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Friese

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Der Begriff Fries ist ein moderner aus dem Französischen stammender und seit dem 17. Jh. durchgängig verwendeter Terminus technicus. Bezeichnet wird damit der direkt auf dem Architrav aufliegende Teil des steinernen Gebälks. In der dorischen Baukunst besteht der Fries aus einer Abfolge von Metopen und Triglyphen (s. dort). Bei Bauten der ionischen und korinthischen Ordnung setzt sich der Fries dagegen aus glatten oder reliefierten Steinquadern zusammen. Als Fries werden zudem gemalte oder ebenfalls reliefierte Dekorstreifen bezeichnet. In der Bauplastik kommen Friese seit dem 6. Jh. v. Chr. vor. Sie werden dort vermehrt zur Dekoration im Bereich der Architrave eingesetzt (□ 103). Aus klassischer Zeit stammen zudem Beispiele von Friesen als Dekor von Außen- (□ 104) und Innenwänden (□ 105) der Tempelcellae. Darüber hinaus konnten Friese seit dem 4. Jh. v. Chr. auch zur Schmückung größerer Wandflächen eingesetzt werden (□ 106). In dieser Funktion kennt sie auch die römische Staats- und Privatarchitektur. Während die griechischen Beispiele fast ausnahmslos Themen des Mythos zeigen, die so auch in der römischen Privatarchitektur übernommen worden sind, handelt es sich bei den Friesen der römischen Staatsbauten überwiegend um historische Szenen, womit neben Kampfdarstellungen (□ 107) vor allem Bilder römischer Staatsakte und wiederkehrender Ereignisse des Kaiserzeremoniells gemeint sind.


□ 103 Fries des Erechtheions, Akropolis Athen, Ende 5. Jh. v. Chr.


□ 104 Cellafries vom Parthenon, Akropolis Athen, 430er Jahre


□ 105 Cellafries des Apollon-Tempels von Bassai/Phigalia, Ende 5. Jh. v. Chr.


□ 106 Seitenwange mit Fries des Zeus-Altars von Pergamon, 2. Jh. v. Chr.


□ 107 Cellafries vom Apollo-Tempel des Sosius, Rom, spätes 1. Jh. v. Chr.

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