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Wie Sie das Buch nutzen können

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Die einzelnen Kapitel sind nach Möglichkeit in der Reihenfolge gegliedert, in der Sie das Ausleuchten einer Person im Studio (und später on Location) gestalten sollten. Als Erstes setzen Sie das Hauptlicht. Das ist zunächst eine Lampe, später auch die Sonne oder jede andere Lichtquelle. Erst wenn diese perfekt steht und sich alle gewünschten Effekte zeigen, sollte mit Aufhellungen das entstandene Ergebnis weiter verfeinert und den technischen Anforderungen entsprechend modifiziert werden. Im Kapitel über das Hauptlicht sind daher zunächst Bilder zu finden, bei denen der Kontrast eigentlich viel zu hoch ist; hier habe ich noch bewusst auf eine anschließende Aufhellung verzichtet. Dieses Kapitel stellt die Hauptlichtarten so dar, wie Sie sie beim Ausprobieren an dieser Stelle vor sich sehen werden. Erst in den weiteren Kapiteln werden die anfänglichen Bilder durch Lampengrößen, Aufheller und Effektlichter weiter modifiziert. Dabei folge ich der wichtigen Regel, dass der nächste Schritt beim Ausleuchten immer erst dann erfolgen sollte, wenn der aktuelle Schritt so zufriedenstellend ausgeführt wurde, dass eine weitere Verbesserung im aktuellen Schritt nicht mehr möglich ist.

Die gezeigten Bilder am Anfang des Buches sind also im Arbeitsablauf eines Studiofotografen »Zwischenergebnisse«, die noch »ausgebaut« werden sollten. Das Buch ist so angelegt, dass Sie sich Schritt für Schritt das Verständnis und die praktischen Fähigkeiten beim Gestalten mit Licht erarbeiten können. Es zeigt nicht bereits von Anfang an das »perfekte« Endergebnis, sondern den Weg dorthin, und verdeutlicht, auf welche Aspekte Sie bei jedem einzelnen Schritt achten sollten. Ich habe das Buch so aufgebaut, dass Sie es im Studio als Leitfaden nutzen können, als praktische Anleitung, um das Gezeigte selber auszuprobieren. Ich möchte erreichen, dass Sie Ihre Wahrnehmung auf diese Weise schulen und so sicher im Umgang mit Licht werden, dass Sie für die späteren Kapitel den Kopf wirklich frei haben, um sich dem weniger flexiblen Tageslicht auch bei komplexeren und teilweise hektischen Motiven mit vollem »Durchblick« widmen zu können. Gönnen Sie sich das reizarme Studio mit all seiner Ruhe, um zu lernen.

Die einzelnen Kapitel stellen zudem mit möglichst einfachen Beispielen die Aspekte des Lichtes in »Reinform« dar. Meine Erfahrung ist nämlich, dass viele junge Fotografen anfänglich Probleme haben, die Wirkung von Motiv, Bildgestaltung und Lichtwirkung losgelöst voneinander zu betrachten. Damit Sie die Wirkung der Akzente, Linienführung, Flächenaufteilung, der Blickführung und nicht zuletzt die Stimmung der einzelnen Lichtarten unabhängig voneinander und vor allem auch unabhängig vom Motiv wahrnehmen können, verzichte ich zunächst auf spezielle Hintergründe, Make-up, Posen und Requisiten, die sich als weitere Mittel anbieten, um die Wirkung eines Bildes zu steigern und zu differenzieren.

Um aber bereits nach den ersten Kapiteln einen Eindruck zu gewinnen, wie sich die einzelnen Aspekte in komplexeren Fotos darstellen, habe ich zwischen den einzelnen Theoriekapiteln die besprochenen Aspekte mit Praxisbeispielen unserer Studierenden der Fotoakademie-Koeln illustriert. Diese Bilder greifen nicht nur die Thematik des vorangestellten Kapitels auf, sondern verweisen zugleich auf die weiterführenden Kapitel. Bei den Beschreibungen dieser Beispiele gehe ich der besseren Orientierung halber zunächst auf jene Aspekte ein, die zuvor behandelt wurden, und komme anschließend auf erst im Folgenden dargestellte Inhalte zu sprechen. Ich empfehle Ihnen, die eingeschobenen Praxisbeispiele nach der kompletten Lektüre der Theoriekapitel ein zweites Mal zu betrachten. So können Sie die bei der ersten Lektüre noch unbehandelten Aspekte einfacher wiederent-decken und nachvollziehen.

Gestalten mit Licht und Schatten

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