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Aus der Tradition kommend …

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Nun geht es in dieser Sozial- und Friedensenzyklika nicht um innerkirchliche Fragen. Es geht Franziskus um das Verhältnis der Kirche zur Welt und um ihre Aufgabe in der Welt. Hier beruft er sich auf die zentralen Sätze der Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils, um das soziale Handeln der Kirche zu begründen. »Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi« (GS 1, zitiert in FT 56). Mit den Verweisen auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter im Lukasevangelium und auf die Frage Gottes an Kain – »Wo ist Abel, dein Bruder?« – legt Franziskus das biblische Fundament für seinen Traum von der geschwisterlichen Welt.

Dabei stellt er sich in die Tradition der katholischen Soziallehre. Gerade an zentralen Stellen der Enzyklika zitiert er seine Vorgänger. »Die Kirche ›hat eine öffentliche Rolle, die sich nicht in ihrem Einsatz in der Fürsorge oder der Erziehung erschöpft‹, sondern sich in den ›Dienst der Förderung des Menschen und der weltweiten Geschwisterlichkeit‹ stellt«, erklärt er mit den Worten seines Vorgängers Benedikt XVI. aus dessen Enzyklika »Caritas in veritate« (FT 276). Von Johannes Paul II. übernimmt er nicht nur den Gedanken, dass »Gott die Welt dem ganzen Menschengeschlecht geschenkt [hat], ohne jemanden auszuschließen« (FT 120), sondern auch die für die aktuelle Argumentation entscheidende Feststellung, dass »wenn es keine transzendente Wahrheit gibt, der gehorchend der Mensch zu seiner vollen Identität gelangt, […] es kein sicheres Prinzip [gibt], das gerechte Beziehungen zwischen den Menschen gewährleistet« (FT 273). Mit Paul VI. fordert Franziskus die Rückbindung des privaten Eigentums an das Gemeinwohl und dass die weltweiten Rüstungsausgaben in einen Fonds zur Bekämpfung von Hunger und Armut umgewidmet werden.

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