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Kapitel 10

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Jung war Wilhelm noch, aber man musste zugeben, keine Schönheit. Er glich eher einem damals gerade berühmt gewordenen Michelin-Männchen, war klein gewachsen, dafür aber breit. Sein Gesicht glich einer roten Kugel mit blonden Haaren. Früher war es ihm egal gewesen, wenn ihn seine Mitschüler gehänselt hatten, er glaubte ja zu wissen, dass er bald weg aus dem Tal sein und sie nie wiedersehen würde. Seit damals war er ein in sich gekehrter Einzelgänger, er wollte nie sonderlich viel mit anderen Menschen außer seiner Familie und seinem Lehrer zu tun haben. Doch nun mit 20 Jahren war sein Interesse am anderen Geschlecht erwacht und irgendwie sehnte er sich nach weiblicher Gesellschaft.

Im Gasthof arbeitete auch Hartls Gitti, sie war die Tochter des Besitzers und für die Bar und Getränke zuständig. Wilhelm kannte sie natürlich schon seit Kindertagen, sie war zwei Jahre jünger als er und am Nachbarhof aufgewachsen. Bis jetzt hatte er sie nur als kleines Nachbarmädchen gesehen. Doch nun fiel ihm auf, dass jedes Mal, wenn er beobachtete, wie sie sich zu den Getränkekisten am Boden hinunterbückte und ihm ihr Hinterteil entgegenstreckte, sein kleiner Willy in der Hose zum Leben erwachte. Auch bemerkte er jetzt die weiblichen Rundungen, welche Gittis Körper über Nacht – so schien es ihm zumindest – angenommen hatte. Sein Blick blieb immer öfters am tiefen Ausschnitt ihrer eng anliegenden weißen Kellerinnenbluse hängen und wie zum ersten Mal sah er ihr engelsgleiches blondes Haar. Ganz zu schweigen von ihrem Gesicht – plötzlich erkannte er, wie faszinierend tiefgründig das Blau in ihren Augen war, wie zart und rosig die Haut, die ihre Wangen umspannte und wie weich und rot ihre Lippen lockten. Irgendetwas hatte sich geändert. Irgendetwas Seltsames, das er nicht kontrollieren konnte.

Eines Tages stand er im Gastraum hinter der Bar und holte eine neue Packung Milch aus dem kleinen Kühlschrank unter der Theke heraus. In dem Moment, als er die Kühlschranktüre schloss und sich aufrichtete, kam Gitti schnellen Schrittes mit einem Tablett voller Gläser um die Ecke geflitzt. Da er sich zuerst hinunter gebückt hatte, war er für sie nicht sichtbar gewesen. Das Unvermeidliche geschah – sie prallten aufeinander und die Gläser fielen mit lautem Geklirre zu Boden. Jeder im gut gefüllten Gastraum schaute jetzt zu ihnen hin. Gitti schrie zornig: „Kannsch nit aufpassen, du Elefant im Porzellanladen?“. Wilhelm lief hochrot an, er konnte spüren, wie das Blut in seinem Gesicht kochte. Kein klarer Gedanke ließ sich fassen und er stammelte nur leise: „Tsch-Tsch-Tsch-Tschul-dige“ und rannte schnurstracks in die Küche, wo er sich gedemütigt auf einen Edelstahltisch setzte. Er verbarg sein Gesicht in seinen Händen und dachte: ‚Nun weiß ich, was Gitti von mir hält – ich bin ein Elefant, der tollpatschig im Porzellanladen Scherben macht’. So gerne wäre er etwas Anderes für sie gewesen. Plötzlich hörte er Schritte näherkommen. Er schaute auf und blickte direkt in diese tiefblauen Augen. Wieder glühten seine Wangen und nahmen die Farbe einer reifen Tomate an. Gar nicht mehr zornig, sondern sogar irgendwie liebevoll, sagte Gitti: „Es tuat mir load, Wilhelm. Du hasch ja nix dafür kennen, i hätt di nit so anschreien dürfen.“ Sie nahm seine Hand und fuhr fort: „I hoff, du kannsch mir noamol verzeihen“. Wilhelm wusste nicht, was er sagen sollte, sein Herz schlug wie ein Hammer in seiner Brust, seine Kehle war wie zugeschnürt. Das Einzige, was er hervorbrachte war ein stotterndes „J-j-ja s-s-s-s-icher, k-k-k-kua Pro-pro-problem“. Gitti strahlte ihn an, drehte sich um und ging wieder hinaus. Wilhelm blieb mit immer noch laut klopfendem Herzen und hochrotem Kopf zurück.

