Читать книгу Moses und der kalte Engel - Ortwin Ramadan - Страница 10

8.

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Vom Beifahrersitz aus konnte Moses das gewaltige Rund des Tennisstadions bereits sehen. Wie immer weckte der Anblick Erinnerungen in ihm, denn hier am Rothenbaum hatten Henning und er Tennis spielen gelernt. Als sportbegeisterte Angehörige einer alteingesessenen hanseatischen Familie waren seine Adoptiveltern natürlich Mitglied in dem Club an der Alster gewesen. Er erinnerte sich noch genau daran, wie sein Adoptivvater Henning und ihn zum ersten Mal mitgenommen hatte und wie sehr ihn diese strahlend weiße Welt beeindruckt hatte. Und dass er das einzige Kind mit schwarzer Haut auf der gesamten Anlage gewesen war. Alle waren blond gewesen. Selbst die Erwachsenen. Dennoch hatte er Feuer gefangen, und auf dem Platz war er zu einem ernsthaften Konkurrenten für seinen Adoptivbruder herangewachsen. Wer der bessere Tennisspieler von ihnen war, das war ein Wettstreit, der bis heute anhielt und nicht entschieden war. Wenn er daran dachte, wie Henning und er bei den ATP-Turnieren auf dem Centercourt mitgefiebert hatten, musste er schmunzeln. Es waren aufgeregte, unbeschwerte Stunden gewesen. Aber dann hatte ein Verrückter vor ihren Augen Monica Seles, der damals weltbesten Spielerin, ein Messer in den Rücken gerammt. Er hatte die Szene noch heute vor Augen, denn das Attentat geschah nur wenige Meter von ihrem Logenplatz entfernt. Das war kurz nach seinem fünfzehnten Geburtstag gewesen, das wusste er noch genau, und irgendwie war danach Am Rothenbaum nichts mehr wie früher gewesen. Mittlerweile fanden in dem Tennisstadion internationale Beachvolleyball-Meisterschaften statt, und komischerweise war ihm das egal. Henning und ihn hatte es schon bald ohnehin eher ins Zwick gezogen, das nur ein Stück weiter an der Ecke zum Böhmersweg lag. Er fragte sich, ob es dort wohl noch immer so laut und verqualmt zuging wie zu ihrer Zeit.

»Warum grinsen Sie so?«, fragte Helwig, ohne ihn anzusehen.

Wie immer fuhr sie viel zu dicht auf ihren Vordermann auf.

»Ach, nichts weiter!«, winkte Moses ab. »Ich musste nur an etwas denken.«

Dass ihm gerade seine Afrofrisur eingefallen war, mit der er damals versucht hatte, die Mädchen zu beeindrucken, behielt er besser für sich.

»Müssen schöne Erinnerungen sein«, meinte Helwig und stieg hart auf die Bremse.

»Wie man es nimmt«, sagte Moses. »Übrigens wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie ein bisschen mehr Abstand halten würden.«

»Was kann ich für diese Trantüte?«, beschwerte sich Helwig über den Fahrer vor ihr. »Es gibt überhaupt keinen Grund, so zu kriechen!«

»Diese Geschäftsführerin, wie hieß sie noch?«

»Solbek. Sylvia Solbek.« Helwig rammte den Gang rein und setzte zum Überholen an.

»Weiß sie, weshalb wir mit ihr sprechen wollen?«

»Nein. Ich hielt es für besser, den Mord an ihrem Mitarbeiter nicht am Telefon zu erwähnen. Allerdings schien sie mir sehr beunruhigt, als ich mich vorgestellt habe.«

Moses fuhr sich über das Gesicht. Wer ist das nicht, wenn sich die Kriminalpolizei bei ihm ankündigt? Er sah wieder aus dem Fenster. Nachdem sie das Tennisstadion hinter sich gelassen hatten, verließen sie an dem scheußlichen Einkaufscenter den Mittelweg und bogen in die Milchstraße ein. Von nun an reihten sich auf beiden Seiten der engen Straße Restaurants und Bars aneinander, dazwischen residierten exklusive Boutiquen, hippe Galerien und angesagte Cafés. Von den obligatorischen Touristen, die auf den Spuren Jil Sanders oder Gunter Sachs’ mit dem Smartphone vor dem Gesicht durch das alsternahe Nobelviertel irrten, einmal abgesehen, ging es zu dieser Tageszeit auf der Flaniermeile noch verhältnismäßig gemächlich zu.

