Читать книгу Operation Eismeer - Patrick Osborn - Страница 15
Kapitel 12
ОглавлениеWashington, D.C.
Von ihrem Büro aus hatte Rachel mit Bob Roberts telefoniert und sich für 14.30 Uhr mit ihm in Tony´s Diner in der Nähe des Supreme Court verabredet.
Da bis zu dem Treffen noch etwas Zeit war, saß sie an ihrem Schreibtisch und grübelte noch einmal über das Gespräch mit Nathan Spencer nach. Sie war sich sicher, dass ihr Nathan aus irgendeinem Grund nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte.
Sicher, das Material das er ihr zur Verfügung gestellt hatte, belegte jedes einzelne Wort. Aber trotzdem war da etwas, das Rachel störte. Ein Gefühl, das sie nicht in Worte fassen konnte. Im Verlauf ihrer eindrucksvollen Karriere hatte sie sich immer auf ihren Instinkt verlassen können. Und dieser Instinkt war es auch, der ihr sagte, dass mehr an der Geschichte dran war, als Spencer ihr weismachen wollte.
Gedankenversunken blickte Rachel auf die Uhr und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass es bereits kurz nach zwei Uhr war. Wenn sie zu dem Treffen mit Bob pünktlich sein wollte, musste sie sich auf den Weg machen.
Acht Minuten später saß Rachel in ihrem Subaru und quälte sich durch den dichten Washingtoner Verkehr. Die Pennsylvania Avenue war um diese Zeit wie immer vollkommen verstopft und Rachel fürchtete, dass sie zu ihrer Verabredung nicht pünktlich kommen würde. An der National Galerie bog sie in die Constitution Avenue ein, auf der es etwas schneller voran ging.
Je länger Rachel in dem Moloch Washington lebte, desto öfter fragte sie sich, was sie anfangs so an dieser Stadt fasziniert hatte. Sicher, ihr Ziel war es immer gewesen, im Zentrum der Macht zu arbeiten. Doch jetzt, wo Rachel dieses Ziel erreicht hatte, kam es ihr unwichtig vor. Sie hatte in den vergangenen Jahren keine Zeit gehabt, ihr Privatleben zu vertiefen. Freundschaften musste man pflegen, doch Rachel hatte ihre gesamte Zeit dem Mann verschrieben, der heute das mächtigste Amt der Welt innehatte und dem sie bis vor ein paar Stunden vorbehaltlos vertraut hatte.
Quälend langsam zogen sich die Minuten dahin. Kurz hinter dem Capitol bog Rachel in die 2nd Street ein, passierte den Supreme Court und erreichte sechs Minute nach der verabredeten Zeit das Restaurant.
Tonys Diner war um diese Zeit fast leer. Der Mittagsansturm hatte sich bereits gelegt und nur ein paar ältere Yuppies verloren sich an den zahlreichen Tischen und studierten zum wiederholten Male die Kommentare in der Post oder der Times. Erst gegen Abend würde der nächste Ansturm mehr oder weniger wichtiger Leute sein, sodass Rachel jetzt in Ruhe mit Bob reden konnte.
Sie entdeckte den Reporter der Washington Post an einem gemütlichen Zweiertisch in der hinteren Hälfte des Lokals. Er leerte gerade ein Glas Wasser, als Rachel seinen Tisch erreichte.
Zufrieden registrierte die Frau in dem Mercedes Coupé, dass Rachel das Lokal betrat. Sie nahm das Fernglas herunter und legte es auf den ledernen Beifahrersitz. Bob Roberts war bereits vor zehn Minuten eingetroffen.
Seelenruhig griff die Frau nach einem Handy und wählte eine elfstellige Nummer. Ihr Auftraggeber würde wie immer mit ihr zufrieden sein. Wie schon den Job vor zwei Tagen in Florida, so hatte sie auch diesen hier in kürzester Zeit perfekt erledigt.
Sekunden später wurde Tony`s Diner von einer schweren Explosion erschüttert.