Seit diesem Vorfall kam Wilhelm vor, dass Gitti ihn immer öfter ansah und dabei lächelte. Natürlich bekam er jedes Mal ein hochrotes Gesicht und schaute verschämt weg, aber es gefiel ihm und er fühlte sich geschmeichelt. ‚Vielleicht mag sie mich doch ein bisschen’, dachte er und hatte plötzlich ein seltsam flaues Gefühl in der Magengegend.

So kam er immer öfter froh gestimmt nach Hause, wo ihn seine bettlägerige, griesgrämige Mutter erwartete. Noch immer gab sie ihm und Josef die Schuld an ihrem bedauernswerten Zustand. Und trotzdem kümmerte sich Wilhelm rührend um sie. Er brachte ihr jeden Tag Köstlichkeiten vom Gasthof mit, an seinen freien Tagen ging er mit ihr, falls es das Wetter erlaubte, im Rollstuhl spazieren und wenn sie wollte, was nicht sehr oft der Fall war, tranken sie einen Kaffee oder einen Saft im Gasthof. Er wusch sie, fütterte sie und versuchte, ihr das Leben so erträglich wie möglich zu gestalten. Doch Ida war schon so verbittert, vom Leben so enttäuscht, dass sie das alles nicht honorieren konnte. Im Gegenteil - was Wilhelm auch tat, es war niemals richtig oder genug. So war es ihr ein Dorn im Auge, dass er mit einem Mal so fröhlich war, es passte so gar nicht zu ihrer Stimmung. Eines Abends, nachdem ihr Sohn das Haus pfeifend betreten hatte und seine Schwägerin, die die Mutter tagsüber betreute, mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedet hatte, wurde es Ida zu viel und sie fragte mit zorniger Stimme: „Was isch denn mit dir los, Bua, warum bisch denn so guat aufglegt? Hasch di fescht amüsiert, während dei arme Muater im Bett dahinsiacht“.

Wilhelm überhörte mittlerweile schon gewohnheitsmäßig den vorwurfsvollen Unterton seiner Mutter, setzte sich an ihr Bett und berichtete schüchtern: „Woasch Mama - i glaub - i hab mi verliebt“.

Ida bekam große Augen und bemerkte schnippisch: „In wem hasch du di denn verliebt?“

Schon wieder spürte Wilhelm, wie ihm das Blut in den Kopf schoss, er sah auf den Boden und sagte kleinlaut: „In Hartls-Gitti“, und schnell hinterher: „Und i glab, sie mag mi a“.

Ida starrte ungläubig auf ihren Sohn und mit einem Mal brach sie in schallendes, gemeines Gelächter aus und zeigte mit ihrer rechten Hand auf ihren Sohn: „Du, du glabsch wirklich, dass das hübscheschte Madel im Dorf ausgerechnet auf di dicken, kloanen, tollpatschigen Buabn steat?“ Und wieder entfuhr ihr ein böser, lauter Lacher. „Bisch du vollkommen übergschnappt, du dummer Bua?“

In diesem Moment machte irgendetwas Klick in Wilhelms Kopf und er konnte sich nicht mehr halten. Er schaute auf und schrie seine Mutter direkt an: „Was woasch denn du schon von mir? Du hasch di überhaupt nie für mi interessiert, du und dei Selbtmitleid waren dir immer am wichtigschten. Die Gitti isch da andersch, die schaut nit nur aufs Äußere, sie hat sicher meine inneren Werte liebgewonnen“.