»Was hat Elvers denn über diesen Hilfsverein herausgefunden?«, fragte Moses, während er eine elegant gekleidete Dame beobachtete, die ihren übergewichtigen Mops mitten auf den Gehweg pinkeln ließ.

»Diesen Verein, also ProAid, gibt es seit vier Jahren«, erklärte Helwig. »Gegründet wurde er von dieser Solbek und ihrem Ehemann. Aber der Ehemann ist mittlerweile verstorben. Seitdem ist seine Frau alleinige Geschäftsführerin. Ihr Mann war Jurist, sie ist ursprünglich Unternehmensberaterin. Offenbar haben sie früher zusammen eine erfolgreiche Beraterfirma gehabt.«

Das war interessant, wie Moses fand. Unternehmensberater und Anwälte, die mit einem Mal ihr soziales Gewissen entdeckten, waren sicher nicht sehr verbreitet.

»Woher kommt denn das Geld?«, wollte er von Helwig wissen. »Ich meine, wodurch finanziert sich dieser Verein?«

»Ausschließlich durch Spenden. Da sind ’ne Menge bekannte Namen drunter. Diese Solbek ist sogar schon einmal für ihr soziales Engagement ausgezeichnet worden. Auf den ersten Blick ist also alles ganz sauber.«

»Und was sagt der zweite?«

»Das werden wir sehen«, meinte Helwig, während sie am Alsterpark in den Harvestehuder Weg einbog. Jetzt säumten palastartige Villen aus dem späten 19. Jahrhundert und moderne, blendend weiße Stadthäuser die rechte Straßenseite. Auf der anderen schimmerte die Außenalster durch die Bäume der großzügigen Parkanlage.

»Ich hasse dieses Pöseldorf!«, stieß Helwig beim Anblick des steingewordenen Wohlstands aus.

»Ach ja?« horchte Moses auf. Schließlich war er selbst in einer noch größeren Nienstedtener Villa aufgewachsen.

Helwig warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Hier wohnen doch nur Leute, die sich für etwas Besseres halten. Geben sich nach außen hin weltoffen und superkreativ, dabei verstecken sie sich in Wahrheit hinter einer Mauer aus Geld!«

Moses war froh, dass sie die Adresse, die Elvers ihnen geben hatte, erreicht hatten. Allerdings staunte er nicht schlecht. Das historische Palais hinter dem schmiedeeisernen Tor schien ihm für eine Hilfsorganisation etwas zu überdimensioniert zu sein. Und bei Weitem zu kostspielig.

Auch Helwig war sichtlich beeindruckt. »Ich glaube, ich habe den falschen Beruf gewählt«, sagte sie, während sie in der Einfahrt hielt. »Ich hätte eine Hilfsorganisation gründen sollen!«

»Sind Sie sicher, dass das die richtige Hausnummer ist?«, erkundigte sich Moses. »Vielleicht hat Elvers sich ja geirrt.«

Helwig schüttelte den Kopf. »Irrtum ausgeschlossen. Hier muss es sein. Außerdem irrt sich Elvers bei solchen Dingen nie. Das wissen Sie selbst.«

Also stiegen sie aus dem Wagen und traten an das von verwitterten Steinstelen eingefasste Tor. Rechter Hand war eine Kamera angebracht, darunter befanden sich mehrere dezente Klingelschilder. An ihnen war abzulesen, dass neben ProAid auch ein Notar und eine Kapitalgesellschaft in der Villa residierten. Er drückte den Klingelkopf des Hilfsvereins.

»Ja bitte?«

Die Stimme aus dem Lautsprecher antwortete beinahe sofort. Sie klang freundlich, aber geschäftsmäßig distanziert.

