Читать книгу Endlich Laubengirl - Mein Abenteuer Schrebergarten - Nova Meierhenrich - Страница 4
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Meinen Traum von einem Stockrosengarten im Scandi-Stil habe ich mir erfüllt.
(M)Ein Traum wird wahr
Ob es die Rückbesinnung auf das Leben in und mit der Natur ist, der Traum von einem kleinen Stück eigenem Grün, der Wunsch nach Selbstversorgung und etwas Unabhängigkeit oder einfach nur die romantische Vorstellung von baumelnden Beinen in einer Hängematte vor der eigenen Laube, in der Hand ein kühles Getränk und frisch gepflückte Erdbeeren in der Schale gleich daneben: Gründe für die neu aufgekeimte Sehnsucht nach der eigenen Parzelle, dem eigenen kleinen Schrebergarten, gibt es sicher viele und während Corona kamen noch zahlreiche weitere ungeplant dazu. Wobei die meisten Neu-Laubenpieper wohl bestätigen werden, dass sie vor zehn Jahren die Vorstellung, einen Kleingarten zu besitzen, noch mit einer Handbewegung abgetan hätten. Zu spießig, zu altbacken, zu eingefahren in alten Mustern.
Hätten sie mich gefragt, so hätte ich ihnen wahrscheinlich schon im zarten Alter von zwölf Jahren verkündet, dass ich einmal eine eigene Laube besitzen würde. So richtig mit Pflaumenbaum, Gemüsebeet und einer großen Hängematte. Denn ungefähr zu dieser Zeit liebte ich es, die freien Nachmittage im Schrebergarten meiner Cousine zu verbringen – oder vielmehr in dem von Onkel und Tante. Die bewohnten eine für meine Heimatstadt typische Zechenwohnung, zu der ganz traditionell eine eigene Parzelle in der Kleingartenanlage gleich hinter dem Haus gehörte. Hier trafen sich die Männer zu einer Flasche Bier zum Fußballgucken, die Frauen hielten eigentlich zu jeder Zeit einen Schwatz am Gartenzaun, es gab gefühlt immer irgendwo ein Stück Kuchen und ein Glas Limonade und wir Kinder flitzten den ganzen Tag durch die Anlage. Ja, so etwas wollte ich auch einmal.
Als meine Eltern später in ein Haus am Stadtrand zogen, bekam jedes von uns vier Kindern ein eigenes Beet zugeteilt, für das wir fortan persönlich verantwortlich waren. Selbstredend durfte jeder anbauen, was er/sie wollte, und machte so erste Erfahrungen mit gütigem und zickigem Gemüse. Kleiner Spoiler vorab: Möhren sind Diven! Aber dazu später mehr …
Ich kann jedenfalls guten Gewissens sagen, der Keim des Laubentraums wurde sehr früh gesät und es war nur eine Frage der Zeit, bis ich ihn in die Tat umsetzen würde. 2017 war es dann so weit!
Von Anfang an haben wir die Umwandlung unserer Parzelle und Laube fotografisch festgehalten. Einfach nur für uns. Um uns irgendwann auf die Schulter klopfen und sagen zu können: »Schau, was wir schon alles erreicht haben.« Ab und zu habe ich auch mal auf meinem Blog über unsere Laubengirlz-Abenteuer geschrieben. Über experimentelle DIY-Projekte und die ersten Schritte unseres Kleingärtnerlebens. Nach etwa einem Jahr ist dann der Laubengirlz-Instagram-Account entstanden, weil ich das Thema Laube von meinem öffentlichen Künstler-Account trennen wollte. Es gab einfach so viel Inspirierendes zu entdecken. Die Online-Garten-Community ist eine eigene kleine Welt, in der man sich herrlich aufgehoben fühlt unter Gleichgesinnten, die sich genauso für ihr selbst angebautes Gemüse oder neue Bauprojekte begeistern können wie man selbst. Man ist eine Verrückte unter vielen und das fühlt sich toll an!
Aber über ein Buch habe ich zu keinem Zeitpunkt nachgedacht. Als Gräfe und Unzer mit dieser Idee an mich herantrat, sagte ich daher erst mal: »Nein!« Mir war völlig klar, dass ich keinen Gartenratgeber schreiben könnte. Hatte ich doch selbst überhaupt keine Ahnung von dem, was ich da tat. Alles, was ich in den letzten Jahren im Schrebergarten angepackt habe, entstand rein aus meiner persönlichen Einstellung: Einfach mal machen. Wird entweder eine Erfahrung, ein Erfolgserlebnis oder eine Lektion. Ein absolutes Try-and-Error-Verfahren, bei dem man mal gewinnt und mal verliert. Auf keinen Fall wollte ich mich als Gartenexpertin hinstellen. Das wäre maßlos übertrieben gewesen. Eine glatte Lüge!
Aber was Verlage ja dann manchmal doch gut draufhaben, ist eine gewisse Überzeugungstaktik. Sie wollten genau das: Einen authentischen Blick über den Gartenzaun. Und so liegt es jetzt vor mir und euch: mein »Abenteuer Schrebergarten«. Gebunden und mit Liebe gestaltet. Kein Ratgeber, sondern eine Reise in meine kleine Schrebergartenwelt. Mit Anregungen, Erfahrungen, dem ein oder anderen Tipp (einige sogar brauchbar) und vielen Anekdoten aus der Kleingartenanlage. Bereichert durch Gastbeiträge von Mitgliedern der Online-Garten-Community. Ich bin so dankbar, dass sie ihre Erfahrungen hier mit euch teilen und sofort »Ja« gesagt haben, als ich fragte, ob sie etwas beitragen wollen. Mir war einfach wichtig, die große Vielfalt der Schrebergartenwelt zu zeigen. Denn was wir auf unserer Parzelle veranstalten, gestalten und leben, ist nur ein kleiner Einblick in die riesige Vielfalt des Kleingartenlebens. Nur mit meinen Erzählungen wäre es für mich einfach nicht komplett gewesen.
Viel Spaß beim Eintauchen in unser Laubengirlz-Leben. Und wer weiß: Vielleicht bekommt ja der ein oder andere Lust. Ich kann nur sagen: Einfach mal machen!
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Für mich war schon sehr früh klar: Irgendwann werde ich eine Laube haben. Ich werde mit einem Kaffee in der Hand auf der Terrasse sitzen und den Tag begrüßen. Ich werde bis zu den Ellbogen in der Erde wühlen, mein eigenes Gemüse ziehen und immer eine freie Hängematte für Freunde haben.
Okay, es hat dann doch ein paar Jahre gedauert den Traum in die Tat umzusetzen. Aber gut Ding will Weile haben und was wäre man ohne Träume?
Eure Nova
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