Nun wurde Ida noch zorniger und bösartiger: „Wia redesch du mit deiner armen kranken Muater, de du zum Krüppel gmacht hasch? Wegen dir und deinem Tet kann i nix mehr tuan außer auf den wohlverdienten Tod warten. Und du wirfsch mir vor, dass i di nit kenn? I woas genau, was für a nichtsnutziger Bua du bisch. Schau di nur an, so fett werd nur oaner, der koa Disziplin hat, dei Vater war immer guat gebaut und hat was für seinen Körper getan. Der hätt sich nia so gehen lassen wia du. Und welche inneren Werte soll die Gitti bei dir entdeckt haben? Dass i nit lach...“

Gekränkt stand Wilhelm auf und lief mit gesenkten Kopf hinaus in die Küche. Er wusste, dass das Ganze nicht leicht für seine Mutter war, aber rechtfertigte das wirklich alles? Auch wenn sie sich das einbildete, er konnte rein gar nichts für ihre Krankheit oder für die anderen Schicksalsschläge, die sie erleiden musste. ‚Und wenn sie die Wahrheit spricht?’, kam ihm in den Sinn, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Er hatte Gitti in die Augen geschaut, er hatte ihren Blick gesehen und darin war etwas, das sein Herz hatte höherschlagen lassen. Sie musste einfach etwas für ihn empfinden, er konnte sich nicht so getäuscht haben, beschloss er. Seine Mutter war eine arme, aber mittlerweile zutiefst verbitterte und bösartige Frau, die nur mehr Negatives im Leben sehen konnte. Seine Gefühle ihr gegenüber schwankten zwischen Mitleid und Wut und das beinahe gleichzeitig. Aber was sollte er machen, sie war immer noch seine Mutter, die er liebte und der er beistehen musste. So beschloss er, dem Mitleid und der Liebe die Oberhand gewinnen zu lassen und tröstete sich mit dem Gedanken, dass Ida arm dran war, nicht mehr klar denken konnte und außerdem keine Ahnung von den Gefühlen Gittis ihm gegenüber hatte. Er nahm wieder halbwegs fröhlich den Korb, den er vom Gasthof mitgebracht hatte, in die Hand, stellte ihn auf die Anrichte und legte die sich darin befindenden Plastikbehälter daneben. Wie jeden Tag bereitete er das Abendessen zu, richtete die Speisen liebevoll auf Tellern an und brachte sie in die Stube zur Mutter. Als wäre nichts geschehen, deckte er den Tisch, stellte die Teller hin, trug seine Mutter in den Rollstuhl, fuhr sie zum gedeckten Tisch und fütterte sie. Dabei redete er über das Wetter und erzählte ihr von den Gästen im Gasthof. Seine Mutter aß, murmelte manchmal eine Bemerkung, ein Abend wie immer.

Gitti war weiterhin übermäßig nett zu ihm und lächelte ihn bei jeder Gelegenheit an. Das gab Wilhelm Mut. Er konnte sich zwar eigentlich auch nicht ganz vorstellen, warum Gitti ihn auserwählt haben sollte, aber diese Blicke sprachen doch Bände. Er hatte schon davon gehört, dass sich hübsche Mädchen manchmal in nicht ganz so ansehnliche Männer verlieben – die Schöne und das Biest oder so. Warum sollte das hier nicht auch der Fall sein? Warum sollte er nicht auch einmal Glück im Leben haben? Je öfter sich sein Blick mit dem Gittis traf, desto überzeugter wurde Wilhelm, dass sie sich in ihn verknallt hatte.

