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Vorwort

Tja… da sind wir nun. Mein erstes Buch. Darf ich das so nennen? Oder ist es vielleicht eher eine Zusammenstellung und Aneinanderreihung von irgendwelchen Geschichten eines unbedeutenden Rudels? Warum das alles hier?

Ich mag Tiere. Besonders Hunde. Schon immer. Und weil es so ist, habe ich auch schon immer wieder Hunde. Die Besonderheit daran? Alle kommen aus dem Tierschutz, sind schon älter und bringen auch irgendwelche Baustellen mit. Körperliche, aber auch ganz oft seelische.

Alte Hunde sind teuer, knorzig, stur, unbelehrbar, ein unheimlicher Aufwand, ohne wirklichen Mehrwert. Mehr oder weniger große Zeitfresser, die einem vor lauter Dankbarkeit schon mal in den Keller kacken. Super!

Aber alte Hunde sind auch zufrieden, erfahren, genügsam, immer noch gelehrig, tiefsinnig, liebenswert. Manchmal sind sie aber auch nur Arschkrampen, die genau wissen, wie sie zum Erfolg kommen können.

Und deshalb liebe ich Senioren! Für mich kommt kein Welpe in Frage. Nein, ich verurteile niemanden, der sich für einen Welpen entscheidet. Das darf jeder gerne halten wie er/sie möchte. Allerdings werde ich es nie verstehen, warum man mit aller Gewalt einen jungen Hund in die Familie holt und nicht erst mal den Hunden ein zu Hause gibt, die darauf sehnsüchtig warten.

Ganz ehrlich? Ich muss es auch nicht verstehen. Was sich während der Corona-Pandemie vor allem im Jahr 2020 abspielte, hat mir persönlich die Augen geöffnet. Für die Probleme unserer Gesellschaft zum Beispiel. Da ist die Familie gezwungen, Zeit miteinander zu verbringen, weil die Schule ausfällt und die berufstätigen Eltern zum Home-Office gezwungen sind. Und was passiert? Anstatt qualitativ hochwertige Zeit miteinander zu verbringen, steigt die Zeit vor der Glotze und allen anderen technischen Geräten deutlich an. Und weil das irgendwann auch langweilig wird, kommen ganz viele auf die großartige Idee, dass ausgerechnet jetzt ein Haustier hermuss.

Und dann? Einige schaffen es noch ins Tierheim und wollen sich dort einen Hund aussuchen. Groß ist die Enttäuschung, wenn dort das Personal abwinkt und lapidar mitteilt, man solle sich das vielleicht nochmal überlegen. Natürlich haben die im Tierheim keine Ahnung. Wer könnte das besser wissen als die haustiersuchende Familie selbst.

Spätestens bei Ebay-Kleinanzeigen wird man fündig. Dass die angebotenen Welpen illegal angeboten werden, weiß natürlich niemand. Nicht, weil man noch nie davon gehört hätte, dass es diesen illegalen Welpenhandel gibt, nein. Vielmehr wird es ausgeblendet. Und kurz darauf ist die Familie glücklicher Besitzer eines illegalen Welpen. Eines illegalen, kranken Welpen. Und die Reise in den Abgrund kann beginnen.

Mit meinen Geschichten möchte ich ein Bewusstsein für ältere Hunde schaffen. Natürlich haben ältere Hunde gegenüber den Jungen Nachteile. Sie leben in der Regel nicht mehr so lange und sie verfügen über genug Lebenserfahrung, um eigene Entscheidungen zu treffen. Man kann sie meistens nicht mehr so formen, wie man sich das vielleicht gerne wünscht. Auch die Anzahl der Tierarztbesuche ist zumeist höher und teurer.

Allerdings: Alle jungen Hunde werden auch mal alt. Der Vergleich hinkt also gewaltig. Einzig und allein das Argument mit der Lebensspanne könnte man gelten lassen.

