Читать книгу Das neue Paradies auf Erden - Oliver Brunotte - Страница 13

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Kapitel 7: Unterricht

Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst;

ich will dich mit meinen Augen leiten.

Psalm 32:8

Ich will dich den Weg der Weisheit führen;

ich will dich auf rechter Bahn leiten.

Sprüche 4:11

Michael war genervt. So langsam könnte Tim doch echt mal ankommen.

Der Waldbrand vor ihm hatte inzwischen heftig zugelegt und erste Konturen wurden in dem Rauch und den Flammen erkennbar. Sofort begannen überall die Leute ihre seltsamen kleinen Kameras in die Höhe zu halten, um damit wie wild Fotos und Videos aufzunehmen.

Kannte er alles. Schon tausendmal gesehen. Er wusste selbst nicht so genau, was ihn immer wieder hierherzog. Trotzdem landete er irgendwie immer wieder bei dieser Einheit, besonders, wenn er sich unsicher fühlte oder Halt im Leben brauchte.

Jedes Bild jeder einzelnen Kamera, die das Ganze damals aufgenommen hatte, konnte Michael sich auf einem von 'zig verschiedenen Bildschirmen anzeigen lassen. Das hatte er bei den ersten Malen, als er diese Einheit durchgenommen hatte, besonders toll gefunden und sich eine ganze Wand aus Bildschirmen um sich herum geschart. Inzwischen brauchte er solche Spielereien natürlich nicht mehr. Mit einer knappen Geste holte er sich seine Lieblingsperspektive (die Kamera einer jungen Frau mit einer erstaunlich ruhigen Hand) auf den großen, wandfüllenden Bildschirm vor ihm.

Er blickte auf seine Uhr. Mann! Schon kurz vor zwölf! Was für ein Mega-Trödler. Wann kam der endlich?

Als er wieder aufblickte, stand inmitten der Flammen die mächtige und turmhohe Gestalt Gottes. Mit dramatisch wehender Toga und Rauschebart, die Bäume um ein Vielfaches überragend und mächtig sauer. Seine Stimme hallte wie Donner über die Häuser des kleinen Dorfes und die Menschen lauschten ehrfürchtig auf die weisen Worte ihres Schöpfers. Sie alle wussten: Sie waren auserwählt worden, nach Jahrhunderten der Abwesenheit Gottes, die Ersten zu sein, zu denen er sprach. Es war ihnen allen bewusst, welche Ehre ihnen zuteilwurde. Mit offenen Mündern und albern in die Höhe gereckten Mini-Kameras lauschten sie ehrfürchtig auf die Worte ihres Herrn und Schöpfers.

Gott sah sich um. Erblickte die Menschen. Richtete sich noch ein klein wenig majestätischer auf und räusperte sich.

Dann begann er, sie anzubrüllen.

»Ihr dämlichen Idioten! Ihr kleinen Dummbeutel! Was habt ihr euch eigentlich gedacht…? Habt ihr überhaupt nachgedacht? Wozu hab ich euch denn wohl Gehirne mitgegeben? Was für ein Sauhaufen ist das denn hier?«

Berühmte erste Worte. Hatte sich der alte Mann sicher gut zurechtgelegt nach seiner dreitausendjährigen Abwesenheit. Die umstehenden Filmer und Knipser jedenfalls wirkten schwer beeindruckt. Tatsächlich standen die meisten mit weit aufgerissenem Mund da. Michael grinste. Das war in dieser Einheit immer wieder seine Lieblingsstelle. Wie die Leute, die eigentlich doch angeblich an Gott glaubten und in die Kirche gingen, um zu beten und Geschichten über ihn zu hören da so völlig perplex rumstanden, als er sich dann tatsächlich endlich zeigte.

Und wie sie sich vor Angst fast in die Hosen machten, weil er nicht etwa der liebe gute Opi aus dem Kindergottesdienst war, sondern stinksauer, dass die Menschen die Erde in den letzten Jahrhunderten fast völlig kaputt gemacht hatten. War das denn so überraschend gewesen? Er hatte sie schließlich erschaffen. Und nun, wo sie kurz vor dem völligen Kollaps stand, hatte er doch wohl jedes Recht ein kleines bisschen zu meckern, oder?

