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Phasen der Veränderung

Um Veränderungen leichter annehmen zu können, hilft es, zu wissen, wie sie sich entfalten. Wenn uns die Dinge über den Kopf zu wachsen scheinen, können wir mit diesem Wissen einen Schritt zurücktreten und den eigenen Veränderungsprozess quasi aus der Vogelperspektive betrachten.

Diese sieben Phasen der inneren Veränderung laufen IMMER ab, wenn wir uns verändern oder von alten Mustern und Sichtweisen lösen (müssen):

Phase 1: Vorahnung und Sorge: »Irgendetwas stimmt hier nicht?!«

Wir haben das Gefühl, dass uns die Dinge entgleiten. Wir kommen immer wieder an persönliche Grenzen, drehen uns im Kreis, der Alltag fühlt sich schwer an. Möglicherweise sind wir bereits massiv verunsichert. Wir haben eine erste Vorahnung: »Das könnte schiefgehen. Eigentlich sollte ich was ändern.«

Phase 2: Schock – Schreck: »Ich bin verwirrt …«

Die innere Unzufriedenheit wächst weiter. Wir denken diesen Satz, mit dem die Psyche für gewöhnlich auf Entsetzen reagiert: »Das kann nicht wahr sein.« Was eigentlich bedeutet: Das soll nicht wahr sein. Ist es aber leider. Manche Menschen reagieren an dieser Stelle mit einer gewissen Schreckstarre.

Phase 3: Verneinung – Verdrängung – Abwehr: »Das wird sicher irgendwie alles gut gehen.«

Dem Schock folgt die Verdrängung. Je mehr Unsicherheit eine Veränderung mit sich zu bringen scheint, desto stärker ist unsere innere Abwehr. Wir möchten die Situation einfach irgendwie in den Griff bekommen. Im Grunde geht es im Leben immer nur darum: Wir wollen möglichst schnell unsere emotionale Stabilität wiederherstellen – auch wenn es uns von längst notwendigen Veränderungen abhält.

Phase 4: Rationale Näherung/Frustration: »Ja, aber … «

Auf die Phase der Verdrängung folgt die Phase einer ersten Näherung. Wir sehen nun recht klar, dass die Dinge nun mal so sind, wie sie sind. Doch wir finden noch keine Lösung, die uns wirklich weiterbringt (»Früher war alles besser!«). Der Druck wird immer größer. Wir wünschen uns nichts dringlicher als ein baldiges Ende der Situation. Es kommen Gedanken wie: »Veränderung ist grundsätzlich sicher wichtig, aber …« oder »Ich will ja schon ganz gerne was Neues machen, aber mir ist das Risiko viel zu groß …«. Wir sind in dieser Phase noch nicht bereit, uns wirklich zu verändern. Wir orientieren uns nach wie vor an der Vergangenheit und wollen sie nicht loslassen. Anders gesagt: Wir versuchen, nach alten Mustern eine neue Wirklichkeit zu formen. Das gelingt natürlich so gut wie nie.

Phase 5: Emotionale Akzeptanz: »Ob ich das Alte wohl loslassen kann?«

Diese Phase ist die schmerzlichste, gleichzeitig aber die wichtigste. Wir spüren, dass wir das Alte loslassen müssen, weil es nicht mehr zurückkommt. Wir wissen, wir brauchen einen neuen Weg, um wieder frei zu sein. Man nennt diese Phase auch das »Tal der Tränen«. Sie ist eine Art Reinigungsstufe oder Katharsis. Unser Hirn reinigt sich von alten Vorstellungen und Haltungen. Schmerz, Angst, Wut und Verzweiflung machen uns wach. Viele Menschen versuchen, genau diese Phase zu vermeiden, um der Angst und Unsicherheit aus dem Weg zu gehen. Ohne diese fünfte Phase können wir uns jedoch nicht wirklich verändern. Die Angst, der Groll, der Frust oder die Trauer helfen uns, uns vom Vergangenen zu lösen. Diese intensiven Schwellenemotionen haben das Potenzial, Selbstbeschränkungen aufzulösen und unseren Blick neu auszurichten. Wer sich vor dem Schmerz in dieser Phase drückt, zögert die Veränderung nur weiter hinaus. Wer sich dem Schmerz stellt, kann in die Weite blicken. Zu akzeptieren, dass etwas oder jemand fort ist, dass die Vergangenheit vergangen ist, ist ein großer und wichtiger Schritt. Er bedeutet, dass wir den Verlust als Teil des Lebens anerkennen. Wir können nun in das Neue, in das Wirkliche hineinwachsen.

Phase 6: Öffnung, Neugier, Ausprobieren: »Da ist die Tür!«

Sieh an! Die Neugier erwacht. Wir klammern uns nun nicht mehr an die Vergangenheit. Wir stellen uns dem Neuen wie ein Kleinkind, das seine ersten Schritte macht. Wir stolpern und schwanken zuerst noch, doch allmählich folgen die ersten sicheren Schritte. Wir beginnen, die neuen Gegebenheiten in unser Leben einzubauen und eine neue Wirklichkeit auszuprobieren. Dabei machen wir natürlich Fehler. Und aus genau diesen Fehlern lernen wir. Sie helfen uns, einen festen Stand zu entwickeln und neue, geeignetere Strategien zu entwickeln.

Phase 7: Integration, Selbstvertrauen: »Wow, so geht es!«

Der Weg ist frei für das Neue. Das Tal der Tränen ist durchschritten. Diese Phase kann durchaus euphorisch ausfallen. Hurra, wir haben nun etwas gelernt, eine neue Strategie entwickelt, um mit einer zuvor unbekannten Konstellation klarzukommen. Das macht uns wieder richtig glücklich. Wir öffnen uns wieder für Spaß und Freude und sind zufrieden, den entscheidenden »Schritt« gemacht zu haben. Und wenn Rückschlage kommen, sind auch die wichtig.

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