Wirklich? Die Bindung zu einem Hund bestimmt sich nicht aus der zur Verfügung stehenden Lebenszeit, sondern daraus, wie gut ich meinen Hund verstehe und auf seine Bedürfnisse eingehen kann.

Davon auszugehen, dass meine Beziehung zum Hund eine bessere sein wird, nur weil dieser auch seine „Kindheit“ in meiner Familie verbracht hat, ist ausgemachter Blödsinn. Hunde orientieren sich immer an einem „roten Faden“. Wenn ich in der Lage bin, diesen Faden zu bieten, also konsequente und respektvolle Erziehung, Sicherheit, Verantwortungsbewusstsein, dann wird der Hund mich zumindest respektieren. Im besten Fall wird er sich sehr stark an mich binden und mir als Weggefährte treu ergeben sein. Zumindest, solange ich seinen Ansprüchen genüge und meinen Job als Rudelführer gut mache.

Bedingungslose Liebe bei Hunden gibt es meiner Meinung nach nicht. Aber ehrlich gemeinte Zuneigung. Und genau das ist der grundsätzliche Vorteil. Hunde kommunizieren mit uns Menschen immer sehr ehrlich und offen. Vorausgesetzt, die Hunde haben in ihrem Leben gelernt zu kommunizieren – wurden also als Welpe und Junghund nicht versaut – und sind sozialisiert worden. Kennen also den Kontakt zum Menschen und haben diesen im Idealfall als positiv verknüpft. Wenn diese Voraussetzungen passen, dann habe ich grundsätzlich schon mal einen „funktionsfähigen“ Hund.

Und jetzt fangen die Herausforderungen an! Hunde können uns Menschen sehr gut „lesen“. Sie erkennen, in welcher Stimmung wir sind und ob wir ihnen eher wohl gesonnen oder feindselig gegenüberstehen. Die meisten Zweibeiner sind allerdings nicht oder nur stark eingeschränkt in der Lage, ihren eigenen Hund zu verstehen und zu „lesen“. Und das ist der Beginn einer meist nicht so schönen Entwicklung, bei der der Hund immer das Nachsehen hat.

Das Schöne daran ist, dass man es lernen kann, mit seinem Hund zu kommunizieren. Das ist nicht so schwer, wie es einem immer wieder erzählt wird. Eine der wichtigsten Lektionen ist sicherlich einzusehen, dass man Hunde nicht aus Menschensicht beurteilen darf. Denn vieles, was wir in Hunden sehen wollen, beziehen wir eigentlich rein auf die menschliche Betrachtungsweise.

Beispiel? Ganz einfach: Der Hund läuft auf mich zu und wedelt mit der Rute, also umgangssprachlich mit dem Schwanz. Viele Menschen interpretieren das als positives Auftreten. Der Hund würde sich freuen. Tatsache ist, dass das Wedeln viele Gründe haben kann. Entscheidend ist immer der gesamte Körpereindruck des Hundes.

Noch ein Beispiel? Ein fremder Hund kommt auf einen Menschen zu. Ohne nachzudenken, streckt dieser Mensch dem Hund jetzt seine Hand entgegen, nach dem Motto: Riech mal dran. Das ist nicht nur völliger Nonsens, sondern auch noch gefährlich. Das Hinstrecken der Hand ist eine drohende Geste für den Hund. Unser Glück ist nur, dass Hunde intelligenter sind als viele Zweibeiner und wissen, dass wir nichts Böses von ihnen wollen. Sonst hätten wir vermutlich mehr Bissverletzungen. Der Hund riecht uns auch, ohne dass wir unsere Hand ausliefern müssen.

Wenn ich also die Grundzüge der Hundekommunikation nicht verstehe und auch kein Interesse daran habe, diese zu lernen, dann sollte ich Abstand davon nehmen, mir einen Hund zuzulegen. Ganz besonders einen Welpen. Denn hier hat das geballte „Nichtwissen“ katastrophale Auswirkungen. Bis hin zu später unvermittelbaren „Problemhunden“, die dann ihr Dasein in einem Tierheim fristen. Wobei das vermutlich noch das beste Schicksal ist, das ihnen widerfahren kann.