Michael kramte sein Buch aus der Tasche. Jetzt kam erstmal nichts Spannendes mehr. Gottes lange Tirade hatten sie sowohl in Geschichte als auch in Natur und Gotteskunde zigmal durchgekaut. Böse-böse-Autofahrer, mecker-mecker-Kreuzfahrtschiffe, spinnt-ihr-eigentlich-Plastiktüten, merkt-ihr-noch-was-Meeresver-schmutzung… und so weiter und so weiter.

Alles kluge Worte und genau das Donnerwetter, das damals so dringend nötig gewesen war. Aber inzwischen, wo Gott sei Dank ja alles wieder in Ordnung war, kam Michael die große Mecker-Ansprache etwas fehl am Platze vor. Er vermutete, dass die Einheit trotzdem noch immer so intensiv in allen Fächern behandelt wurde, damit sich sowas nie wiederholte und die Menschen aus ihren früheren Fehlern lernten.

Naja… Er hatte sich das Ganze echt oft genug angeschaut. Inzwischen konnte er Gottes Worte schon fast synchron mitsprechen. Keine Ahnung, was ihn immer wieder hier hinzog. Irgendetwas an der ganzen Sache störte ihn, ließ ihn einfach nicht los, aber er kam einfach nicht drauf, was es war. Und nach der Sache mit dem Wasserfall gestern, hatte er das große Bedürfnis gehabt, noch einmal hierher zu kommen. Er schüttelte den Kopf. Völlige Zeitverschwendung.

Ein kurzes Grinsen schlich sich in Michaels Gesicht, als seine zweite Lieblingsstelle der Einheit näher rückte. Er wusste inzwischen ganz genau, von welchem armen Tropf der Kommentar kommen würde und blickte schon voller Vorfreude in seine Richtung.

»Man, man, man…«, flüsterte der etwas verschnupft aussehende Mann im schicken Anzug. »…hatte der nicht angeblich mal gesagt, 'macht euch die Erde untertan?' Das hat er wohl verge…«

Doch da stand mit einem Male die gewaltige Gestalt Gottes direkt neben ihm, mit flammendem Blick und Funken aus den Augen versprühend.

»Untertan machen solltet ihr euch die Welt«, brüllte er den Mann mit anklagend ausgestrecktem Zeigefinger direkt ins Gesicht. »Untertan hab ich gesagt und nicht Sklave! Das ist ein gewaltiger Unterschied, den ihr anscheinend alle nicht kapiert habt!«

Er wandte sich von dem zitternden Anzugträger ab und sprach nun direkt zu der Menge, die unwillkürlich vor ihm zurückgewichen war.

»Wahrlich, ich sage euch:

Welcher Herrscher auf Erden seine Untertanen so schlecht behandelt, wie ihr es mit der Erde getan habt…

…welcher Herrscher so wenig darauf achtet, dass seine Untertanen ein halbwegs lebenswertes Leben führen und nicht unter unwürdigsten Bedingungen in winzigen Käfigen und Ställen nur noch den sicheren Tod herbeisenen

…welcher Herrscher sich so wenig darum schert, ob sein Untertan, die Welt, überhaupt lebt oder stirbt…

…dem gebührt nicht länger die Herrschaft und er soll künftig einem anderen, weiseren Herrn dienen!«

Stille. Donnergrollen aus der Ferne. Ein völlig unpassendes Piepsen, als ein weiterer Typ mit Mini-Kamera damit ein Bild aufnahm, den Blick in Gottes Augen sah und das Ding schnell wieder in der Tasche verstaute.

»Ich werde für euch dieser Herrscher sein. Und betet, dass ich ein gnädigerer Herr für meine Untertanen sein werde, als ihr es wart«

Michael beschloss, dass diese Stelle eigentlich doch seine absolute Lieblingsstelle war. Das war so cool, wie Gott da die versammelte Mannschaft zur Schnecke machte. Die hatten echt Schiss, dass es ihnen jetzt allen an den Kragen ging. Verständlich. Die konnten ja noch nicht wissen, dass er eigentlich total lieb und nett war und die Menschheit trotz des ganzen Mists, den sie verzapft hatte, retten und ihnen das Paradies schenken würde. Voll der Softie, eigentlich. Aber in dem Moment hier war er einfach nur der größte Super-Killer-Boss von allen.