»Hauptkommissar Moses, und das ist meine Kollegin Oberkommissarin Helwig«, sagte Moses, der davon ausging, dass sie durch die Kamera beobachtet wurden. »Wir haben angerufen.«

»Ach ja, richtig! Kommen Sie rein.« Die Stimme wechselte in einen freundlichen Ton. »Wir sitzen ganz oben. Unter dem Dach.«

Ein Klicken ertönte, und das schwere Eisentor öffnete sich. Moses und Helwig gingen über den von Blumenbeeten gesäumten Weg auf die weiße Villa zu. In dem Moment, in dem sie die Eingangsstufen erklommen hatten, wurde erneut ein elektrischer Türöffner betätigt, und die verglaste Eingangstür sprang vor ihrer Nase auf. Sie betraten die Villa und stiegen über die mit rotem Teppich ausgelegte Treppe hinauf. Oben am Treppenabsatz wurden sie bereits von Sylvia Solbek erwartet. Die Leiterin des Hilfsvereins entsprach so gar nicht dem Klischee einer sozial engagierten Aktivistin. Sie trug weder bequeme Schuhe noch selbst gestrickte Pullover, sondern hochhackige Pumps und ein stahlgraues, eng geschnittenes Businesskostüm. Sylvia Solbek war ohne Zweifel eine bemerkenswert attraktive Endvierzigerin. Moses hätte es nicht gewundert, wenn er ein ehemaliges Mannequin vor sich gehabt hätte, das sich mit viel Aufwand in Form hielt. Dazu passte auch der aufgeräumt wirkende Haarknoten, zu dem sie ihre kastanienbraunen Haare zusammengesteckt hatte und der ihr eine gewisse Strenge verlieh. Ein Eindruck, der sich durch das angenehm warme Timbre ihrer tiefen Stimme allerdings sofort wieder verflüchtigte.

»Schön, dass Sie hergefunden haben«, empfing sie die Kommissare. »Kommen Sie doch bitte herein.«

Solbek führte die Kriminalbeamten in ihr Büro, das aus einem einzigen großen Raum mit Dachschräge bestand. Darin befand sich ein Computerarbeitsplatz, an dem eine Vase mit frischen Blumen stand, eine Reihe moderner Aktenschränke, über denen eine Auszeichnung der Stadt Hamburg hing, und eine gemütliche, aber in die Jahre gekommene Sitzgruppe.

»Ich weiß, was Sie jetzt denken!«, lachte Solbek, als sie die Gesichter der Kommissare sah. »Nur weil wir unser Büro in dieser protzigen Villa haben, heißt das noch lange nicht, dass wir in Geld schwimmen. Der Eigentümer der Villa ist so großzügig, uns das Büro mietfrei zur Verfügung zu stellen.«

Sie machte eine einladende Geste in Richtung der Sitzgruppe unter der Dachschräge. »Wollen wir uns nicht lieber setzen?«

Moses und Helwig folgten der Aufforderung und nahmen Platz.

»Also, womit kann ich Ihnen weiterhelfen?«, fragte Solbek, nachdem sie sich ebenfalls gesetzt hatte. Ihr Blick sprang zwischen den Kommissaren hin und her.

Moses räusperte sich. Er musste zugeben, dass ihn diese Frau beeindruckte. Und damit meinte er nicht nur ihr gutes Aussehen. Sylvia Solbek verfügte ohne Frage über eine gehörige Portion Ausstrahlung.

»Wir sind hier, weil wir Ihnen ein paar Fragen stellen müssen«, erklärte er. »Zu einem Ihrer Mitarbeiter. Sein Name ist Jan Mattis.«

»Jan?« Solbek horchte sofort auf. »Was ist mit ihm?«

»Sie kennen ihn gut?«, erkundigte sich Helwig.

»Natürlich! Jan engagiert sich seit über einem Jahr bei uns. Er ist sozusagen unser Mädchen für alles.«

»Wussten Sie, dass er schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist?«, wollte Moses wissen.

