niederlanden kaperten schließlich am 13. Oktober vier palästinensische Terroristen ein Flugzeug. Die Lufthansa-Maschine „Landshut“ war mit 91 Menschen an Bord auf dem Weg von Mallorca nach Deutschland, als sie nach Somalia entführt wurde. Wenig später wurde der Flugkapitän Jürgen Schumann erschossen.

Die Terroristen forderten die Freilassung der RAF-Inhaftierten und 15 Millionen US-Dollar. Im Falle der Nichteinlösung drohten die Entführer mit der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten und aller Flugzeug-Passagiere.

Letzteres konnte durch ein Kommando des Bundesgrenzschutzes, die Grenzschutzgruppe GSG 9, verhindert werden. Die Geiseln wurden am 18. Oktober in Mogadischu befreit. Wenige Stunden später wurden die Leichen der drei RAF-Anführer Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Carl Raspe im Gefängnis in Stuttgart-Stammheim gefunden. Das Trio hatte Selbstmord begangen. Am 19. Oktober 1977 wurde Schleyer im Kofferraum eines Autos ermordet aufgefunden.

Helmut Schmidt

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