Читать книгу Chris umgetopft - Patrick Stumm - Страница 14
ОглавлениеDritter Tag / 21.03. - Sockenschuss?
Jetzt muss ich mich aber mal beschweren und mir so richtig Luft machen. Mann! Habe ich einen Hals!
Der Tag war bis jetzt richtig schön und entspannend, keiner ging mir auf die Nerven. Und irgendwann kam mittags die Zeit für unsere zweite Runde und na klar - Patrick war auch schon zur Stelle, um rauszugehen. Drei Mal gehen wir am Tag raus, immer dann, wenn ich schlafen möchte! Mensch! Ich bin alt und brauche meinen Erholungsschlaf. Aber egal. Eigentlich macht es ja auch Spaß, mit Patrick und Robby rauszugehen. Und die Frau kommt auch manchmal mit.
Hehehehe, gemerkt? Ich habe ihn Robby genannt, nicht Köter. Ups…
Also - immer schön der Reihe nach. Patrick zieht Robby an, dann zieht er mich an. Ich lasse mir das jetzt übrigens gefallen und gehe auch freiwillig zu ihm, wenn er das Geschirr in der Hand hat. Der macht das schon gut, da passiert mir nix. Das habe ich jetzt verstanden. Nur wenn Robby das sieht, muss er sich dazwischen drängeln. Aber Patrick hat ihm gezeigt, dass er das nicht will. Als ob der Köter das kapieren würde.
Wir stehen dann endlich an der Haustür und gehen raus. Alles schön. Draußen laufen wir dann ganz normal los. Ich mag es, dicht an Patricks Bein zu laufen. Wir gehen zu einem kleinen Teich, da schwimmt auch ein Fisch drin rum. Oha… was bin ich denn heute so gefühlsduselig? Da muss wohl ein kleiner Fehler im System vorliegen. Na ja, ich fange mich schon wieder.
Auf jeden Fall laufen wir da so vor uns hin und dann sieht Patrick auf einmal einen Hirschbock. Der hat sich mit seinem Geweih in einem Stromzaun an einer Koppel verfangen. Mensch, wie der sich windet und dreht. Der hat uns gesehen und hat jetzt Angst. Patrick wechselt die Richtung und geht jetzt von dem Böckchen weg. Er meint, dass er Panik vor uns hat und wir jetzt aufpassen müssen. Wir entfernen uns also und nehmen erst mal einen anderen Weg. Patrick sagt, dass wir Hilfe holen müssen, denn allein wird der Hirschbock da nicht mehr rauskommen.
Warum ist das denn bitte unser Problem? Maaaaaaaaan, was für eine Aufregung. Aber Patrick bleibt da stur. Dann treffen wir noch eine Frau, die hat eine junge, gutaussehende Hündin dabei. Und die möchte auch noch an mir schnüffeln.
Na gut, dann lernen wir uns halt kurz ken…. Hiiiiiiiiilfe…. Ich hüpfe schnell nach hinten und Patrick stellt sich vor mich. Die bellt mich wie blöde an und wollte an mich. Hat die nen Sockenschuss? Sieht die nicht, wer ich bin? Das gibt es ja wohl nicht! Macht die mich noch doof an. Na, wenn ich die das nächste Mal erwische, dann kann die aber was erleben. Patrick verabschiedet sich noch von der Frau, da sich die Hündin nicht beruhigen lässt.
Aber weiter im Text. Wir gehen jetzt zu einem Haus und klingeln dort, sagen Bescheid wegen dem Hirschbock. Und was soll ich sagen? Da standen überall Eimer mit frischem Fleisch. Fleisch! Und ich darf da nicht dran. Robby läuft auch schon das Wasser aus dem Maul, aber auch er weiß, dass er davon nichts bekommen wird. Er scheint das schon zu kennen. Boah ist das gemein. So viel Fleisch überall… und ich darf nicht mal ein klitzekleines bisschen haben. Mist.
Erst mach mich die junge Hündin an und jetzt bekomme ich nicht mal ein Stückchen Fleisch… Robby und ich sind bedient. Aber ich glaube, Patrick hat gemerkt, dass wir das nicht so toll fanden.
Als wir wieder zu Hause sind, macht Patrick bei uns beiden die Geschirre wieder ab und hängt sie an ihre Plätze. Danach geht er wortlos an uns vorbei. Hmm… was macht er denn jetzt? Ich bin neugierig. Robby auch, er läuft ganz nervös hin und her.
Patrick war in der Küche und kommt nach kurzer Zeit wieder raus. Nur, um jetzt ins Wohnzimmer zu verschwinden. Wir laufen mal hinterher. Er setzt sich auf den Boden und hat etwas in beiden Händen. Ich erkenne es nicht wirklich. Er schaut mich kurz an. Ich glaube, ich soll einfach mal stehen bleiben und gucken.
Er holt Robby zu sich und hält ihm beide geschlossenen Hände hin. Robby schnuppert kurz an beiden und tippt dann mit der Nase eine Hand an. Patrick öffnet die Hand und eine kleine Möhre fällt raus. Robby schnappt sich die Möhre und verschwindet auf seinen Platz. Jetzt öffnet er noch die andere Hand. Die ist leer! Da war gar nix drin! Mensch, da hat Robby aber Glück gehabt.
Jetzt versteckt er beide Hände hinter dem Rücken, dreht sich ein bisschen zu mir und hält mir beide Hände hin… ich bin mir noch nicht so ganz sicher, was ich jetzt machen soll. Was hat Robby gemacht? Ah genau, er hat an beiden Händen geschnuppert. Na ja, kann ja nicht schaden, also riechen wir mal vorsichtig.
Hm, die linke Hand riecht nach Patrick. Stinkt halt. Na ja, nehmen wir mal die rechte Hand… *schnüffel* Oh… was ist das denn? Nochmal *schnüffel*… ui, ich glaube, das kenne ich. Und jetzt? Was hat Robby nochmal gemacht? Ach Mensch, ich weiß es nicht mehr.
Hmm… jetzt muss ich mich mal konzentrieren und ganz genau nachdenken… Öhm… bellen? Ne… das war es nicht… hinlegen? Ne, auch nicht… Aaaaaaaahhhhhhh, anstupsen… das war es. *stups* Hehe, die Hand öffnet sich und tadaaaaa, ein Leckerli. Keine doofe Möhre. Ein Glück! Und jetzt ab ins Töpfchen… die Gassirunde muss ich erst mal in Ruhe verdauen…