»Natürlich!«, lachte Solbek auf. Sie schlug ihre Beine übereinander. »Aber das spielt für uns keine Rolle. Unsere Organisation ist dazu da, Menschen zu helfen. Nicht, um sie auszugrenzen. Weshalb fragen Sie?«

Moses überging die Frage und bemühte sich, die wohlgeformten Beine seiner Gesprächspartnerin zu ignorieren. »Worin besteht eigentlich Ihre Hilfe? Ich meine, was genau tut dieser Verein hier?«

Er fuhr mit der Hand durch die Luft.

Solbek wurde ernst. »Wir vermitteln medizinische Hilfe an Geflüchtete«, erklärte sie. »An Menschen mit eingeschränktem Aufenthaltsstatus, um genau zu sein. Anders als bei anerkannten Asylbewerbern übernimmt der Staat in ihren Fällen nur die medizinische Notversorgung, aber keine Therapien oder andere dringend benötigte Operationen. Diese Lücke wollen wir schließen. Schließlich leben diese Menschen mitten unter uns. Auch wenn sie offiziell nicht willkommen sind.«

Sie sah die Kommissare herausfordernd an, woraufhin Moses abwehrend die Hände hob.

»Für die Gesetze sind meine Kollegen und ich nicht zuständig«, sagte er.

Solbek legte die Stirn in Falten. »Von welcher Polizeibehörde sind Sie noch mal? Mir wurde am Telefon lediglich Ihr Besuch angekündigt.«

»Wir sind von der Mordkommission«, sagte Helwig, wobei Moses den Eindruck hatte, dass sie dies mit unnötigem Nachdruck tat.

Sylvia Solbek riss die Augen auf: »Mordkommission? Mein Gott, ist Jan etwas zugestoßen?«

»Er ist tot«, erklärte Moses.

»Ihr Mitarbeiter wurde grausam ermordet«, fügte Helwig hinzu.

Moses warf ihr einen warnenden Blick zu, damit sie sich etwas zurückhielt. Die Leiterin der Hilfsorganisation reagierte indessen sichtlich schockiert auf die Nachricht.

»Das kann nicht sein!«, stammelte Solbek fassungslos. »Tot? Wie …«

Sie verstummte und schien nach den richtigen Worten zu suchen.

»Wann haben Sie Ihren Mitarbeiter denn das letzte Mal gesehen?«, erkundigte sich Moses in einem beruhigenden Ton.

»Vor drei – nein, warten Sie – das war vor vier Tagen.« Solbek rang noch immer um Fassung. »Jan hat sich abgemeldet und ein paar Tage freigenommen. Wie schrecklich!«

»Wissen Sie, was er vorhatte? Warum er sich freigenommen hat?«

Sylvia Solbek schüttelte den Kopf.

»Dann hat es Sie also nicht interessiert?«, hakte Helwig nach.

Die Geschäftsführerin des Vereins sah sie hilflos an: »Wir arbeiten alle ehrenamtlich hier. Bei uns kann jeder tun und lassen, was er will. Ich weiß es wirklich nicht!«

Helwig ließ dennoch nicht locker. »Das heißt, niemand wird in diesem Laden hier bezahlt? Sie auch nicht?«

»Nein.«

»Wovon leben Sie dann? Ich meine privat?«

»Mein verstorbener Mann und ich hatten das Glück, genug in unseren früheren Berufen zu verdienen«, erwiderte Sylvia Solbek mit einer plötzlichen Schärfe in der Stimme.

»Aber warum gründet man dann eine Hilfsorganisation?« Helwig ließ nicht locker.

»Ganz einfach: Weil man etwas zurückgeben will! ProAid war der Herzenswunsch meines Mannes.«

Moses fühlte sich genötigt dazwischenzugehen.

»Welche Aufgaben hat Jan Mattis denn in Ihrem Verein übernommen?«, fragte er. »Ich meine, was genau hat er hier gemacht?«

Solbek knetete ihre manikürten Finger. Erst jetzt fiel Moses auf, dass sie keinen Ehering mehr trug.

