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Kapitel 3

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Das Schicksal meinte es nie wirklich gut mit Wilhelms Mutter.

vier Jahre nach dem Tod ihres geliebten Gatten Roman stand eines Tages der Direktor der Raiffeisen Bank in der Türe. Ida hatte vor zwei Jahren einen Kredit aufnehmen müssen - der alte Traktor bedurfte einer kostspieligen Reparatur und das Dach des Heustadels war undicht. Der darauffolgende Sommer war katastrophal. Die erste Ernte - das Friahah - fiel durch starken, späten Schneefall und gefrierende Böden bis Anfang Mai vollkommen aus. Alle Hoffnung lag nun beim Gruamet - der zweiten und letzten Ernte. Doch auch diese war durch viel Regen und kühle Temperaturen nicht zufriedenstellend ausgefallen. Ida erkannte, dass sie niemals das ganze Vieh durch den Winter bringen könnte und musste 3 gute Milchkühe verkaufen. Das wenige Geld, dass sie dafür bekam - der Viehpreis war natürlich durch die miserable Ernte im ganzen Tal im Keller - musste sie für Futter ausgeben, damit die restlichen Tiere über den Winter gebracht werden konnten. Die Rückzahlung des Kredits musste warten.

Im Jahr darauf das nächste Unglück - bei einem schweren Gewitter auf der Hochalm stürzte eine von Idas Kühen mit ihrem Kalb einen steilen Felshang hinab. Die Hirten fanden am nächsten Tag nur mehr die von Geiern zerfressenen Überreste der Tiere. Ida bekam zwar eine kleine Abfindung der Gemeinde, doch um im Winter überleben zu können, brauchte sie mindestens noch zwei Tiere, die sie vom letzten Er

sparten kaufen musste. Und wieder war kein Geld mehr für die Kreditrückzahlung übrig.

Der Bankdirektor, der Ida schon seit ihrer Geburt kannte und natürlich über ihre Schicksalsschläge Bescheid wusste, musste ihr schweren Herzens die schlechten Nachrichten überbringen - da keine einzige Rate des Kredits gezahlt worden war, stellte die Zentrale in Innsbruck den Gesamtbetrag fällig. Ida musste nun entweder das Geld irgendwie auftreiben, oder der Hof, der der Bank als Sicherheit übertragen worden war, würde versteigert werden. Ida lief weinend zu ihrem Bruder Josef, Wilhelms Tet, und erzählte ihm von der Misere. Josef konnte ihr zwar selbst nicht helfen, auch er konnte nach den letzten schlechten Jahren nur mit Mühe und Not seine Familie durchbringen, aber er wusste Rat - ihr Nachbar, „Hartls Rochus“, hatte es durch seine Bergführer- und Schilehrer-Jobs zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht und spielte schon länger mit dem Gedanken, seine Landwirtschaft zu erweitern. Es wäre möglich, dass Rochus Ida den Stall und das Land abkaufen würde. So könnte sie den Kredit zurückzahlen und das Bauernhaus behalten - ein kleiner Betrag würde sogar noch übrig bleiben, den Ida für die Ausbildung von Wilhelm verwenden könnte. Ida müsste sich zwar irgendwo eine Arbeit suchen, aber es eröffneten immer mehr Gasthäuser und Pensionen im Pitztal, die Personal suchten, so sollte dies kein großes Problem sein. Rochus war auch gleich begeistert von dem Vorschlag, für ihn war der Zischgn-Hof ideal, nur zwei Häuser von seinem entfernt, auch die Felder lagen gleich neben den seinen. Er bezahlte einen sehr anständigen Preis und so kam es, dass Ida sogar einen neuen Fernseher kaufen und dann immer noch etwas Geld für Wilhelm zur Seite legen konnte. Im neugebauten „Alpengasthof Pitztal“ fand Ida auch gleich eine Anstellung als Köchin und alles schien gut zu sein.

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