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3. Einleitung

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«Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinung,

die wir von den Dingen haben.»

Epiktet (griechischer Philosoph)

Haben Sie wieder einmal einer Mitarbeiterin eine Aufgabe gegeben, und sie hat sie einmal mehr mit Schwung und Begeisterung erledigt? Sie ärgern sich einmal mehr, weil Sie ihr schon so oft gesagt haben, dass es Ihnen wichtig ist, dass sie etwas genauer arbeitet?

Haben Sie mit Ihrem Kollegen ein Meeting, in dem Sie die Zwischenresultate des Projekts besprechen wollen, und er sagt einmal mehr aus dem Stand, was er sich schon alles überlegt hat, bringt aber nichts mit, weil er noch nicht angefangen hat? Sie ärgern sich einmal mehr, weil Sie nicht verstehen, dass man so arbeiten kann. Immer alles erst in letzter Minute unter Hochdruck erledigen, und er scheint es sogar noch zu geniessen.

Bearbeitet einer Ihrer Mitarbeiter ein Projekt, und Sie fragen sich, warum das so lange dauert? Es muss doch nicht immer alles so genau sein! Wenn er nur etwas flexibler wäre, wenn sich Vorgaben eines Projekts ändern! Wenn er nur einmal etwas vorwärts machen würde, wenn etwas eilt! Da können Sie sich ärgern, so viel Sie wollen, es scheint ihm egal zu sein.

Haben Sie kürzlich ein Meeting geleitet und dabei erlebt, dass Sie plötzlich abgedrückt haben, obwohl Sie erst bei der Suche nach guten Lösungen waren und die Entscheidungen noch gar nicht reif waren? Dass die Mitarbeitenden ziemlich verunsichert und konsterniert waren? Dass Sie später, in einem ruhigen Moment erkannt haben, dass da irgendetwas schiefgelaufen ist?

Aus meiner Erfahrung in der Arbeit mit Organisationen weiss ich, dass diese oder ähnliche alltägliche Irritationen in der Kommunikation und in der Zusammenarbeit zu Störungen führen. Mitarbeitende fühlen sich nicht wohl und leisten nicht das, was sie leisten könnten. Als Führungsperson wissen Sie, welche Folgen das haben kann.

Das Wissen, das Sie sich in diesem Buch aneignen, wird Ihnen helfen, im Bereich dieser alltäglichen Irritationen anzusetzen.


Zwischenbemerkung:

Ich werde Ihnen in diesem Buch immer wieder Fragen stellen. Gute Fragen versetzen uns für einen kurzen Moment in eine andere Welt. Sie holen uns aus den ewig gleichen Gedanken und dem gleichen Trott heraus und bringen für einen kurzen Moment frische Luft in unseren Kopf. Anspruchsvolle Fragen halten für einen Moment die Zeit an, wenn wir uns ihnen stellen.

Wenn Sie im Text eine Frage finden, schlage ich Ihnen deshalb vor, dass Sie sich für einen Moment zurücklehnen, Ihre Augen schliessen und die Frage auf sich wirken lassen. Beobachten Sie, was in Ihnen auftaucht auf die Frage. Sie werden dabei viel über sich selber lernen!

Probieren Sie es doch gleich aus mit den Fragen, die jetzt kommen! Und versuchen Sie, ein wenig Geduld mit sich selber zu haben!

Was passiert bei Ihnen, wenn Sie alltägliche Irritationen erleben, wie ich sie oben beschrieben habe? Haben Sie schon erlebt, dass Ihnen die Geduld ausgegangen ist und Sie negative Gedanken entwickelt haben in Bezug auf eine Person? Dass sich die Situation zugespitzt hat, dass die Atmosphäre zwischen Ihnen und der betreffenden Person immer angespannter wurde, bis es zum Eklat kam? Zu unüberbrückbaren Missverständnissen oder sogar zu einer Kündigung? Dann wissen Sie, wie unangenehm solche Situationen für alle Beteiligten sind.

Sie wissen es: Es hat Wirkung, wie Sie in solchen Situationen über Ihre Mitarbeitenden denken. Sie schaffen mit Ihren Gedanken Realitäten. Und diese Realitäten haben Wirkungen auf Sie und auf Ihr Gegenüber. Die Art, wie Sie auf diese Person reagieren, Ihre Stimme und Ihr Ton haben Wirkung: Ihr Gegenüber reagiert sofort. Vielleicht hat seine Stimme einen herausfordernden Ton, worauf Sie noch eins drauf geben. Sie haben schon oft erlebt. wie schnell das gehen kann.

Was Sie vielleicht nicht so genau wissen und nur erahnen: Die Menschen sind unglaublich verschieden! Oft macht jemand etwas in einer für Sie unverständlichen Art, weil er so anders funktioniert als Sie. Weil er anders arbeitet als Sie selber. Weil er anders über die Welt denkt als Sie. Nicht weil er faul ist, nicht weil es ihn nicht interessiert, nicht weil er etwas gegen Sie hat, nicht weil er einfach dumm ist, nicht weil er nichts begriffen hat, nicht weil ...

Ich denke, Ihnen fallen noch weitere Beispiele ein. Was denken Sie jeweils in Situationen, die Ähnlichkeiten haben mit den von mir beschriebenen? Kennen Sie Ihre Gedanken, die in Ihnen jeweils auftauchen?

Viele Irritationen zwischen Menschen entstehen, weil wir nicht nachvollziehen können, warum jemand etwas so macht, wie er es macht. Dann machen wir uns Gedanken, warum er das so macht. Das heisst, wir erschaffen ein Konstrukt dieser Person. Zum Beispiel: «Er handelt so, weil ihm das Ergebnis egal ist.» Eine Sekunde später haben wir bereits vergessen, dass wir uns das eben nur gedacht haben, und wir meinen, das sei so. Und handeln danach.

Kommunikationskompetenz

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