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Schluss mit der Ost-West Beziehung

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Erst auf meinem Bett, es war wieder das oberste, verflog allmählich der Rauschzustand, in dem ich mich befand. Ernüchterung machte sich breit. Wann werde ich diese Frau wieder sehen? Wie geht es weiter mit uns beiden? Nach Berlin ziehen geht gar nicht, als Wehrpflichtiger gibt’s für Westberlin keine Zuzugserlaubnis, weil Westberlin durch das Viermächteabkommen geschützt, kein deutsches Militär haben durfte. Und wer einmal erfasst ist, unterliegt der Wehrverwaltung und der kommt keiner mehr aus, auch wenn er den Wehrdienst verweigern wird. Ostberlin kam für mich sowieso nicht infrage. Sie könnte zu mir kommen nach München, Arbeitsplätze gibt es genügend, mit Wohnung wäre es schon schwieriger, aber eine Lösung gäbe es sicher - nur - dann wäre ihre Mutter alleine zurückgeblieben, die würde ihr geliebtes Berlin nie freiwillig verlassen.

Beide wussten wir, dass unsere Liebe keine Zukunft hat, auch wenn wir das zunächst nicht wahr haben wollten. Einige Briefe in kurzen Abständen gingen noch hin und her, aber von Sehnsüchten alleine kann keine Liebe leben. Liebe braucht Nähe.

Vera zog als Erste die Konsequenz daraus. Nach ein paar Wochen schickte sie mir ein Foto, auf dessen Rückseite stand: "Schöne Stunden, nicht trauern, dass sie vorbei, sondern lächeln, dass sie gewesen". Aus und vorbei, aber die Sehnsucht nach Liebe und die Trauer um den Verlust dieser Liebe blieben mir noch einige lange und trübsinnige Monate erhalten.

Der Herbst kam und mit ihm die Bergwanderzeit. Seit einem Jahr besaß ich schon ein eigenes kleines Auto, einen Lloyd Alexander, 600 ccm, 19 PS 100 km/h Spitzengeschwindigkeit, nagelneu gekauft und selbstverständlich noch nicht bezahlt. 36 Monatsraten waren immer pünktlich fällig, ein Drittel davon war bereits abgestottert. Genau genommen konnte ich mir ein Auto, auch ein kleines, gar nicht leisten, aber mit dem Moped war ich früher so oft nass geworden und hab so oft gefroren, dass ich unbedingt so bald als möglich ein Auto haben wollte. Wenn sich 2 oder 3 Mitfahrer fanden und wir uns die Benzinkosten teilten, konnten wir die Sonntage in den oberbayerischen oder den Tiroler Bergen verbringen. An vielen Samstagen versuchte ich, mit Schwarzarbeit in kleineren Druckereien meine Einkommenssituation zu verbessern.

Die Straßen waren Großteils noch sehr schlecht, die Salzburger Autobahn war in Weyarn wegen der zerstörten Brücke noch unterbrochen, nächstes Jahr sollte sie fertig werden, in Unterhaching hatten die Amis ein Stück Autobahn beschlagnahmt und in das Flugplatzgelände Neubiberg mit einbezogen, deshalb musste man auf der Landstraße außen herumfahren, was damals schon lange Staus, vor allem bei der Rückfahrt am Sonntagabend verursachte. In die anderen Gebiete gingen sowieso nur Landstraßen. Mit 2 Stunden Anfahrt war immer zu rechnen, also starteten wir immer allerspätestens um 6.00Uhr früh, meistens aber noch um einiges früher.

Der Herbst verging, der Winter kam und damit die Skisaison. Eine neue Liebschaft oder gar Liebe war nicht in Sicht. Nach dem ereignisreichen Wochenende in Berlin war es auf einmal wie abgeschnitten. Ich lernte einfach kein Mädchen mehr kennen, das mir gefiel und dem ich gefiel. In manchen Nächten lag ich lange wach mit meiner Sehnsucht nach Liebe, nach Zärtlichkeit und auch, das will ich nicht verhehlen, nach richtiger sexueller Befriedigung. Mit 19 oder 20 Jahren quillt man ja direkt über vor Potenz, wohin mit all dem überflüssigen Sperma?

Der Tanzkurs

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