Im Pitztal der späten 1970er Jahre waren feministische Strömungen noch gänzlich unbekannt und so war es ganz selbstverständlich, dass der Mann die Initiative zum besseren Kennenlernen ergreifen musste. Das war auch Wilhelm klar, und ermuntert durch Gittis Blicke nahm er sich vor, sie bei der nächsten Gelegenheit zu fragen, ob sie nicht einmal etwas mit ihm unternehmen möchte.

Es war ein wunderschöner Frühlingstag, der Schnee war gerade geschmolzen und die Natur erwachte zu neuem Leben. Wilhelm ging gutgelaunt zur Arbeit und lauschte dabei dem Zwitschern der Vögel, die auch das Ende des viel zu langen Winters zu preisen schienen. Pfeifend betrat er die Gaststube und sah schon Gitti hinter der Bar stehen. Sie hatte ihre Kellnerinnen Uniform noch nicht angezogen und trug ein offensichtlich neues Kleid - bunt, mit Blumenmuster und unglaublich enganliegend. Ihre langen blonden Haare waren noch nicht, wie sonst immer im Dienst, streng nach hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden, sondern fielen offen über ihre Schultern und glänzten im hereinscheinenden Sonnenstrahl. Sie sah ihn an und schon wieder war da dieser liebevolle Ausdruck in ihren Augen. „Wilhelm, heut vormittag san mir ganz alluan, die Muater und der Vater sein einkaufen in Imst. Aber es werd eh nit viel los sein, mir haben kuane Hausgäst heut, des schaffen wir zwoa schon“, sagte sie und lächelte ihn an. Sie kam Wilhelm vor wie ein Engel, ein Engel, der seiner war. Das musste die Gelegenheit sein, auf die er so lange gewartet hatte, denn normalerweise war immer Gittis Mutter die erste im Gastraum. Und der Tag war einfach perfekt, die Sonne schien und jedermanns Stimmung war angesichts des endenden Winters schon fast euphorisch. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen, sah Gitti an und stotterte: „Jjjja si-sicher. Dddu, Gitti, hhhheit isch sso a schianer Tttag, mmuansch sollt mir nnach der Arbeit no zammen an Kaff-ffee in St. Leonhard trinken?“

Als er endlich mit seinem Satz fertig war, sah er, wie Gittis Lächeln einfror, ihr liebevoller Blick wandelte sich plötzlich zu einem ungläubigen und ihre erste Äußerung war – schallendes Gelächter. Zuerst wollte Wilhelm nicht verstehen, was das bedeutete und lächelte noch gezwungen. Doch dann riss sich Gitti sichtlich zusammen und versuchte ernst zu erwidern: „Wilhelm, des tuat mir jetzt aber schrecklich load, du hasch da wahrscheinlich eppas missverstanden. I find wirklich, du bisch a netter Bursch, der super kochen kann und i bewunder, wia du aufgehsch dabei. I hab natürlich die ganze traurige Sach von deiner Muater mitkriegt und mir tut des so load, dass du nit deinen Traum erfüllen und in München arbeiten kannsch, du hättesch das Talent. Stattdessen muasch du in unserer Provinzkuchl jeden Tag Schnitzel und Greischtl kochen, des tuat mir immer in der Seele weh. Deshalb hab i mir gedacht, dass i dir wenigschtens des nit so schwer mach. I hätt mir nie gedacht, dass du da mehr dahinter siehst. So wie du ausschaugsch und so wie i ausschaug, da kann doch nia was draus werden.“

Dieser Satz saß, Wilhelm drehte sich schnell um, damit Gitti seine feuchten Augen nicht sehen konnte. Und als ob noch nicht genug gesagt wäre, fuhr sie fort: „Oh, tschuldige, des war iatz a nit nett, aber es isch für mi jetzt a a seltsame Situation...“. Wilhelm murmelte etwas von „Vergiss die letzten 10 Minuten, ..tuan wir wia wenn nix gwesn war .... war alles a Irrtum“, und verzog sich fluchtartig in die Küche. Er setzte sich auf seinen Schemel und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er wünschte, die Erde täte sich vor ihm auf und verschluckte ihn. Alles war so peinlich und er hatte sich zum totalen Idioten gemacht. Niemals wieder konnte er Gitti in die Augen sehen, nicht einmal in der Nähe von ihr sein. Wie konnte er nur glauben, dass diese Göttin sich für ihn, den fetten kleinen Willy interessieren würde? Er kam sich vor wie der letzte Depp, er hatte Mitleid mit Liebe verwechselt.