Michael lächelte, schlug sein Buch auf und checkte zum siebten Mal heute die Anwesenheitsliste. Lauter grüne Häkchen bei zig verschiedenen Namen. Aber immer noch kein Tim. Manno! Ausgerechnet heute, wo er ihm so etwas Spannendes hätte zeigen wollen.

Er seufzte, öffnete mit einer Geste in seinem Buch ein Tor, das ihn aus der Einheit wieder zurück in die Schule brachte und ließ die Gestalt Gottes hinter sich zurück. Wenn er sowieso auf Tim warten musste, könnte er ja in der Zwischenzeit auch etwas Sinnvolles tun.

Er rief seinen Status auf und blätterte lustlos durch die Einheiten, die er wiederholen oder abschließen konnte. Oh Mann, Level 45 in Geschichte, aber erst 20 in Mathe. Er wusste, dass er Mathe viel zu lange hatte links liegen lassen. Das war ja an sich nicht schlimm, nach den ersten zehn Leveln, die in jedem Fach Pflicht waren (Grundrechenarten, Lesen, Schreiben, Gotteskunde und so weiter) durfte ja jeder völlig frei entscheiden, was er lernen wollte. Und neben 'Geschichten und Filme' was fast durchgängig alle Kinder und auch viele viele Erwachsene als eines der Hauptfächer wählten, hatte Michael eben dieses seltene Interesse dafür entwickelt, wie die Welt vor hundert, tausend oder zehntausend Jahren ausgesehen hatte.

Mit seiner Begeisterung hatte er es auch geschafft, Tim anzustecken. Spätestens nach dem Tor zur Jurazeit hatte er ihn am Haken. Einen Brontosaurus tatsächlich anzufassen, die raue Haut zu streicheln und neben diesen Riesen durch die unberührte Urwelt zu spazieren war doch etwas anderes als im 'Geschichten' Unterricht über die Kameraführung und die CGI Effekte der Jurrasic Park Filme zu diskutieren.

Und trotzdem waren Tim und Michael bei ihren Ausflügen dorthin meistens alleine. Mal abgesehen vom obligatorischen Engel, der sie stets begleitete und mehr als einmal ihren Hintern vor hungrigen Allosauren retten musste.

Dass die Tore Gottes einen nicht nur an jeden beliebigen Ort der Welt, sondern eben auch in jede Zeit transportieren konnten, schien nicht so viele Leute zu begeistern wie die Aussicht ein berühmter Schriftsteller, Künstler oder Musiker zu werden. So waren Tim und Michael bei ihren Ausflügen in die Steinzeit, das Mittelalter oder das zwanzigste Jahrhundert nur selten in Begleitung anderer Kinder. Michael fand das sehr seltsam. Aber vielleicht schickten die Tore die anderen ja einfach an andere Orte in der Vergangenheit, damit keine zu großen Gruppen entstanden. Wer versteht schon Gottes Plan.

In jedem Fall wollte Michael den Rückstand in Mathe wieder ein bisschen einholen. Wie gesagt, eigentlich wäre das nicht nötig, aber erstens wollte er nicht einer von diesen Fachidioten werden, die nur ihr Spezialgebiet kannten und nie rechts oder links über den Tellerrand schauten, und zweitens war Tim in Mathe schon auf Level 19. Und der war zwei Jahre jünger! Auf keinen Fall würde er sich von diesem kleinen Streber abhängen lassen. So gern er ihn auch mochte: der Große war schließlich immer noch er.

Also mal sehen. Er hatte zwar ´ne Menge Einheiten auf Stufe eins, einige sogar auf Stufe zwei, aber abgeschlossen auf Stufe drei waren nur ganz wenige. Eigentlich war er doch gar nicht so schlecht in Mathe. Machte ihm sogar richtig Spaß.

