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Der Plan

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So kam es also, dass ich nun niemanden zu Hause vorfand, mit dem ich die unerfreuliche Situation besprechen konnte. Andererseits hätte sich der Verlust meines Arbeitsplatzes ohnehin schlecht mit Brittas Zukunftsplänen vereinbaren lassen, so dass ich mich damit tröstete, mich wenigstens nicht auch noch für mein Unvermögen meinen Job zu behalten, rechtfertigen zu müssen.

Abwesend an meinem Bier nippend dachte ich über meine nächsten Schritte nach. Mit der eingetretenen Änderung meines beruflichen Status‘ würde eine Einschränkung meines finanziellen Spielraums einhergehen. Anders gesagt, keine Arbeit, keine Kohle. Dies war der besonders unangenehme Aspekt der Kündigung. Selbstverständlich musste ich mich umgehend um einen neuen Job bemühen, aber in der aktuellen Krise etwas zu finden war in etwa so aussichtsreich wie der Versuch, in der bulgarischen Damen-Nationalmannschaft im Gewichtheben ein neues Topmodell zu entdecken. Besonders optimistisch war das nicht gedacht, aber ich war schon immer der Meinung, dass Optimisten entweder nicht alle Fakten kennen, oder nicht in der Lage sind, diese richtig zu interpretieren. Außerdem würde ich die Miete für die Wohnung kaum weiterhin alleine tragen können.

Eigentlich hatte ich mir nach meinem Studium vorgenommen, nicht mehr in WGs zu leben, andererseits waren sicherlich schon größere Vorsätze an ökonomischen Realitäten zerschellt. Mit einem innerlichen Seufzer rang ich mich dazu durch, am nächsten Tag eine Anzeige zu schalten, um einen Untermieter zu suchen.

Um meine Gedanken zu ordnen und die nächsten Aktivitäten in der Reihenfolge ihrer Priorität aufzulisten, holte ich ein Blatt Papier und einen Bleistift und überlegte: Nachmieter suchen, Lebenslauf aktualisieren, Bewerbungen schreiben, Besuch beim Arbeitsamt, …

Der Stift schrieb:

URLAUB

Hm, Urlaub war in der Reihe der notwendigen Tätigkeiten eigentlich gar nicht aufgetaucht, trotzdem hatte der Gedanke einen gewissen Charme. Mir standen noch 12 Urlaubstage zu und die paar hundert Euro, die der Spaß kosten würde, machten am Ende auch keinen großen Unterschied. Außerdem, war das Geld etwa nicht gut investiert, wenn ich anschließend erholt und frischen Mutes die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz angehen konnte?

Schnell hatte ich mich davon überzeugt, dass der Stift einen hervorragenden Vorschlag gemacht hatte. Den Rest der Liste könnte ich ja nach meiner Rückkehr vervollständigen.

Zufrieden mit den erzielten Fortschritten schaltete ich den Fernseher an und ließ mich noch etwas berieseln, bis es Zeit war, mich für die abendliche Verabredung mit meinen Schicksalsgenossen fertig zu machen.

War ja klar

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