»Jans Aufgabe war es, die Menschen während der Behandlung im Krankenhaus zu betreuen«, erklärte Solbek. »Auch als Ansprechpartner für die Ärzte. Das machen wir immer so. Die wenigsten Flüchtlinge haben schließlich Angehörige in Deutschland, und viele können nicht einmal Englisch.«

»Demnach arbeiten also noch mehr vorbestrafte junge Männer als Betreuer für Sie?«, folgerte Helwig.

Die Leiterin spitzte die Lippen. »Außer Jan sind es im Moment noch zwei. Und die sind nicht vorbestraft. Wenn Sie möchten, gebe ich Ihnen gerne die Namen und Telefonnummern. Der eine ist ein pensionierter Oberstudienrat und die andere eine ehemalige Krankenschwester.«

»Die Namen und Adressen wären gut«, sagte Helwig. »Das erspart uns unnötige Mühe.«

»Außerdem hätten wir gerne die Namen der Patienten, um die sich Jan Mattis zuletzt gekümmert hat«, fügte Moses hinzu.

»Wollen Sie mir nicht erst einmal erklären, was geschehen ist?«, fragte Solbek. »Wer hat Jan denn …« Sie schluckte erneut.

»Das wissen wir noch nicht«, erklärte Moses wahrheitsgemäß.

Solbek schüttelte den Kopf. »Ich kann das einfach nicht glauben! Jan ist … Jan war so ein Engel.«

»Wie meinen Sie das?«, hakte Moses nach. Er dachte sofort an seine spontane Assoziation, die er beim Anblick des Toten gehabt hatte.

»Jan war absolut zuverlässig, immer freundlich und immer von ganzem Herzen bei der Sache«, erklärte Solbek. »Ein wahrer Engel. Er hat sich um die Menschen gekümmert, und die haben ihn geliebt.«

»Wissen Sie, ob er Familie in Hamburg hat?«, fragte Moses. »Irgendwelche näheren Angehörigen?«

»Nein«, gestand Sylvia Solbek. »Jan stand eines Tages vor der Tür, weil er in der Presse über unsere Arbeit gelesen hatte. Er wollte mithelfen, die Welt ein wenig erträglicher zu machen, so hat er es immer genannt. Über Privates haben wir eigentlich nie geredet.«

Sie lächelte tapfer, dennoch füllten sich ihre blauen Augen mit Tränen.

»Entschuldigen Sie bitte!« Sie stand auf, um sich ein Taschentuch aus ihrer Handtasche zu holen. Nachdem sie sich ausgiebig geschnäuzt hatte, kehrte sie mit geröteten Augen zurück. »Tut mir leid. Aber das kommt alles so unerwartet. Es ist einfach nur furchtbar! Jan war ein so freundlicher junger Mann.«

Moses hatte das Gefühl, dass ihn das Gespräch im Moment nicht weiterbrachte. Gleichzeitig ärgerte er sich, dass er von Mattis’ Freundin noch kein Foto parat hatte.

»Nun gut«, entschied er. »Vorerst wäre das von unserer Seite aus alles. Bitte vergessen Sie nicht, uns die Namen der Patienten zu übermitteln, die Mattis zuletzt betreut hat.«

Moses legte seine Visitenkarte auf den niedrigen Glastisch und stand auf. Helwig folgte seinem Beispiel. Die Leiterin der Hilfsorganisation reagierte erleichtert. Sie nahm die Karte in die Hand und stutzte.

»Was haben Sie?«, erkundigte sich Moses, dem die Reaktion nicht verborgen blieb.

Sylvia Solbek sah ihn interessiert an. »Nun ja, es gibt eine sehr bekannte Hamburger Reederfamilie mit gleichem Namen. Moses – vielleicht kennen Sie die? Ich dachte für einen Moment, Sie wären vielleicht verwandt.« Dann lachte sie verlegen. »Aber das kann natürlich nicht sein. Bitte verzeihen Sie!«

Sie schenkte dem schwarzen Kommissar ein bezauberndes Lächeln, woraufhin Moses Helwigs bohrenden Blick verspürte.

Moses und der kalte Engel

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