Aber eben vor allem die Stufe eins, wo man ein neues Thema entdecken und sich allein oder unterstützt durch einen Tutor die Zähne an einem Problem ausbeißen konnte. Für ihn war das immer wie Rätsel knacken und er liebte es. Meistens versuchte er, alles komplett ohne fremde Hilfe herauszufinden.

Einmal war er durch ein Tor gegangen und in einem gigantischen Raum rausgekommen, fast schon eine Kathedrale mit gewaltigem Kuppeldach, in der mehrere riesige Pendel an Stahlseilen von der Decke hingen und majestätisch hin und her schwangen. Sonst gab es keinerlei Erklärungen, keine Arbeitsblätter, Anweisungen oder andere Hilfsmittel. Lediglich an der Wand befanden sich zwei Knöpfe. Wenn man den einen drückte, fuhr aus dem untersten Punkt eines jeden Pendels eine kleine Spitze heraus, die dann Spuren in dem Sand hinterließ, der den gesamten Fußboden bedeckte. Der andere sorgte dafür, dass die Spitzen wieder eingefahren wurden und ein langer Stab einmal komplett von der rechten zur linken Seite der Halle über den Sand gezogen wurde, so dass hier alles wieder schön glatt war.

Das war so hundertprozentig nach seinem Geschmack gewesen. Ganz in Ruhe beobachten. Regelmäßigkeiten erkennen. Ideen aufschreiben, verwerfen, irgendwann verstehen, warum die Welt so ist, wie sie ist. Natürlich hatte er das Prinzip der Kurven und auch die Berechnungsmodelle für die Pendelbewegung schon nach kurzer Zeit verstanden. Und eigentlich hätte er die Einheit damit auch schon ganz schnell abschließen können.

Machte er aber nicht. Stattdessen holte er Tim und die beiden verbrachten mehrere sehr vergnügliche und komplett un-lehrreiche Stunden in der Einheit, indem sie auf die Pendel kletterten, darauf ritten, sich gegenseitig damit durch den Raum jagten und oft nur knapp gefährlichen Kollisionen entgingen. Irgendwann gingen sie dann dazu über, sich halb im Sand einzubuddeln, während die riesigen Unterseiten der Pendel nur Zentimeter über ihren Köpfen ihre Kreise zogen. Schöne Zeiten…

Phase eins war wie gesagt nie Michaels Problem gewesen. Auch Phase zwei schaffte er meist noch einigermaßen, vor allem seit Tim in Mathe so heftig aufgeholt hatte, dass sie die Einheiten immer öfter gemeinsam machen konnten. Eigentlich war die Phase zwei ja auch die leichteste: man musste halt zu zweit das Problem nochmal durchsprechen und gemeinsam mit dem anderen die Lösung erklären. Keine große Sache.

Nur bei Phase drei hatte Michael immer wieder echte Probleme.

Na los, sagte er sich. Jetzt mal nicht so albern sein, so schwer ist es doch auch wieder nicht.

Michael wählte eine der einfachsten Einheiten aus, tippte auf 'Phase 3' und wartete, dass irgendwo in seiner Nähe ein Tor entstehen würde. Er versuchte in alle Richtungen gleichzeitig zu schauen, aber natürlich entstand das Tor mit einem leisen 'wupp' wieder genau da, wo er gerade nicht hinschaute.

Tim und er hatten schon alles Mögliche ausprobiert, um den Toren beim Entstehen zuzuschauen. Aber selbst als sie sich einmal Rücken an Rücken gestellt, dabei im Kreis gedreht und den ganzen Raum im Blick behalten hatten, war es ihnen nicht gelungen. Gott hatte das Tor einfach im Gang vor ihrem Zimmer entstehen lassen. Vermutlich machte ihm das heimlich total Spaß, Kinder so zu verwirren…

Das Tor, das jetzt aufgetaucht war, sah knallig bunt aus und bestand aus lauter übereinander gestapelt kleinen Boxen verschiedener Größe und Farbe. Oha. Das konnte ja lustig werden. Michael holte einmal tief Luft und trat durch das Tor.


