Читать книгу Kommunikationskompetenz - Othmar Loser-Kalbermatten - Страница 11
Оглавление5. Überblick über das Modell
Das Modell «Personality Patchwork» besteht aus drei Teilen:
Der erste Teil beschreibt die Art, wie die Leute arbeiten, die sogenannten Leistungsmuster. Dieser Teil ist für die alltägliche Zusammenarbeit in Teams relevant.
Der zweite Teil beschreibt die Muster, welche die Kommunikation abstürzen lassen, die sogenannten Sensibilitäten. Dieser Teil ist für die Frage relevant, wie Lernprozesse in Unternehmen ermöglicht beziehungsweise verhindert werden.
Der dritte Teil beschreibt die grundsätzliche Art, wie Menschen sind, die sogenannten Grundprägungen. Dieser dritte Teil ist vor allem für die Frage relevant, welche Aufgaben für welche Menschen geeignet sind und welche eher nicht.
5.1. Übersicht
Leistungsmuster | Sensibilitäten | Grundprägungen |
Die Art, wie Menschen sich und ihre Zeit strukturieren, wie sie sich organisieren, um Aufgaben und Anforde-rungen des Alltags zu er-füllen. Druck Sie gehen erst in die Aus-führung, wenn genügend Druck aufgebaut ist. Dann sehr leistungsfähig. Ohne Druck wenig Output und wenig sinnliche Qualität. Einzelteile Sie müssen zuerst Struktur und Ordnung der Aufgabe erkennen, dann erledigen sie Schritt für Schritt eines nach dem anderen. Sie arbeiten genau und zuverlässig. Am Stück Sie gehen die Aufgabe als Ganzes an, mit Schwung und Freude, oft etwas un-genau. Sie arbeiten für den Chef und erwarten Aner-kennung für ihre Leistung. | Die Komplexität wird auf ein-fache Denk- und Reaktions-muster reduziert. Wertsensibilität: Der Grösste – totaler Versager. Machtsensibilität: Alles im Griff – Ohnmacht. Vertrauenssensibilität: Alle sind für mich – alle sind gegen mich. Problemsensibilität: Alles ist schwierig – alles ist möglich. Regelsensibilität: Regeln sind alles – Verweige-rung der Regeln. Intensitätssensibilität: Steigerung der Intensität – Askese. Angstsensibilität: Alles ist gefährlich – nichts ist gefährlich. Symptomsensibilität: Das körperliche Symptom ist da – es ist abwesend. Aufmerksamkeitssensibilität: Die Aufmerksamkeit richten – die Aufmerksamkeit bleibt hän-gen. | Die unterschiedliche Art, wie Menschen ihre Welt grundsätzlich konstruieren. Existenzsuchende Sie können gut alleine sein, ziehen sich gerne zurück, fühlen sich oft nicht wohl und willkommen unter Men-schen. Individualisten, die ihre Meinung äussern, auch wenn es nicht dem Main-stream entspricht. Austauschsuchende Sie sind gerne und oft im Austausch mit anderen. Fra-gen des Masses, von zu wenig, zu viel und genug, sind anspruchsvoll. Eigene Bedürfnisse zu äussern ist oft schwierig. Die Ausgewo-genheit zwischen geben und bekommen ist ein Thema. Formsuchende Sie haben gut ausgebildete Antennen für andere, neh-men das Gegenüber besser wahr als sich selber. Das Eigene ist wenig ausgeformt und geht im Kontakt mit an-deren oft verloren. Sie fin-den nicht leicht zu Entschei-dungen aus sich heraus. |
5.2. Die Leistungsmuster
Wir unterscheiden drei Leistungsmuster:
«Druck»: Diese Menschen arbeiten gerne und gut unter Druck.
«Einzelteile»: Diese Menschen arbeiten langsam und genau, machen eines nach dem anderen.
«Am Stück»: Diese Menschen arbeiten mit Schwung und Freude, oft etwas ungenau.
5.3. Die Sensibilitäten
Wir unterscheiden neun Varianten, die sich alle um eines der folgenden Themen herum gebildet haben. Dies sind die Themen:
Wert
Macht
Vertrauen
Probleme
Regeln
Intensität
Angst
Symptome
Aufmerksamkeit
Auf diese Themen bilden Menschen Sensibilitäten, und sie reagieren mit Verengungen. Diese verhindern Lernprozesse in Teams und Organisationen.
5.4. Die Grundprägungen
Dieser Teil des Modells beschreibt die grundsätzliche Art, wie Menschen sind, wie sie sich und die Welt verstehen. Ich benutze manchmal die Metapher der Planeten, weil jeder Planet ganz eigene Formen hat, eine eigene Atmosphäre, unterschiedliche Dichte und Grösse. Das heisst: Die Menschen leben in grundsätzlich verschiedenen inneren Welten. (Ich kann auch sagen: Die Menschen konstruieren ihre innere und äussere Welt grundsätzlich unterschiedlich.)
Wir unterscheiden drei Varianten:
«Existenzsuchende»: Diese Menschen finden ihre Kraft eher mit sich alleine als im Kontakt mit anderen Menschen. Sie fühlen sich im direkten Kontakt mit anderen oft unwohl, können aber ihre eigenen Ideen formulieren und sie vertreten.
«Austauschsuchende»: Diese Menschen sind gerne und oft im Austausch mit anderen und finden darin ihre Kraft. Die Frage des Masses ist oft anspruchsvoll. Ihr Arbeitsplatz ist das Kontaktzentrum des Betriebs, wo man gerne stehen bleibt.
«Formsuchende»: Diese Menschen können sich im Kontakt schnell auf andere einstellen und können das Gegenüber gut wahrnehmen. Das ist ihre Stärke. Die eigenen Formen sind wenig ausgefaltet. Von anderen werden sie oft als diffus und unklar wahrgenommen.
5.5. Umgang mit Charaktermustern
Fragen:
Welches Verständnis haben Sie über Ihre Charaktermuster?
Denken Sie manchmal über diese nach?
Können Sie Ihre Muster verändern?
Sind Sie im Frieden mit Ihren Mustern?
Warum soll man über seine Charaktermuster nachdenken?
Zum Ersten ist es hilfreich, wenn man lernt, über sich selber zu reflektieren. Dazu braucht es einfach mal Worte, eine Sprache, um diese Aspekte der eigenen Persönlichkeit zu fassen und auszudrücken. Denn wir können nur über etwas nachdenken, wenn wir auch Worte und Begriffe dafür haben.
Zum Zweiten gewinnen wir durch diese Auseinandersetzung ein Verständnis dieser Persönlichkeitsaspekte. Wir können lernen, wie diese Muster funktionieren, und durch die Reflexion gewinnen wir ein wenig Distanz zu den Mustern. Wir können sie betrachten. Mit der Zeit realisieren wir, dass wir uns ja nicht immer im gleichen Muster bewegen müssen. Wir können die Muster ausweiten, neue Variationen der Muster erfinden und so die Muster abschwächen, neue Muster einüben. Dann ist es möglich, dass wir nicht einfach Sklaven unserer Charaktermuster sind, sondern wir können mehr selber gestalten, auch mal einen Schritt zurück nehmen und uns auch mal ausserhalb des Musters bewegen. Ich werde später noch ausführlicher darüber schreiben.