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Antepagmenta und Campanareliefs

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Die figürliche Baudekoration der italisch-etruskischen Sakralbauten bestand bis in spätrepublikanische Zeit überwiegend aus tönernen Verkleidungsplatten und Figuren. Da der Großteil dieser Tempel im Gegensatz zu den griechischen ein offenes Giebelfeld besaß, war der hölzerne Dachstuhl, insbesondere der tragende Firstbalken, demzufolge dem Wetter schutzlos ausgesetzt. Um an dieser statisch neuralgischen Stelle das Eindringen schädlichen Regenwassers zu verhindern, wurden hier tönerne Verkleidungsplatten angebracht, die sog. antepagmenta (lat. Sg. antepagmentum). Diese konnten entweder bemalt oder auch figürlich ausgeformt sein (□ 108). Die Themen stammen überwiegend aus dem mythologischen Bereich. Dies gilt auch für die tönernen Figurenfriese und Giebelfiguren. Letztere ersetzten ab dem 4. Jh. v. Chr., als die Giebelfronten der Tempel weitgehend geschlossen wurden, nach und nach die bis dahin üblichen antepagmenta. Eine besondere Form tönerner Verkleidungsplatten römischer Bauten stellen die nach ihrem ersten Sammler benannten, aus Modeln gewonnenen und meist farbigen Campanaplatten dar, die vor allem in der Zeit von der Mitte des 1. Jhs. v. Chr. bis zur Mitte des 2. Jhs. n. Chr. produziert worden sind. Bemalte Vorläufer wie die in einem Grab des 6. Jhs. v. Chr. in Cerveteri gefundenen Boccanera-Platten (benannt nach den beiden Findern des Grabes) hatte es vereinzelt schon in der etruskischen Kunst gegeben.


□ 108 Schematische Darstellung eines etruskischen Tempelgiebels mit Antepagment

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