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DER UNGETAUFTE POPE
Siebentes Kapitel

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Durch diesen Vorfall, sowie durch die Kühnheit, Unerschrockenheit, Mut, ja Hartnäckigkeit und Eigensinn seiner Frau wurde der Kasak so überrascht, daß er sein Weib, von der er jetzt überzeugt war, daß sie eine Hexe sei, ergriff, in die Höhe hob, ins Bett trug, sie dort niederlegte, selbst sich neben ihr niederlassend.

Zum allergrößten Erstaunen des Mannes leistete Christy keinen Widerstand – im Gegenteil, sie blieb vollständig ruhig wie ein kleines Kind, ja, was noch merkwürdiger war, sie schimpfte gar nicht.

Dieser Zustand seines Weibes war dem Kasaken sogar sehr genehm und erwünscht; mit der einen Hand, den Schlüssel in der Hosentasche festhaltend, hielt er mit der zweiten den Hemdärmel seiner Frau fest und – schlief ein.

Lange dauerte jedoch dieser glückselige Zustand nicht, denn kaum daß er in den Schlaf verfiel und überhaupt ganz und gar vergaß, was vorgefallen ist, ja sogar, daß er lebe, da spürte er plötzlich einen schmerzhaften Rippenstoß.

„Was soll das?“ fing der Kasak an zu denken, aber schon folgte ein zweiter, noch stärkerer Stoß, worauf er brummend meinte:

„Warum tust Du mich stoßen?“

„Warum? Hörst Du denn nicht, was auf dem Hofe vorgeht?“

„Und was geht dort vor?“

„So höre doch!“

Kerasenko hob den Kopf ein wenig in die Höhe und hörte ein fürchterliches Grunzen.

„Ehe! es scheint, als wenn ein Fremder auf dem Hofe wäre.“

„Das kann schon möglich sein! Lass’ mich schnell heraus, damit ich nachsehen kann, was dort geschieht, und ob das Tor geschlossen ist.“

„Dich soll ich gehen lassen? Hm … hm …“

„Nu, so gib doch rasch den Schlüssel her, sonst stehlen sie uns noch das Schwein und wir bleiben auf die Feiertage ohne Fleisch und Fett … Alle guten Leute werden Wurst und Speck essen und wir werden bloß zusehen … Oh! oh! oh! … so höre doch, es kommt mir gerade so vor, als wenn sie das Schwein schon aus dem Stalle ziehen würden … wie mir das arme Tier leid tut … das arme Schwein … wie es grunzt … Nu, so laß mich doch rasch heraus, damit ich den Dieben das Schwein abjagen kann …“

„Nu, ja! Dich werde ich wohl nicht schicken … Wer hat es je gesehen, daß sich ein Weib mit solchen Dingen befaßt hätte … ein Schwein den Dieben abjagen?“ antwortete der Kasak, „es wird wohl besser sein, ich stehe auf und schaue selbst nach, was vorgeht.“

Und obzwar er nicht gerade viel Lust verspürte, die warme Stube mit dem kalten Hofe zu vertauschen, so ermunterte er sich doch, um so mehr, als es ihm schwer fiel, ein Schwein zu verlieren.

Er stand also auf, zog den langen Rock an und verließ die Stube.

Jetzt aber geschah etwas, was er nicht vorbedacht hatte und was unzweifelhaft bewies, daß sein Weib, die Christy, eine wirkliche, wahre und wahrhaftige Hexe sei; von dieser Zeit an fürchteten sie alle, das Dorf und die Umgebung; es hütete sich jeder sie im eigenen Hause zu empfangen, um so weniger sie zur Taufpatin zu nehmen, wie dies Dukač sich vornahm zu tun.

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