Den Rest des Tages verkroch sich Wilhelm in der Küche und war heilfroh, als Gittis Eltern gegen Mittag wiederkamen. Wenigstens war er nicht mehr allein mit ihr im Haus und sie konnte es noch niemandem erzählt haben. Dies würde sich sicher am Abend ändern. Wilhelm erkannte, dass er nicht mehr im Gasthof arbeiten konnte. Er wollte mit allen, vor allem mit Gitti, nichts mehr zu tun haben, wollte nicht jeden Tag an seine Schmach erinnert werden. Deshalb ging er zu seinem Chef, Gittis Vater, und überbrachte ihm seine Kündigung. Dieser war zwar zuerst überrascht, sagte dann aber: „I hab mir schon gedacht, dass du a früher oder später zur Bahn gian wearsch, soviel wie de kennen mir nit zahlen“. Wilhelm horchte auf und erinnerte sich daran, dass bei der gerade eröffneten Rifflseebahn noch Mitarbeiter gesucht wurden. Er hatte schon davon gehört, dass es dort auch eine Kantine für die Angestellten gab und dafür dringend einen Koch gesucht wurde. Welch ein Glücksfall, erkannte er und erwiderte dankbar: „Ja, genau. Und du woasch ja, dass die Medikamente für die Muater an Haufen Geld kosten, da muass i a schaugn, das sichs ausgeht.“ Sein ehemaliger Boss schaute ihn bedauernd an und sprach: „Aber sicher, Bua, des verstehen wir alle. Mach es guat und halt die Ohren steif! Lass di wiederamol blicken – als Gast natürlich!“. Er zwinkerte ihm freundschaftlich zu und reichte ihm die Hand. Wilhelm war ihm sehr dankbar - einmal für den Tipp mit dem Job bei der Bergbahn aber auch dafür, dass er nicht noch näher nach den Beweggründen seiner Kündigung gefragt hatte. Er lächelte ihn an, gab ihm die Hand und sagte: „Danke, Chef, werd i machen.“, obwohl er eigentlich nicht vorhatte, so schnell wiederzukommen.

Als er an diesem Abend immer noch geknickt ob Gittis Zurückweisung heim zur Mutter kam, lag diese wie immer in ihrem Bett in der Stube und sah fern. Trotz ihres immerwährenden Verdrusses bemerkte sie, dass an Wilhelm irgendetwas anders war als sonst und fragte: „Isch dir heit was über die Leber glaufen, Bua? Sonst kimmsch immer pfeifend bei der Tür eina und heut sagscht kua Wort.“ Wilhelm sah traurig auf und erwiderte: „Du hasch rechtghabt, Muater, die Gitti isch wirklich nit an mir interessiert.“ Die Mutter sah in an und lachte laut auf: „Des hun i dir decht glei gsagt, glaub doch einer alten Frau, koa junges schians Madl interessiert sich für so an fetten kluanen Bua wia di“.

Wilhelm ließ wieder den Köpf hängen und dachte: ‚Wahrscheinlich hat sie wirklich recht, offensichtlich gibts da bei uns nur Madln, denen es auf das Äussere ankommt, sonst nichts’.

Zur Mutter sagte er weiter: „Jaja, i woas. Ah und noch was – i werd zur Bahn arbeiten gian, da kann i die frühe Schicht machen, kriag mehr gezahlt und bin früher bei dir dahuam.“ „Jaja isch schon guat“, antwortete die Mutter recht desinteressiert und schaute wieder in den Fernseher.

MANGOKNÖDEL

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