Er bereute seine Entscheidung sofort. Von den drei Sechsjährigen, die gerade hier waren, hängte sich einer gleich an sein linkes Bein, einer rannte in Kreisen durch den Raum und schrie dabei und nur einer schien tatsächlich die Bauklötze im hinteren Teil des Zimmers entdeckt zu haben.

»Bist du unser Lehrer?« fragte ihn der Bein-hänger. »Erklär mir wie das geht. Ich versteh das alles nicht«.

Der Flitzer war inzwischen über einen Bauklotz gestolpert und fing an zu weinen.

»Also eigentlich«, meinte Michael zögerlich, »sind die Tore so angelegt, dass man erstmal selbst ausprobieren kann und das Ganze vielleicht von alleine… »

»Warum hast du so lange Haare?«

»Bist du ein Mädchen?«

»Ich versteh das alles nicht…«

»Der hat meine Bauklötze weggenommen!«

Michael seufzte. Ganz ruhig bleiben. Diesmal würde er es hinkriegen.

Mit lauter und tiefer Stimme sagte er:

»Guckt doch mal da. Mit den Bauklötzen können wir doch sicher eine super Burg bauen. Und dann schauen wir mal, wie viele Klötze in jedem Turm stecken, ja?«


Es dauerte fast eine halbe Stunde bis er es allen erklärt hatte und als sie endlich von den Bauklötzen weg hin zu den Zeichnungen kamen, in denen sie erkennen sollten, wie viele Quader sich in den Gebilden versteckten, war er schon völlig durchgeschwitzt. Er selbst hatte die Einheit komplett ohne Hilfe und in zehn Minuten geschafft. Warum musste denn diese Quälerei hier noch sein?

Natürlich, die Idee hinter der dritten Stufe leuchtete ihm auch ein: Am intensivsten beschäftigt man sich mit einem Thema immer dann, wenn man versucht, es jemand anderem beizubringen. Aber diese Wusel-Würmer hier hatten trotz seiner (echt richtig guten und völlig einleuchtenden) Erklärungen total lange überhaupt gar nichts kapiert.

Wenigstens das mit den verdeckten Quadern in den hinteren Reihen schienen sie endlich verstanden zu haben. Jetzt nur noch ein paar Übungen zum Festigen, dann könnte er endlich einen Haken hinter diese Einheit machen.

In diesem Moment kam ein PING aus dem Buch in seiner Hand. Er schaute darauf und sah sofort, dass Tim endlich in der Schule angekommen war. Passte ja echt super. Wenn er jetzt noch lange hier rumhing, würde Tim alleine in ein Tor gehen und Michael würde wieder auf ihn warten müssen.

Schweren Herzens sagte er in das geöffnete Buch hinein: »Ich brauch hier mal ´ne Ablösung«

Sofort erschien in einem strahlend hellen Licht am Ende des Raumes ein Engel mit dem engeltypischen seligen Lächeln im Gesicht.

»Hallo Michael«, sagte der Engel. »Sicher, dass ich hier für dich übernehmen soll? Du bist doch schon so weit gekommen. Die Einheit wäre bestimmt schon in einer Viertelstunde zu Ende.«

»Geht leider nicht anders«, erwiderte Michael und atmete einmal tief ein und aus. Ihm war schon klar, dass die Phase 3 jetzt wieder als 'nicht abgeschlossen' in seinem Buch auftauchen würde und er sich all das würde nochmal antun müssen. »Danke fürs Einspringen«, sagte er trotzdem.

»Kein Problem«, meinte der Engel. Und während Michael auf das Ausgangstor zuging, hörte er ihn noch sagen: »Hey Leute! Lange nicht gesehen! Wow, seid ihr schon weit gekommen heute! Ihr seid ja richtige Profis…«

Er versuchte, es nicht zu persönlich zu nehmen, wie die Kleinen auf den Engel zu rannten und ihn begrüßten als sei er der Heiland persönlich. »Juhuuu, Rafael ist da! Jetzt wird's endlich lustig!«

Das neue Paradies auf Erden

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