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Stützfiguren

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Die antike Architektur kennt vor allem zwei Formen von Stützfiguren: Die männlichen werden nach dem Titanen Atlas, der in der griechischen Mythologie das Himmelsgewölbe trägt, als Atlanten (□ 97) und die weiblichen auf der Basis einer von Vitruv (I 1, 5) vorgenommenen Deutung, wonach sie die versklavten Einwohnerinnen der peloponnesischen Stadt Karyai darstellen, als Karyatiden (□ 98) bezeichnet. Atlanten und vor allem Karyatiden, die so erst ab dem 4. Jh. v. Chr. bezeichnet worden sind, Quellen des 5. Jhs. v. Chr. nennen sie dagegen einfach korai (Mädchen), lassen sich bereits für die archaische Architektur des 6. Jhs. v. Chr. nachweisen. Beliebt waren Stützfiguren ferner in der Baukunst der Römer, wo sie vielfach zum Einsatz kamen. Zudem weisen römische Stützfiguren eine größere Variationsbreite auf. Inwiefern diese stets im Sinn des Vitruv als Motiv der Unterwerfung (lat. servitutis exemplo) verwendet und verstanden worden sind, muss strittig bleiben.


□ 97 Atlant


□ 98 Karyatiden von der sog. Korenhalle des Erechtheions, Akropolis Athen, Ende 5. Jh. v. Chr.

Handbuch der antiken Architektur

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