Lege ich mir einen Senioren zu, bedeutet das nicht, dass ich das alles nicht brauche. Aber in der Regel sind Senioren deutlich nachsichtiger mit ihren Menschen, denn sie wissen, dass wir Zweibeiner unzulänglich sind.

Hunde sind die einzigen Säugetiere auf der Welt, die in der Lage sind, einen artfremden als ihresgleichen anzusehen. Auf der einen Seite natürlich eine tolle Sache. Aber das macht es auch schwierig. Denn wenn Hunde uns als ihresgleichen ansehen können, dann legen sie auch die gleichen Maßstäbe an uns an. Wir sollten also zusehen, dass wir unsere vierbeinigen Freunde nicht enttäuschen!

Ich möchte alle einladen, an unserem Rudelleben teilzuhaben. Mir geht es natürlich um die Geschichte von Chris. Aber auch grundsätzliche Dinge sind mir wichtig. Wie geht man mit dem Tod seines Tieres um? Wie verarbeiten Tiere Stress? Was sollte man bei der Pflege und beim Futter beachten?

Nein, ich bin kein Experte. Aber ich habe seit vielen Jahren Hunde und auch einiges an Erfahrung gesammelt. Und diese Erfahrung möchte ich weitergeben. Der eine lernt daraus, der andere kennt es schon und noch ein anderer kennt einen alternativen Weg. Es gibt nicht DEN Weg, aber es gibt viele Ansätze. Und hier möchte ich meine Ansätze mit allen Leserinnen und Lesern teilen. Zusätzlich möchte ich alle auffordern, sich gerne an einem Wissensaustausch zu beteiligen, denn schließlich haben viele ihre eigenen Erfahrungen. Gemeinsam profitieren wir alle davon.

Da Bücher hierfür nur teilweise geeignet sind und ich auch mit bewegten Bildern arbeite, kann man sich unter www.chris-umgetopft.de noch mehr Anregungen holen. Wir freuen uns über Besucher und Fans. Ich selbst darf an dieser Stelle viel Spaß mit meinem Buch wünschen und bin mir sicher, dass noch einige folgen werden.

Was mir persönlich noch wichtig ist: Der Erlös dieses Buches geht an das Tierheim Koblenz, welches mit seiner Hingabe jeden Tag dafür sorgt, dass es zahlreichen Tieren gut gehen kann. Das Tierheim steht symbolisch für alle Organisationen im Tierschutz, die sich tagein und tagaus um unsere tierischen „Hinterlassenschaften“ kümmern müssen.

„Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen.“ (Ernst R. Hauschka)

Kurze Anmerkung: In diesem Buch arbeite ich ausschließlich mit Schwarz-/Weiß-Bildern. Die Farbvariante und/oder weitere mediale Inhalte sind mittels QR-Code enthalten. Einfach mit einem Smartphone abscannen (Kamera-App öffnen und gegen den QR-Code halten, anschließend auf den angezeigten Link klicken und schon ist das Scannen des QR-Codes mit Deinem Smartphone erledigt).

Übrigens: Wir werden uns wahrscheinlich nicht kennen. Allerdings sind wir bei uns im Rudel alle per „Du“. Du kennst ja den Spruch: Mitgehangen, mitgefangen.

Da ich das alles hier zum Spaß und Zeitvertreib mache (und um ein bisschen Geld für den Tierschutz zu sammeln), würde ich mich riesig über konstruktives Feedback freuen! Schreib mir gerne unter chris.umgetopft@gmail.com, wie Du mein Buch gefunden hast und ob es Deinen Geschmack trifft. Konntest Du etwas aus dem Buch für Dich persönlich mitnehmen? Was hat Dir vielleicht gefehlt, oder wovon gab es eindeutig zuviel? Ich bedanke mich bereits an dieser Stelle für jeden, der sich die Arbeit macht und mir schreibt.

Chris umgetopft

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