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Krisenmanager in turbulenten Zeiten
ОглавлениеBERLIN (dpa-AFX) - Geboren wurde Helmut Schmidt am 23. Dezember 1918 in Hamburg- Barmbek als Sohn eines Studienrats. Nach dem Abitur 1937 wollte er eigentlich Architekt werden. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er an der Ost- und Westfront. 1942 heiratete er seine frühere Klassenkameradin Hannelore, genannt Loki. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Der Sohn Helmut starb noch vor seinem ersten Geburtstag. Seine Tochter Susanne arbeitet heute für einen Wirtschafts-Fernsehsender.
Nach Kriegsende studierte Schmidt Volkswirtschaft. 1946 wurde er SPD-Mitglied, ein Jahr später Vorsitzender des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS). 1953 wurde Schmidt erstmals in den Bundestag gewählt, wo er sich als scharfer Widersacher von Verteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) profilierte. Aus dieser Zeit stammt sein Beiname „Schmidt-Schnauze“. 1961 wechselte er als Innensenator nach Hamburg. Während der Sturmflut 1962 erwarb sich Schmidt erstmals bundesweites Ansehen als umsichtiger Krisenmanager.
1965 kehrte er in den Bundestag nach Bonn zurück. Während der ersten großen Koalition übernahm er 1967 den SPD-Fraktionsvorsitz. Nach dem SPD-Wahlsieg und der Bildung der sozialliberalen Koalition 1969 wurde Schmidt Verteidigungsminister. Zusammen mit Kanzler Willy Brandt und Fraktionschef Herbert Wehner bildete er die „Troika“, die die SPD lenkte. Nach dem Rücktritt von Karl Schiller übernahm Schmidt 1972 für kurze Zeit das Finanz- und Wirtschaftsministerium. Nach der Teilung des Ressorts führte er weiter das Finanzministerium. Nach Brandts Rücktritt im Mai 1974 wegen der Guillaume-Affäre wurde Helmut Schmidt sein Nachfolger.