Читать книгу How to get Veränderung - Patrick Lynen - Страница 13
ОглавлениеWas ist wahr?
»Der Zufall ist im Weltenlauf der entscheidende Faktor. Wie sich die Dinge entwickeln werden, das können wir wohl kaum aus den Schlagzeilen der Nachrichten ableiten«, sagte einst ein kluger Historiker zu mir.
Wir glauben jedoch unbeirrt, aus den Informationen der Medien etwas über die Zukunft ableiten zu können. Beinahe jeden Tag hören oder sehen wir derzeit Schlagzeilen wie: Europa steht vor der Explosion! Euro-Katastrophe hat dramatische Folgen! Flüchtlingswelle schwappt über Deutschland!
Solche Nachrichten sind sehr geschickt formuliert. Schließlich sollen sich Nachrichten »verkaufen«. Starke Headlines, bunte Bilder, große Emotionen, kraftvolle Konflikte, These/Antithese. Wir springen darauf an und glauben, ein Abbild der existierenden Welt zu erfahren. Doch meistens lenken die Macher unsere Aufmerksamkeit nur auf Dinge, die keine direkte Relevanz für unser Leben haben oder die nicht in unserer Macht stehen. Und weg von den Dingen, die wir tatsächlich beeinflussen können.
Deswegen konsumiere ich seit einiger Zeit deutlich seltener Webseiten, Blogs oder die klassischen Nachrichten im Radio und Fernsehen. Denn wenn ich nicht ständig mit diesen angeblich weltverändernden Informationen konfrontiert werde, mache ich mir deutlich weniger Sorgen um Ereignisse, die in den meisten Fällen so gar nicht eintreten werden. Ganz schön praktisch, nicht wahr?
Das bedeutet natürlich nicht, dass ich nicht mehr über gewisse Dinge nachdenke oder mich wegducke. Natürlich schaue ich wachsam hin und reagiere dort, wo ich es für sinnvoll halte. Manche Ereignisse lassen sich nun mal nicht »schönreden«. Das Rad des Lebens dreht sich, Geschenke und Prüfungen warten auf uns – und Ungerechtigkeit lässt sich nun mal nicht weglächeln. Über das Unangenehme haben wir keine Kontrolle. Doch über die Dosis der an mich herangetragenen Informationen habe ich eine Kontrolle. Und so akzeptiere ich das tägliche »rien ne vas plus« des großen Croupiers, der mein Leben leitet. Ich denke gerne über Licht und Schatten in meinem Umfeld nach, doch nicht über Hunderte von Meldungen, die mich über die Medien erreichen.